Der 4-Stunden-Koerper
durch ihren Mann Mark Reifkind, der früher einmal Trainer der Nationalmannschaft für Kraftdreikampf gewesen und im Turnen gegen Olympiateilnehmer Kurt Thomas angetreten war.
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Körper nach Wunsch: Tracy trainierte die Kurven ab, die ihr nicht gefielen und betonte die Kurven, die ihr gefielen. Hinten an der Wand stehen die Kettlebells, die aussehen wie Kanonenkugeln mit Griff.
»Jede Frau will Oberarme wie Michelle Obama. Und das ist gar nicht schwer, man kann sie in vier Wochen haben, und dazu noch einen neuen Körper. Der Swing mit beiden Händen ist der Schlüssel dazu. Wenn man sein ganzes Leben lang nur noch eine Bewegung machen dürfte, dann sollte man sich für den Kettlebell Swing entscheiden. «
Ich bin mit Tracy völlig einer Meinung, allerdings kam ich auf einem ganz anderen Weg zur Kugelhantel.
1999 pilgerte ich dreimal in der Woche von Princeton nach Philadelphia, wo ich in einem Fitnessstudio namens Maxercise trainierte. Für das 45-minütige Training war ich insgesamt über zwei Stunden unterwegs. Steve Maxwell, der Besitzer von Maxercise, hatte bei den Panamerikanischen Meisterschaften sechsmal eine Goldmedaille im brasilianischen Jiu-Jitsu gewonnen (später wurde er noch zweimal Weltmeister) und hatte seinen Master in Trainingswissenschaften gemacht. Seine Kunden reichten vom FBI und Secret Service bis zu den Philadelphia Phillies und den Los Angeles Dodgers. Er konzentrierte sich allein auf messbare Ergebnisse. Wenn etwas nicht funktionierte, hatte es bei Maxwell keinen Bestand.
Ich lernte die Kugelhantel an einem eisigen Winterabend in der Folterkammer von Maxercise im zweiten Stock kennen. Sie war Kampfsportlern und ehrgeizigen Kraftsportlern vorbehalten. Die meisten Kettlebell-Übungen aus dem Standardtrainingsprogramm, etwa »The Snatch«, 55 die mit schnellen Bewegungen kombiniert sind, vertrugen sich nicht mit meiner Schulterverletzung. Nach zwei Trainingseinheiten gab ich auf.
Erst sechs Jahre später erkannte ich, wie einfach das Training mit Kettlebells sein konnte. Eine Bewegung reichte: Der Swing.
Vom Jiu-Jitsu nach Neuseeland: Der Kettlebell Swing
Lange bevor ich Tracy kennenlernte, traf ich in Buenos Aires »The Kiwi«.
2006 hatte er zufällig gerade eine private Spanischstunde im gleichen Café, wo ich das Manuskript für Die 4-Stunden-Woche fertigstellte, und wir wurden schnell gute Freunde. Er hatte in Neuseeland auf Profiniveau Rugby gespielt; wie ich bald erfuhr, war er aber genauso stolz darauf, seinen Bachelor in Trainingswissenschaften darauf anzuwenden, den weiblichen Hintern zu perfektionieren.
Er erzählte mir die Geschichte bei einer Flasche Catena Malbec. Seine Leidenschaft war geweckt, als er sah, wie eine brasilianische Sambatänzerin in einem Club auf ihren Pobacken jeweils ein Tequilaglas balancierte. Er fand es äußerst schade, dass er solche Tanzeinlagen nicht in seinem Heimatland zu sehen bekam, und machte sich daran, die beste Übung zu finden, mit der man Pobacken kreieren konnte, die einem vollen Tequilaglas standhielten.
Im Jahr 2000 war aus seinen Bemühungen eine wahre Wissenschaft geworden. In vier Wochen schaffte er es, dass seine damalige Freundin, eine Chinesin, die flach wie ein Surfbrett war, unter 39 000 Studenten der University of Auckland unter die zehn Studentinnen mit dem größten Sexappeal gewählt wurde. Wie gesagt, in nur vier Wochen. Andere Studentinnen fragten sie ständig, wie sie zu so strammen Pobacken gekommen sei, die sich über ihre Oberschenkel wölbten.
Wenn »The Kiwi« für sie geantwortet hätte, hätte er gesagt: »Schwungübungen mit Gewichten in den nötigen Wiederholungen.«
2005 war mein Interesse für Kugelhanteln also neu erwacht. Als ich aus Argentinien in die USA zurückkehrte, kaufte ich mir eine 24 Kilo schwere Kettlebell. Ich machte nur 75 Swings eine Stunde nach einem leichten, proteinreichen Frühstück, zweimal die Woche, montags und freitags. Am Anfang schaffte ich natürlich nicht 75 Swings hintereinander, daher pausierte ich immer wieder einmal für 60 Sekunden, bis ich die 75 beisammen hatte.
Die gesamte Übungsdauer pro Woche betrug gerade einmal 10 bis 20 Minuten. Ich hatte nicht vor, Gläser mit Tequila auf meinen Pobacken zu balancieren. Ich wollte Bauchmuskeln. Nach sechs Wochen hatte ich einen so niedrigen Körperfettwert, wie ich ihn seit 1999 nicht mehr gehabt hatte.
Mein wöchentliches Trainingsprogramm war so leicht, dass es geradezu lachhaft war. Montags, mittwochs und
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