Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
des Werwolfs identifiziert worden, der keine zehn Meilen von Lindisfarne entfernt angetrieben worden ist.«
»Mein Gott«, sagte Kate leise. »Ist das der …«
»Das vermuten wir«, sagte Jamie. »Für alle, die nicht dabei waren oder die Berichte nicht gelesen haben: Frankenstein ist im Kampf mit einem Werwolf, der ein Gefolgsmann Alexandru Rusmanovs war, von einer Klippe in den Tod gestürzt und hat dabei den Werwolf mitgerissen. Der angeschwemmte Leichnam hatte einen Genickbruch und Würgemale am Hals; der Tod scheint erst eingetreten zu sein, nachdem Frankenstein und der Werwolf von der Klippe gestürzt waren.«
»Moment mal«, sagte Jack Williams. »Wieso hat Colonel Frankenstein keine Verbindung mit uns aufgenommen, wenn er überlebt hat?«
»Das weiß ich nicht, Jack«, antwortete Jamie. »Und ich weiß auch nicht, ob er noch lebt. Das Ermittlerteam hat Zeugen gefunden, die ausgesagt haben, dass ein Mann, auf den seine Personenbeschreibung passt, in einem norddeutschen Hafen von Bord eines Fischkutters gegangen ist. Unsere Ermittler konnten seine Fährte bis in den Süden von Paris verfolgen. Zuletzt gesehen wurde dieser Mann, wer immer er ist, am Weihnachtsabend vor der Kathedrale Notre Dame.«
»Was ist also der Plan?«, fragte Angela. Ihre Stimme klang ruhig, professionell gelassen.
»Der Direktor hat genehmigt, dass ich ein Team zusammenstelle, das in Paris versuchen soll, diesen Mann aufzuspüren. Ich gehe davon aus, dass der Gesuchte Colonel Frankenstein ist, der sich in beträchtlicher Gefahr befindet, weil er in Gesellschaft eines Vampirs gesehen wurde – eines Vamps der Prioritätsstufe zwei namens Latour. Hauptzweck des Unternehmens ist, ihn zu finden und heimzubringen. Alle sonstigen Erwägungen sind nachrangig. Wem das nicht gefällt, dem danke ich fürs Zuhören und nehme ihm nichts übel. Ihr wisst, wo die Tür ist.«
Er riskierte viel, das wusste er, indem er sein persönliches Interesse an dem Unternehmen offenlegte und Schlüsse zog, für die es keine hinreichenden Beweise gab. Er würde nicht beleidigt sein, wenn einer der anwesenden Agenten keine Lust hatte, sich freiwillig für etwas zu melden, das im Prinzip ein privater Kreuzzug war, wie er eben selbst zugegeben hatte. Aber er wollte auch nicht, dass irgendjemand sein Leben riskierte, ohne alle Tatsachen zu kennen.
Niemand bewegte sich.
Jamie wartete noch einige Sekunden länger, dann seufzte er.
»Danke«, sagte er aufrichtig bewegt. »Meine persönliche Geschichte mit Colonel Frankenstein oder die Umstände, die zu seinem angeblichen Tod geführt haben, brauche ich euch sicher nicht zu schildern. Aus meiner Sicht ist die Sache ganz einfach: Ich werde ihn finden. Mir ist’s egal, ob ich dafür jeden Vampir in ganz Frankreich vernichten muss. Ist das klar?«
Die anderen murmelten zustimmend, und Jamie fühlte sich ermutigt, als er in sieben Gesichter sah, die seinen Blick gelassen erwiderten.
Ich würde mit jedem von ihnen durchs Feuer gehen , dachte er. Sogar gern.
»Geplant ist ein Fünfmannteam«, sagte Jamie und hatte ein schlechtes Gewissen, als die sieben Agenten sich ansahen. »Tut mir leid, dass es so gekommen ist, aber ich hatte keine Ahnung, wie viele Leute kommen würden, weil im Augenblick alle Teams ständig irgendwo im Einsatz sind. Für meine Entscheidung sind keine persönlichen Gründe maßgebend, das möchte ich euch allen versichern.«
Er sah Kate und Larissa lächeln und krümmte sich innerlich bei dem Gedanken daran, was er würde tun müssen. Aus ihrer Sicht gehörten sie automatisch zu dem Team, das durch zwei weitere Agenten ergänzt werden würde. Er konnte ihnen diese Einstellung nicht verübeln, aber sie hatten keine Vorstellung von der Wut, die in ihm brannte, wenn es darum ging, Frankenstein zurückzuholen, und er wollte sie nicht dabeihaben, wenn in Paris irgendetwas nicht nach Plan klappte.
»Dominique, ich wäre dir dankbar, wenn du bei diesem Unternehmen mein Stellvertreter wärst«, sagte er. »Wie steht’s damit?«
Jamie sah, wie Kates und Larissas Lächeln kaum merklich schwächer wurde, als der hochgewachsene Franzose aufstand. Saint-Jacques trat auf ihn zu und ergriff seine Hand.
»Ich bin dabei«, sagte er. »Wir holen ihn heim.«
»Danke«, sagte Jamie. »Willkommen an Bord.«
Dominique nickte und blieb neben ihm stehen, als Jamie die verbliebenen Agenten musterte.
»Willst du mitmachen, Jack?«, fragte Jamie. »Dann hätte ich dich gern dabei.« Als sein Freund aufsprang,
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