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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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rückstandslos verbrannt. Wir suchen noch weiter, aber wenn sich nicht mal am Brandherd irgendetwas finden lässt, habe ich wenig Hoffnung.«
    Der Zugführer erschien in der Tür und gab Farrell ein Zeichen. »Der Leichenwagen ist da, Sir.«
    »Wurde aber auch Zeit.« Farrell wandte sich an die anderen. »Räumen wir das Feld und lassen die Kollegen ihre Arbeit machen. Versuchen Sie, möglichst auf demselben Weg rauszugehen, auf dem Sie reingekommen sind.«
    Ein unerwarteter Schauer der Erleichterung durchfuhr Kincaid, als sie wieder auf die Straße hinaustraten. Erst jetzt merkte er, dass er die ganze Zeit die Schultern angespannt hatte, als ob er persönlich die Decke am Einsturz hätte hindern können.
    Während die Mitarbeiter der Gerichtsmedizin und die weiß
gekleideten Spurensicherungsexperten sich mit Farrell besprachen, beschloss er, die Gelegenheit zu nutzen, um Gemma anzurufen. Es regnete immer noch, ein stetiges, hartnäckiges Nieseln. Mit gesenktem Kopf sprintete er über die Straße, stellte sich im Eingang eines Bürogebäudes unter und wählte Gemmas Handynummer.
    Er hatte halb damit gerechnet, auf die Mailbox umgeleitet zu werden, doch sie meldete sich selbst. In ihrer Stimme lag freudige Erwartung. »Ich hatte gedacht, du meldest dich erst später. Du hast doch nicht etwa früher Dienstschluss?« Ihr Ton war halb spöttisch, halb hoffnungsvoll, und es fiel ihm schwer, ihre gute Laune zu zerstören.
    »Nein, tut mir Leid, Schatz. Es ist etwas dazwischengekommen. Sonderwunsch vom Chef. Ein Feuer in Southwark mit einer Leiche; möglicherweise Mord. Die Einzelheiten erzähle ich dir später noch.«
    Sie zögerte einen Augenblick, ehe sie antwortete: »Damit wirst du mindestens das ganze Wochenende beschäftigt sein. Kit wird sicher enttäuscht sein wegen morgen.«
    »Geht doch ohne mich auf den Markt. Das ist besser, als das Ganze zu verschieben.«
    »Und was ist mit heute Abend?«
    Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass sie sich eigentlich vorgenommen hatten, mit Gemmas Bekannter Erika essen zu gehen. »Oh, verdammt. Besser, du sagst gleich ab – jedenfalls, was mich betrifft.« Erika Rosenthal war eine ältere Dame, die Gemma ins Herz geschlossen hatte, und Kincaid hatte schon vor Monaten versprochen, sich einmal mit ihr und Gemma zu treffen. »Vielleicht können wir es auf nächstes Wochenende verschieben.«
    »Gut. Hör mal, ich bin etwas in Eile«, erwiderte Gemma ein wenig abrupt. »Ruf mich an, sobald es geht.«
     
    Winnie drückte auf den Klingelknopf des Hauses in der Ufford Street und ging gleich hinein, als sie Fannys Stimme hörte.
Sie wusste, dass es für die Rollstuhlfahrerin ein mühsames Unterfangen war, die Haustür zu öffnen.
    Sie steuerte sofort das Wohnzimmer an und musste wie immer darüber staunen, dass eine chinesischstämmige Frau sich aus freien Stücken dazu entschlossen hatte, einen Raum englischer einzurichten, als die Engländer selbst es fertig brachten. In den Regalen vor den blassgrünen Wänden standen Steingutkrüge mit Trockenblumen, grünes Glasgeschirr aus den Dreißigerjahren, Uhren und handbemaltes Porzellan; in den Lücken zwischen den Regalen hingen Aquarelle mit ländlichen Motiven, gestickte Stillleben und – auf dem Ehrenplatz über dem Kaminsims – ein großformatiges Bild, das eine sinnend dreinschauende schwarz-weiße Katze inmitten von Blumentöpfen zeigte.
    Die Möbel waren aus Kiefernholz, das weiche Kanapee mit Chintz bezogen, und im hinteren Teil des Zimmers, genau auf den winzigen Garten ausgerichtet, stand ein Sofa mit grünem Samtbezug.
    Neben dem Sofa saß Fanny in ihrem Rollstuhl, und während ihr bedrucktes Baumwollkleid und die Wolljacke mit den Perlenknöpfen hervorragend mit der Einrichtung des Wohnzimmers harmonierten, bildete der Metallrahmen des Stuhls einen harschen Kontrast. Ihre feingliedrigen Hände hatte sie im Schoß mit den Enden eines Kaschmirschals umwickelt, und der Ausdruck ihres ebenmäßigen ovalen Gesichts verriet große Besorgnis.
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte Fanny mit zitternder Stimme. Winnie ging gleich auf sie zu und nahm ihre Hände. »Ich wusste nicht, wen ich sonst hätte anrufen sollen.«
    »Machen wir uns doch erst mal einen Kanne Tee, ja?«, sagte Winnie. »Dann können Sie mir alles in Ruhe erzählen, und anschließend überlegen wir zusammen, was zu tun ist.« Sie ging nach hinten in die Küche. Toaster und Wasserkocher samt den zugehörigen Utensilien waren auf einem niedrigen
Tischchen vor dem

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