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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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falsch, Jamie, das weißt du genau.«
    Als sie seinen Namen aussprach, wurde ihr Gesichtsausdruck sekundenlang ganz sanft, und wenn Jamie sie beobachtet hätte, hätte er Kummer und Verzweiflung auf ihrem blassen, schönen Gesicht sehen müssen. Aber das tat er nicht; wilder Zorn, der jetzt ungehindert in seinem Verstand wütete, machte ihn für das blind, was er wirklich vor sich hatte.
    »Natürlich war es falsch!«, brüllte er. »Genauso wie es falsch war, dass du mich in dem Glauben gelassen hast, du könntest mir helfen, meine Mutter zu finden! Sie hätte sterben können, während wir mit deiner dämlichen aussichtslosen Suche Zeit vergeudet haben, aber habe ich dir das jemals vorgeworfen? Nein, das hab ich nicht getan. Ich habe dir verziehen, und wir haben uns anderen Dingen zugewandt. Und so revanchierst du dich, indem du hinter meinem Rücken meine Freundschaft zu Kate sabotierst? Wozu?«
    Auf der Bettkante sitzend fühlte Larissa sich, als habe Jamie ihr einen Stich ins Herz versetzt, auch wenn sie sich äußerlich nichts anmerken ließ.
    Seine Worte verletzten sie mehr, als er sich hätte vorstellen können. Dabei hatte Jamie sogar recht: Sie hatte ihn mit der Behauptung, Alexandru Rusmanov – und mit ihm Marie Carpenter – aufspüren zu können, in die Wildnis Nordschottlands gelockt. Jamie hatte ihr so verzweifelt glauben wollen, und das hatte sie ausgenutzt; sie hatte seine Verliebtheit ausgenutzt, um sich an dem Mann zu rächen, der sie zu einem Leben als Vampirin verdammt hatte.
    Das war grausam und herzlos gewesen, aber sie hatte keine andere Wahl gehabt; Jamie begriff noch immer nicht, wie verängstigt sie in ihrer Haftzelle in den Tiefen des Rings gewesen war, wie verzweifelt. Sie hatte jedes Mal geglaubt, sie solle vernichtet werden, wenn sie Schritte auf dem Korridor hörte; sie war davon überzeugt gewesen, gleich werde ein Agent in schwarzer Uniform mit einem T-Bone in den Händen erscheinen und sie auf der Stelle hinrichten.
    »Tut mir leid«, sagte sie kaum hörbar flüsternd.
    Alles war gründlich schiefgegangen.
    Sie hatte eingestehen wollen, dass sie Kate von ihnen erzählt hatte, um dann auf Jamie und sie überzuleiten; sie hatte nie vorgehabt, ihn so zornig zu machen, nie geglaubt, ihr Eingeständnis könnte ihn dazu bringen, Marie zu erwähnen. Jetzt war sie hilflos; was sie getan hatte, ließ sich nicht wiedergutmachen, das wussten sie beide.
    Der Schmerz in Larissas Blick ließ Jamie vor dem Abgrund haltmachen, bevor sein Temperament ganz mit ihm durchging und ihn womöglich etwas tun ließ, das er ewig bereut hätte. Er atmete tief durch und sah Larissa an.
    »Kate hat auch Geheimnisse«, sagte er. »Nicht nur wir. Zwischen Shaun Turner und ihr läuft etwas, das würde ich beschwören.«
    Larissa starrte ihn mit großen Augen an, und er glaubte im Voraus zu wissen, was sie sagen würde.
    O nein!
    »Ich weiß«, sagte Larissa.
    Jamie war plötzlich kampfmüde; er sackte auf dem Stuhl zusammen.
    »Was soll das heißen, dass du’s weißt?«, fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte.
    »Sie hat es mir erzählt«, antwortete Larissa. »Vor ungefähr einem Monat. Kurz nachdem es angefangen hatte.«
    Lügen, dachte Jamie . So viele Lügen. So viele Geheimnisse. Man weiß gar nicht mehr, wohin man sich wenden soll.
    »Aber du solltest mir nichts davon sagen?«, fragte er.
    Larissa nickte.
    »Und damit warst du einverstanden?«, fuhr er fort. »Damit warst du zufrieden?«
    »Ich war nicht zufrieden«, fauchte sie, und ihre Augen glühten plötzlich rot. »Damit war ich so wenig zufrieden wie mit unserer Entscheidung, sie zu belügen. Ich bin mit alldem nicht zufrieden.«
    »Aber du hast’s getan«, sagte Jamie. »Auch wenn du vielleicht unzufrieden warst, hast du’s getan.«
    »Du hast recht«, antwortete sie. »Ich hab’s getan. Genau wie ich sie monatelang belogen habe, weil du nicht wolltest, dass die arme, zerbrechliche Kate sich aufregt. Wie mir zumute war, als du beschlossen hast, diese Sache zwischen uns – was immer sie sein mag – geheim zu halten, war natürlich unwichtig. Dass ich glauben musste, du schämtest dich meiner, war natürlich genauso unwichtig. Solange Kate glücklich und dein Gewissen rein war, brauchtest du dich den Teufel um mich zu scheren, stimmt’s?«
    Jamie öffnete den Mund, aber er brachte kein Wort heraus. Er wollte ihr sagen, sie irre sich, sie sei zu Kate und ihm unfair, aber er konnte nicht.
    Weil er im Innersten wusste, dass sie recht

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