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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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können, was es war. Eine gewisse Selbstgefälligkeit und von ihm empfundene Überlegenheit Frauen gegenüber vielleicht. Außerdem rannte er ständig mit seinem Handy herum und telefonierte. Tatsächlich telefonierte er jedoch nie in ihrer Gegenwart, wollte aber im Gegenzug über alles informiert werden, was Eliana tat.
    Auf jeden Fall hatte sie jetzt keine Zeit mehr sich über ihn aufzuregen. Felice und die anderen warteten mit dem Abendessen auf sie. Auf keinen Fall wollte Eliana schon am ersten Abend einen schlechten Eindruck hinterlassen oder Misstrauen erwecken, was ihre Ernsthaftigkeit anging, indem sie zu spät kam. „Wir reden ein anderes Mal“, stellte sie klar und schickte Chris in sein eigenes Zimmer.
    Kurze Zeit später machte sie sich zu Fuß auf den Weg, ein Stück weit die Via degli Aldobrandeschi entlang, in der die Universität lag, dann bog sie nach einer Weile in die Via di Villa Troili ab. Eine hübsche Straße, in der im Sommer sicherlich die vielen Grünflächen zum Wohlfühlen beitrugen. Jetzt waren leider kaum noch Blätter an den Bäumen, und der Himmel war winterlich grau. Es war zwar nicht so kalt wie in Köln, etwa zehn Grad über Null, wie Eliana schätzte. Dafür nieselte es unangenehm, sodass ihre Haare nass waren, als sie an dem kleinen Backsteinhaus mit der Schmiedeeisenumzäunung ankam, das Felice ihr als das Apostolatszentrum beschrieben hatte. Wie sie von Felice erfahren hatte, lebten immer zwölf Frauen in einem Apostolat und arbeiteten als Team zusammen. Im Moment waren es elf, und Felice suchte dringend nach einem neuen Schäfchen für den Apostolatsstall.
    Eliana schob das schmiedeeiserne Tor auf und war mit ein paar Schritten durch den Garten an der Haustür. Es war hübsch hier, der Garten wirkte gepflegt, und vor dem Haus standen ein paar Terracottakübel, die im Sommer sicherlich mit Blumen bepflanzt waren. An der Haustür hing ein Kreuz – aber vielleicht war das in Rom, in der Nähe zum Vatikan, einfach üblich. Eliana suchte vergeblich nach einer Schelle, doch als sie die Türklinke hinunter drückte, fand sie die Tür unverschlossen. Das ist wahres Gottvertrauen!
    Sie wollte nach Felice und den anderen rufen, da hörte sie leise Stimmen aus dem Raum hinter dem langen Flur. Eliana sah sich hektisch um. Im Haus war es still. Die Tür war nur angelehnt, aber was war, wenn plötzlich jemand auftauchte und sie erwischte. Willst du jetzt Danyal finden oder nicht! Das ist vielleicht die Gelegenheit. Eliana ging leise auf die angelehnte Tür zu.
    „... müssen wir fest im Glauben sein und warten, bis der Herr uns die Antwort offenbart, Schwester Felice ... und bis dahin voller Eifer unbeirrt weiter suchen!“ Das war eine männliche Stimme.
    „Es ist nicht einfach, die Familien zu überzeugen, Pater Pascal. Sie sind fromm, aber es fällt ihnen trotzdem schwer zu glauben, dass dies Gottes Wille ist.“ Das war Felices Stimme gewesen. Eliana drückte sich an die Wand und meinte, die beiden müssten ihr Herz schlagen hören. Sie sprachen Deutsch miteinander. Ein Pater Pascal, so erinnerte sich Eliana, war doch nach Rom gerufen worden, nachdem Danyal verschwunden war. Auf Elianas Armen stellten sich die Härchen auf.
    „Ihr müsst die Familien überzeugen, Schwester Felice. Die Schalen des Zorns sind unvermeidbar, aber der Lohn ist das Paradies. Keine Sünden, keine Kriege, keine Verderbnis mehr ... wir dürfen jetzt nicht schwach sein, Schwester, auch wenn es uns schwerfällt, das Werk Gottes zu tun!“ Seine Stimme wurde sanft und begütigend. „Du bist eine Gott befohlene Frau und damit auserwählt, Schwester Felice. Willst du das aufgeben?“
    „Nein, Pater! Aber ich könnte Hilfe gebrauchen. Bruder Sebastian hat nicht die besten Nerven.“ Felices Stimme klang fest.
    „Ich werde schauen, was ich tun kann, aber du weißt selbst, dass wir nur Wenigen unser Vertrauen schenken dürfen – und uns läuft die Zeit davon.“
    Das Gespräch war beendet. Leise und so schnell es ging, lief Eliana den Flur zurück, hinaus auf die Straße. Dort wartete sie eine Weile hinter einem Mauervorsprung und ging dann langsam noch einmal den Weg zum Haus, ganz so als käme sie gerade erst an. Auf halbem Wege begegnete sie Felice, die Pater Pascal zum Gartentor begleitete. Überrascht dachte Eliana, dass er jünger war, als sie seiner Stimme nach gedacht hatte. Höchstens Mitte Vierzig, und er trug Anzug und Collar so selbstverständlich, als wäre er darin geboren worden. Felice kam ihr

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