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Denn rein soll deine Seele sein

Denn rein soll deine Seele sein

Titel: Denn rein soll deine Seele sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Bartstoppeln. Die grünen Augen trüb, klein, nervös zuckend. Schmale Lippen, vorstehende bräunliche Zähne.
    Anthony Macko. Wie gut, daß er den Pudel getreten hatte.
    »Ich sag doch, Mann, ich hab nichts gemacht.«
    »Und wo hast du dir die Klamotten zerrissen?« Decker stieß ihn zum Wagen.
    »Hey, ich trag gern zerrissene Klamotten.«
    »Du legst dich wohl auch gern mit der Polizei an, wie?«
    »Hab doch nicht gewußt, wer Sie sind.«
    »Das habe ich dir deutlich genug gesagt.«
    »Hab ich nicht gehört, Mann. Ich seh da einen auf mich zurennen und denke, da kommt ein Straßenräuber...«
    Hollander stieg aus, gefolgt von Marge, die Macko kurz, aber gründlich musterte. »Ja, das ist er«, bestätigte sie.
    »Hey, die Schnepfe da hab ich mein Lebtag noch nicht gesehen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ihr habt alle schlechte Augen.« Decker stieß Macko gegen den Wagen, machte ihm die Beine breit und durchsuchte ihn, fand aber nichts. Dann schob er ihn auf die Rückbank und setzte sich neben ihn.
    »Ich sag doch, Mann, ich hab keinen Schimmer, wovon Sie reden. Ich rede nicht, bis ich 'n Anwalt hab. Ich kenn meine Rechte.«
    Höllander startete. »Deine Rechte nützen dir jetzt nicht mehr viel, Macko. Du hast ganz schön Mist gebaut.«
    »Scheiße, Mann, ich kenn die Frau da nicht.«
    »So wie du Brenda Crowthers nicht gekannt hast«, sagte Marge. »Du weißt schon, die kleine blonde Schwester vom Mission Presbyterian Hospital.«
    »Der hab ich doch gar nichts getan, Mann.«
    »Das hört man von ihr aber anders, Macko«, sagte Marge. »Sie hat drei Wochen im Krankenhaus gelegen, und ich wette, daß du sie da reingebracht hast.«
    »Ohne Anwalt red ich nicht.«
    »Wir haben deine Freundin, Macko«, fuhr Marge dazwischen.
    »Die lügt doch, die Fotze. Ich hab nichts gemacht.«
    »Was war denn nun wirklich mit der Krankenschwester?« stieß Decker nach. »Ich hab nichts gemacht.«
    »Du hast sie gesehen, als sie gerade vom Dienst kam, stimmt's?« sagte Marge. »Sie war ganz allein, und ihr Wagen wollte nicht anspringen. Da hast du gefragt, ob du ihr helfen kannst, und das fand sie nett von dir. Aber dann bist du ausgeflippt, hast sie auf die Rückbank ihres Wagens gedrängt, abgeschlossen -«
    »Ihr habt den Falschen geschnappt, ehrlich.«
    »Und was war mit mir, Macko?« fragte Marge. »Ich weiß genau, daß ich nicht den Falschen geschnappt habe.«
    »Ich sag nichts.«
    »Macht die Frau dich an?« fragte Decker vertraulich. Macko schwieg.
    »Sie hat verdammt große Titten, nicht?«
    »Ihr habt euch in der Adresse geirrt, wie oft soll ich euch das noch sagen?«
    »Und tolle Pumps, nicht? Heiß, die Dinger, so richtige Lusthacker.«
    Macko brach der Schweiß aus. Seine Lider flatterten. »Besonders in Schwarz, nicht? Echt geil, diese schwarzen Pumps, wie?«
    »Sie hat mich rangelassen, Mann«, sagte Macko. »Sie hat mich drum gebeten. Sie hat's gern auf brutal, Mann.«
    »Und wer wollte es sonst noch auf brutal?« fragte Decker. »Ohne Anwalt sag ich nichts.«
    »Du kriegst deinen Anwalt.« Marge zog einen der Pumps aus und reichte ihn vor Mackos Augen zu Decker nach hinten.
    Decker streichelte den Schuh. »Wer wollte es noch auf brutal, Macko?«
    Der Mann starrte das glänzende Leder an, begann zu keuchen und zu zappeln, die Hose straffte sich im Schritt.
    »Alle haben's so gewollt.«
    »Die kleine Kellnerin bei Benito?« fragte Marge.
    »Ja, ich meine nein, das heißt, ich weiß gar nicht, was der Quatsch soll, den Sie da quasseln.«
    Decker strich ihm mit dem Schuh über die Wange. »Und die Brünette aus der Bibliothek?«
    »Brünette aus der Bibliothek? Kenn ich nicht.«
    »Komisch, Rayana wußte genau über sie Bescheid.«
    »Komm, Macko, du weißt ganz genau, von wem wir reden. Stöckelschuhe hat sie angehabt, ganz spitze, zweifarbige. Heiße Trittchen, wie?«
    Die dünnen Lippen verzerrten sich zu einem makabren Grinsen. »Sie war ein Luder, alle sind sie Luder. Die wollten's so haben, gebettelt haben sie, daß ich's ihnen mache.«
    »Und die aus der Bar bei Canary?« stieß Marge nach. »Die kann sich genau an dich erinnern.«
    »Die fand's ganz toll, so auf brutal. Geil fand sie das, ehrlich. Hat gesagt, ich soll zu ihr in den Wagen kommen, weil sie so scharf drauf war.«
    »Und die aus der Judenschule?« fragte Decker. »Hat die auch gebettelt, daß du's ihr machst?«
    »Judenschule?« Macko zog ein ehrlich verblüfftes Gesicht. »Was soll denn das schon wieder?«
    »Die mit den schönen schwarzen Pumps,

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