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Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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und unter
der Hand wurde mir gesagt, sie hätten die Absicht, die
Serien mit investigativen Reportagen einzustellen.«
Ich hatte mich zwar auf eine solche Nachricht
eingestellt, dennoch überkam mich das plötzliche Gefühl,
meinen Rückhalt verloren zu haben. »Haben Sie sich
schon entschieden, wohin Sie gehen werden, Pete?«
»Ich bin noch nicht sicher, aber ich werde vielleicht mit
einigen Leuten in New York reden, bevor ich mich
endgültig entscheide. Vielleicht werde ich dann einen
Wagen mieten und zu Ihnen hinausfahren, oder aber wir
treffen uns in der Stadt.«
»Das wäre schön. Ich hatte schon fast erwartet, eine
Postkarte aus Houston oder L. A. zu bekommen.«
»Ich verschicke keine Postkarten. Ellie, ich hab mir Ihre
Website angeschaut.«
»Es ist noch nicht viel drauf. Bisher ist es mehr wie ein
Schild, das man aushängt, wenn man gerade einen Laden
gemietet hat. Sie wissen schon, was ich meine: ›Dem
nächst Neueröffnung‹. Aber ich bin dabei, eine Menge
übler Geschichten über Westerfield auszugraben. Falls
Jake Bern versucht, ihn als amerikanischen Musterknaben
darzustellen, dann wird er sein Machwerk nicht mehr als
Sachbuch, sondern als Roman veröffentlichen müssen.«
»Ellie, es ist eigentlich nicht meine Art, irgend
welche…«
Ich schnitt ihm das Wort ab. »Ach nein, ich bitte Sie,
Pete. Sie wollen mich doch nicht etwa ermahnen,
vorsichtig zu sein? Ich bin schon von meiner Nachbarin,
einer Psychologin und einem Polizisten gewarnt worden.
Und das war alles erst heute.«
»Dann lassen Sie mich in den Chor einstimmen.«
»Wechseln wir das Thema. Haben Sie schon ein paar
von Ihren Pfunden abgenommen?«
»Ich hab was viel Besseres getan. Ich habe beschlossen,
dass ich gut aussehe, so wie ich bin. Also gut, ich werde
Sie anrufen, sobald ich Bescheid weiß, wann ich
ankomme. Und übrigens, Sie können mich jederzeit
anrufen. Ferngespräche sind abends gar nicht so teuer.«
Er legte auf, bevor ich mich verabschieden konnte.
Ich legte das Handy neben den Computer. Während ich
Salat zubereitete, sickerte die Nachricht, dass ich meinen
Job verloren hatte, langsam in mein Hirn. Der Vorschuss
für mein Buch würde mich eine Weile über Wasser halten,
aber was sollte ich danach tun, wenn ich das Buch
abgeschlossen und mein Bestes gegeben hätte, um die
Hochstilisierung von Rob Westerfield zum tragischen
Helden zu torpedieren?
Zurück nach Atlanta gehen? Meine Freunde von der
Zeitung würden sich in alle Richtungen verstreut haben.
Und dann galt es zu bedenken, dass es heutzutage nicht so
leicht war, einen Job bei einer Zeitung zu bekommen. Zu
viele Zeitungen wurden geschluckt oder eingestellt.
Außerdem, in welcher Stadt wollte ich eigentlich leben,
wenn das Buch fertig war und ich all das hinter mich
gebracht hatte? Während des ganzen Essens brütete ich
über dieser Frage, selbst als ich versuchte, mich auf das
Nachrichtenmagazin zu konzentrieren, das ich im
Supermarkt gekauft hatte.
Das Handy klingelte erneut, als ich gerade den Tisch
abräumte. »Sind Sie die Lady, die gestern mit einem
Schild vor dem Knast stand?«, fragte eine raue männliche
Stimme.
»Ja, die bin ich.« Sofort war ich aufs Äußerste gespannt.
Die Anruferkennung meldete »kein Eintrag«.
»Ich hab vielleicht was für Sie über Westerfield. Wie
viel wollen Sie dafür geben?«
»Das kommt darauf an, was Sie für Informationen
haben.«
»Zuerst das Geld, dann kriegen Sie Ihre Information.«
»Wie viel?«
»Fünftausend Dollar.«
»So viel Geld habe ich nicht.«
»Dann vergessen Sie’s. Aber ich könnte Ihnen was
erzählen, was Westerfield für den Rest seines Lebens
wieder nach Sing-Sing bringen würde.«
War das ein Bluff? Ich war mir nicht sicher, aber ich
konnte nicht riskieren, diese Chance verstreichen zu
lassen. Ich dachte an meinen Vorschuss. »Ich erwarte Geld
in ein, zwei Wochen. Geben Sie mir wenigstens einen
Hinweis auf das, was Sie wissen.«
»Gut, wie war’s hiermit? Als Westerfield irgendwann im
letzten Jahr total voll gekokst war, hat er mir erzählt, er
hätte mit achtzehn einen Typen umgebracht. Ist Ihnen der
Name dieses Typen fünftausend Dollar wert? Denken Sie
darüber nach. Ich werde nächste Woche wieder anrufen.«
Ich hörte ein Klicken an meinem Ohr.
Margaret Fisher hatte mir erst am Nachmittag gesagt,
ihrer Meinung nach müsse Rob Westerfield schon andere
Verbrechen verübt haben, bevor er Andrea ermordete. Ich
dachte an die Zwischenfälle in der

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