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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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trat, atmete sie tief durch und erkannte, dass sie keine Lust mehr auf Sightseeing hatte. Sie hatte noch nicht alles verdaut, aber dass es ein Buch gab, das Auszüge des Buches Raziel enthielt, konnte nur bedeuten, dass das vermeintlich von Danyal zerstörte Buch Raziel von jemandem gefunden worden war – Danyal selbst hatte das Buch niemals kopiert, nur dieses eine Mal. Konnte es sein, dass das Buch Raziel noch immer existierte ... vielleicht war es über die Jahrhunderte in die Hände eines ahnungslosen Menschen geraten, der den des Buches Wert nicht erkannt hatte? Eliana spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch – es war nur eine vage Vermutung, selbst wenn das Buch damals nicht zerstört worden wäre, so hatte es doch in den folgenden Jahrhunderten geschehen können. Aber vielleicht wurden doch Abschriften angefertigt. Danyal musste davon erfahren – sie musste ihn finden! Eliana suchte sich ein wartendes Taxi und fuhr zurück zum Hotel.
    Während sie sich von der freundlich lächelnden Empfangsdame ihre Keykarte geben ließ, fielen Eliana die Münztelefone an der Wand ins Auge. Ihr Magen zog sich zusammen. Es war die Gelegenheit! Schnell sah sie sich um – Chris war nicht hier. Sie bat die Dame am Empfang um Wechselgeld und steuerte das nächstbeste Telefon an. Mit zitternden Händen wählte sie die Nummer ihrer Eltern.
    Es klingelte dreimal, bevor ihre Mutter den Hörer abnahm. Schon aus ihrer Stimme konnte sie die Müdigkeit und Traurigkeit ihrer Mutter heraushören. Eliana hatte einen Klos im Hals. „Mama?“
    Am anderen Ende der Leitung wurde scharf die Luft eingesogen. „Eliana? ... Mein Gott ... was ist denn nur passiert? Weißt du, was bei uns los ist? Wo bist du?“
    Im Hintergrund meinte Eliana ein Rascheln zu vernehmen – sofort dachte sie an Chris Warnung, dass die Leitung abgehört werden würde, doch sie war nicht in der Lage, aufzulegen. Ungehemmt liefen ihr die Tränen über das Gesicht und sie schluchzte. „Mama, bitte glaub nicht, was die über mich sagen. Ich habe niemanden umgebracht – sie haben es mir angehängt.“
    „Wer hat dir das angehängt, Liebling? Eliana, bitte, wo ...“
    Eine Hand entriss ihr den Hörer und knallte ihn auf die Gabel. Erschrocken fuhr sie herum und starrte in Chris finsteres Gesicht. „Ich dachte, ich hätte mich unmissverständlich ausgedrückt!“
    Das ging eindeutig zu weit. Für wen hielt er sich eigentlich? „Fahr doch zur Hölle, Chris!“ Warum klebte er an ihr, wie ein Wachhund? Sie hatte ihn nicht kommen hören, doch sah aus dem Augenwinkel, wie die nette Dame am Empfang versuchte so zu tun, als bekäme sie überhaupt nichts mit. Eliana argwöhnte, dass sie von Chris die Anweisung erhalten hatte, sofort in seinem Zimmer anzurufen, sobald Eliana die Lobby des Hotels betrat. Einmal mehr fühlte Eliana sich unwohl in seiner Gegenwart – wie eine Gefangene. Wie er dort stand und sie ansah, dachte Eliana zudem, er wolle ausholen, um sie zu schlagen. Das erste Mal bekam Eliana Angst vor ihm. Doch Chris packte sie nur am Arm und zog sie vom Telefon fort, in Richtung der Aufzugstüren. Die Empfangsdame tat noch beflissener so, als würde sie nichts mitbekommen. Wahrscheinlich dachte sie, Eliana und Chris hätten einen Beziehungsstreit.
    Erst im Aufzug riss Eliana sich von Chris los. „Ich bin nicht deine Gefangene.“
    Der Blick, mit dem Chris sie bedachte, sagte etwas anderes aus, aber Eliana verdrängte es, sobald sie in ihrem Hotelzimmer verschwand. Immerhin konnte er sie nicht bis in die Universität verfolgen.
     
    11. Dezember
     
    Eliana sah verwirrt von Rechts nach Links, während sie die Flure der Universität entlang lief. Was hatte die Sekretärin gesagt? Den Flur entlang, dann nach links, dann noch einmal nach links, geradeaus durch den Glasturm des Treppenhauses und dann wieder rechts ...Sie strich den Kragen ihrer Bluse glatt und lief dann einfach den anderen Studenten hinterher, in der Hoffnung, sie würde schon irgendwie den richtigen Weg finden. Es war ein denkbar schlechter Tag, um als neue Studentin aufzutauchen – alles ging drunter und drüber, Carabinieri und Beamte in Zivil befragten Studenten und Professoren über den Tod der verstümmelten Studentin Guilia. Wie Eliana überrascht feststellte, hatte sie an der Aeternum Lux studiert, und die Suche nach ihrem Mörder lief auf Hochtouren. Niemand hatte Lust oder Zeit, sich um eine neue Studentin zu kümmern. Eliana war auf sich allein gestellt, während Beamte die Gänge

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