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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Wintersonnenwende. Am nächsten Tag floh Haslett aus England. Den Behörden waren endlich die Augen aufgegangen, und sie hatten das Monster in ihrer Mitte erkannt. Haslett verbrachte einige Zeit in Paris und Bukarest und traf vor zwei Wochen hier in New York ein. Er hat eine Suite im Waldorf-Astoria an der Fifth Avenue, einem der besten Hotels der Stadt.«
    Willis schenkte sich nach und trank einen mächtigen Schluck von der dunkelroten Flüssigkeit.
    »Habe ich irgendetwas ausgelassen?«, fragte er Carpenter lächelnd.
    »Nein.«
    »Gut«, sagte Willis. »Wäre auch enttäuscht gewesen, wenn ich den Test nicht bestanden hätte.«
    Carpenter untersuchte das runde Gesicht des Mannes auf verräterische Spuren einer Beleidigung und sah erneut – nichts.
    »Haben Sie ihn gesehen? Persönlich, meine ich?«
    »Mr. Carpenter, es sollte Sie nicht weiter überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass ich ihm seit seiner Ankunft jede Nacht gefolgt bin. Und bevor Sie fragen: Nein, er hat nichts getan, was man als verdächtig bezeichnen könnte. Er hat mit einer Reihe von Ladies zu Abend gegessen, war ein paarmal tanzen und hat ansonsten einen großen Teil seiner Zeit in seiner Suite verbracht.«
    Willis unterbrach sich, als der Kellner wieder auftauchte und zwei Teller auf den Tisch stellte. In einem Nest aus goldenen Bergen von Röstkartoffeln glänzte der Schweinebauch von dunkler Soße.
    »Bitte sehr, nur zu«, sagte Willis und deutete auf die Teller. Carpenter begann zu essen, während Willis seinen Bericht fortsetzte.
    »Ich habe eine schriftliche Mitteilung gesehen«, fuhr er fort. »Ich habe eine Abmachung mit einem der Zimmermädchen im Waldorf-Astoria, und es hat mir die Notiz gestern gebracht. Der Absender hat nur mit einem V unterzeichnet, und wie es scheint, war eine Einladung zu einem Silvesterball dabei. Ich dachte, das wäre vielleicht die beste Gelegenheit, Haslett dingfest zu machen – eine private Feier mit vielen Menschen, bei der er womöglich seine Verteidigung ein wenig vernachlässigen wird. Allerdings standen in dem Brief keine Einzelheiten – kein Ort, keine Zeit oder dergleichen.«
    Carpenter nahm einen Bissen vom Fleisch, das genau so gut war, wie Willis es versprochen hatte. »Können wir ihn nicht in der fraglichen Nacht einfach verfolgen?«
    »Können wir, und ich würde ernsthaft vorschlagen, dass wir das tun. Wenn allerdings nur geladene Gäste hereingelassen werden, dürften wir ein Problem haben. Ich habe einen befreundeten Journalisten gebeten, sich die Liste mit den wichtigsten Silvesterbällen in New York einmal anzusehen. Keine der Veranstaltungen wird von jemandem durchgeführt, dessen Name mit einem V anfängt. Was bedeutet, dass ungebetene Gäste aller Wahrscheinlichkeit nach nicht willkommen sind.«
    John dachte über seine Worte nach, während er und Willis ihre Mahlzeit beendeten. Er hatte während der Überfahrt lange Stunden damit verbracht zu überlegen, wie er am besten an Haslett herankommen konnte, und glaubte, dass der Amerikaner recht hatte – eine gesellschaftliche Veranstaltung war sicherlich die beste Gelegenheit, ihn zu überraschen. Schließlich würde die Ausführung seiner Befehle nur wenige Sekunden dauern, erst recht, wenn er den Überraschungseffekt auf seiner Seite hatte.
    Der Kellner erschien erneut an ihrem Tisch und erkundigte sich, ob sie Kaffee wünschten. Willis verneinte dankend.
    »Ich hoffe, das geht in Ordnung?«, fragte er Carpenter. »Ich dachte, wir nehmen woanders noch einen Absacker, wenn Sie nichts dagegen haben? Ihr Hotel ist auf dem Weg, und Sie können Ihr Gepäck an der Rezeption abgeben.«
    Carpenter versicherte ihm, dass er den Vorschlag ausgezeichnet fand.
    Nachdem Carpenter sein Gepäck sicher an der Rezeption des Hotels in der Twenty-Third West abgegeben hatte, marschierten er und Willis mit ausgreifenden Schritten die Eighth Avenue und weiter die Hudson Street hinunter. Sie bogen links in die Grove Street und dann rechts in die Bedford ein und blieben schließlich vor einer schlichten braunen Tür stehen. Willis klopfte an und trat einen Schritt zurück. Einige Sekunden später glitt ein kleines Paneel zur Seite, und ein Augenpaar spähte hinaus zu den beiden Männern.
    »Guten Abend, Jack«, sagte Willis.
    »Bert«, antwortete die Stimme hinter der Tür. Eine Reihe von metallischen Geräuschen verriet, dass Schlüssel umgedreht und Riegel zurückgeschoben wurden, dann öffnete sich die Tür. Rauch, Lachen und Jazzmusik drangen heraus auf

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