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Der 4-Stunden-Koerper

Der 4-Stunden-Koerper

Titel: Der 4-Stunden-Koerper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Ferriss
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gebeten, seine Künste einmal auf einer leeren Leinwand zu demonstrieren: mir. Er war aus Dallas, Texas, eingeflogen und mit einer halben Tonne an Ausrüstung am westlichen Ende von New York City gelandet (darunter auch der Boxsack).
    Bewaffnet mit Radarkanone, Videokamera, Laptop und einem Schwung mit Pinienharz beschichteter Baseballschläger machte er sich nun daran, innerhalb einer einzigen Trainingseinheit einen Home-Run-Schlagmann aus mir zu machen. Das Ganze fand in den subarktischen Schlagkäfigen an Pier 40 statt, und jeder Ball wurde von einem Punkt abgeschlagen, an dem die Ballhöhe stets 89,5 Zentimeter betrug, um die Veränderlichkeit der Aufschlage zu eliminieren.

    Vielleicht war es die Salsa-Musik, die durch die Wand eines Nachbarraums drang, in dem aufstrebende dominikanische Profis Karten spielten, aber nach 45 Minuten Unterricht und Training erreichte ich folgende Ballgeschwindigkeiten, vor Ort gemessen mit der Radarkanone:
▶ Vor der Anleitung (km/h): 108,8; 110,4; 76,8; 80; 96; 75,2; 78,4; 102,4; 67,2; 113,6; 107,2; 78,4
    Vor-Trainingsdurchschnitt: 91,69 km/h
▶ Nach dem Training: 92,2; 97,6; 83,2; 100,8; 56,4; 104; 120; 121,6; 112; 124,8; 104; 97,6; 112
    Nach-Trainingsdurchschnitt (erste Runde): 104,34 km/h
▶ Nach dem 2. Training (nach der zweiten Runde mit Herrn Miyagi): 116,8; 112; 105,6; 105,6; 116,8; 110,4; 124,8; 112; 94,4; 118,4; 108,8; 121,6; 110,4
    2. Nach-Trainingsdurchschnitt (zweite Runde): 112,12 km/h
    Ich war immer noch kein Mark McGwire, aber ein Sprung von 91,69 km/h auf 112,12 km/h in der Ballgeschwindigkeit wirkt sich deutlich auf den Distanzgewinn aus. Doch was bedeuten diese Zahlen im Hinblick auf das Home-Run-Potenzial tatsächlich?
    Wenn man bei jedem Schlag einen 45-Grad-Winkel voraussetzt, ergibt sich folgender Unterschied:
▶ Bei 91,69 km/h beträgt der Distanzgewinn 48,15 Meter
▶ Bei 112,12 km/h beträgt der Distanzgewinn 65,22 Meter (ein Zuwachs um 35,4 Prozent) 154
    Was nun folgt, sind die Grundprinzipien und Übungen, auf die wir uns während unserer 45 Minuten konzentrierten.
    Auf den richtigen Winkel kommt es an
    Die großen Drei
    Das Cushion (Kissen)
    Das sogenannte Cushion entsteht, wenn die vordere Ferse aufgesetzt hat, also noch vor dem Vorwärtsschwung. Beim Cushion ist es am besten, wenn zwischen den Schultern und den Hüften ein optimales Drehmoment herrscht. Jaime nennt dies den Winkel S. Ein gutes Maß für den Winkel S sind 25 Grad.
    Den Winkel S zu vergrößern ist außerdem eine Möglichkeit, Zeit »herauszuschinden«, wenn der Schlag Untergeschwindigkeit hat (»Untergeschwindigkeit« bedeutet, dass es sich um einen Curve Ball, Changeup, Knuckleball oder einen anderen Schlag handelt, der bedeutend langsamer als ein Fastball ist). Solche Schläge sollen den Schlagmann dazu verleiten, die vordere Schulter zu öffnen, wodurch er das Drehmoment zwischen Hüften und Schultern einbüßt. Beim Kampf zwischen Werfer und Schlagmann geht es zu weiten Teilen um die sportliche Form des Schlagmanns. Aufgabe des Werfers ist es, erstens Bälle zu werfen und zweitens den Schlagmann in schwache Schlagpositionen zu locken.

    Der Slot (Spalt)
    Zwei Dinge definieren eine richtige Slot-Position: Der Spieler zieht die Hinterseite des Ellenbogens an den Körper heran, und der Rückgratwinkel bleibt vertikal. Der Slot ist die kinetische Verbindung in Aktion: Die Arme ordnen sich den kräftigeren Beinen und Hüften unter und fungieren in der Schlagphase wie eine Peitsche.
    Betrachten Sie das Bild unten von Ben Zobrist vom ersten Tag, an dem er im Winter 2007 Filmaufnahmen mit Jaime machte. Daneben ist Ben während des All-Star-Breaks in der Saisonmitte 2008 zu sehen. Man kann gut erkennen, dass sich seine Slot-Position deutlich verbessert hat. Von diesem Punkt an machte Zobrist noch größere Fortschritte. Schließlich gelang ihm im Durchschnitt ein Home Run auf 18 Schlagsituationen (zuvor war es ein Home Run auf 101 Schlagsituationen gewesen). Später schaffte er es ins All-Star-Team des Jahres 2009 und wurde als MVP (»Most Valuable Player« – bester Spieler) von Rays Mannschaft bezeichnet.
    Bild 78
    Ben vorher
    Ben nachher
    Die Slot-Position von Babe Ruth
    Aufschlagposition
    Die Aufschlagposition ist der Fingerabdruck des Schlags. In diesem Fall gibt sie über die Fähigkeiten des Schlagmanns Aufschluss, nicht über seine Identität. Die Aufschlagposition besteht aus zwei Komponenten: dem E-Winkel und dem W-Winkel. E ist der Winkel zwischen dem Ober- und dem

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