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Denn vergeben wird dir nie

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Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Ich hatte die Idee aufgegeben,
mich noch weiter umzuhören in der vagen Hoffnung,
irgendetwas von Schülern zu erfahren. Craig Parshall hatte
mir die Art von Information gegeben, nach der ich gesucht
hatte, und ich tat sicherlich besser daran, mich an die
Fersen von Rob Westerfields Klassengenossen zu heften,
als weitere Zeit in der Umgebung von Arbinger zu
vergeuden.
    Es war schon fast Mittag, und ich spürte beginnende
Kopfschmerzen, die teils darauf zurückzuführen waren,
dass ich langsam Hunger bekam, und teils darauf, dass ich
in der Nacht nicht viel geschlafen hatte.
    Ungefähr drei Häuserblocks von der Schule entfernt war
ich an einem Restaurant namens The Library vorbei
gekommen. Das originelle handgemalte Schild war mir
aufgefallen, und ich vermutete, dass es sich um die Art
von Lokal handeln könnte, in der die Suppe noch vom
Koch selbst zubereitet wird. Ich beschloss, es auf einen
Versuch ankommen zu lassen, und bog auf einen nahe
gelegenen Parkplatz ein.
    Es war noch nicht Mittagszeit, daher war ich der erste
Gast, und die Wirtin, eine fröhliche, lebhafte Endvierzige
rin, ließ mir nicht nur freie Wahl unter dem Dutzend
kleinerer Tische, sondern klärte mich auch gleich über die
Geschichte des Lokals auf. »Es befindet sich seit fünfzig
Jahren in unserem Familienbesitz«, versicherte sie mir.
    »Meine Mutter, Antoinette Duval, hat es eröffnet. Sie
war schon immer eine wunderbare Köchin, und mein
Vater hat ihr den Gefallen getan und das Ganze finanziert.
Dann hatte sie so großen Erfolg, dass er schließlich seinen
Job aufgab und sich um die Geschäfte hier kümmerte. Sie
haben sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt, und meine
Schwestern und ich haben den Laden übernommen. Aber
meine Mutter kommt immer noch ein paar Tage in der
Woche, um eine ihrer Spezialitäten zuzubereiten. Sie steht
auch heute in der Küche. Falls Sie Zwiebelsuppe mögen,
die hat sie gerade fertig.«
    Ich bestellte sie, und sie war in jeder Hinsicht so
köstlich, wie ich erwartet hatte. Die Wirtin kam an meinen
Tisch, um sich nach meinem Urteil zu erkundigen, und
meine Versicherung, die Suppe schmecke göttlich, ließ sie
vor Vergnügen strahlen. Weil erst wenig neue Gäste
gekommen waren, blieb sie noch an meinem Tisch stehen
und fragte, ob ich länger im Ort bleibe oder nur auf der
Durchreise sei. Ich beschloss, vollkommen aufrichtig zu
sein. »Ich bin Journalistin und arbeite an einer Geschichte
über Rob Westerfield, der gerade aus Sing-Sing entlassen
worden ist. Wissen Sie, wer das ist?«
    Ihre freundliche Miene verschwand von einer Sekunde
auf die nächste. Sie drehte sich abrupt um und ging weg.
Du lieber Himmel, dachte ich. Gut, dass ich meine Suppe
beinahe fertig gegessen habe. Sie sah aus, als ob sie mich
am liebsten rausgeworfen hätte.
    Einen Augenblick später kam sie zurück, diesmal gefolgt
von einer rundlichen weißhaarigen Frau. Die ältere Frau
trug eine Kochschürze und trocknete ihre Hände an einem
Zipfel, als sie an den Tisch trat. »Mom«, sagte die Wirtin,
»diese Dame arbeitet an einer Geschichte über Rob
Westerfield. Vielleicht kannst du ihr etwas über ihn
erzählen.«
»Rob Westerfield.« Mrs. Duval spie den Namen aus.
»Ein übler Bursche. Warum haben sie ihn aus dem
Gefängnis entlassen?«
    Sie benötigte keinerlei Aufforderung, um ihre Geschich
te zu erzählen. »Er kam hier rein mit seinen Eltern,
während eines dieser Elternwochenenden. Wie alt wird er
gewesen sein? Vielleicht fünfzehn. Er hatte irgendeinen
Streit mit seinem Vater. Worum es auch immer ging,
urplötzlich ist er aufgesprungen, um zu gehen. Die
Bedienung ging gerade hinter ihm vorbei, und er stieß
gegen das Tablett. Das ganze Essen ergoss sich auf ihn.
Ich sage Ihnen, Miss, so etwas habe ich in meinem ganzen
Leben nicht gesehen. Er griff das Mädchen beim Arm und
verdrehte ihn so stark, dass sie vor Schmerz schrie. Der
Typ ist absolut brutal!«
    »Haben Sie die Polizei geholt?«
»Ich war drauf und dran, aber seine Mutter flehte mich
an zu warten. Dann öffnete der Vater seinen Geldbeutel
und überreichte der Bedienung fünfhundert Dollar. Sie
    war noch sehr jung. Sie hat das Geld angenommen und
gesagt, dass sie keine Anzeige erstatten werde. Dann hat
der Vater zu mir gesagt, ich möge den Betrag für das
verschüttete Essen auf seine Rechnung setzen.«
»Was hat Rob Westerfield getan?«
    »Er ist abgerauscht und hat es seinen Eltern überlassen,
die ganze Chose

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