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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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genau seiner Augenfarbe und hatte eine erstaunliche Wirkung auf ihre Herzfrequenz, die ohnehin schon ziemlich hoch lag. Nach dem Aufstehen hatte er sich rasiert, aber inzwischen war die Wangen- und Kinnregion leicht überschattet, was seine Wangenknochen betonte.
    „Brauchst du noch sehr lange?“, fragte er.
    Sie sah ihn im Spiegel an und begegnete seinem Blick.
    „Es mag deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber die Tür war geschlossen.“
    „Das weiß ich. Darum bin ich ja reingekommen. Wie lange willst du das Badezimmer denn noch in Beschlag nehmen?“
    „Ich muss mich nur noch fertig schminken. In der Regel drückt eine geschlossene Tür den Wunsch aus, dass man nicht gestört werden will. Du hättest anklopfen können.“
    „Ja, hätte ich.“
    Er lehnte sich an die Wand neben der Dusche und verschränkte die Arme vor der Brust, eine Haltung, die seinekräftigen Muskeln zur Geltung brachte. Der kleine Pinsel rutschte ihr aus der Hand und fiel auf die Kommode. Hannah legte die Stirn an den Spiegel.
    „So werde ich nie fertig.“
    „Dann wirst du das Bad halt mit mir teilen müssen“, erwiderte er und zog sich den Saum seines T-Shirts aus der Jeans.
    Die Vorstellung, dass er sich in ihrer Gegenwart ausziehen könnte, war zu viel für sie. Schnell griff sie nach ihrem Pinsel. „Nicht nötig, ich beeile mich.“
    Sie ignorierte sein wissendes Lächeln und konzentrierte sich auf ihr Augenlid. Mit dem letzten bisschen Konzentration, das sie noch aufbringen konnte, gelang es ihr, den Lidschatten in einer Linie aufzutragen, die sie mit dem rechten Ringfinger verteilte. Dann richtete sie sich auf, um das Ergebnis zu begutachten.
    „Sehr schön“, sagte er.
    Sie ignorierte seinen Kommentar. „Wie ist es mit meinen Brüdern gelaufen?“
    „Normal. Ich habe erwähnt, wie gern du mich immer im Gefängnis besucht hast, und dass du ein Tattoo mit meinen Initialen trägst. Hier hinten.“ Er wies auf seinen Hintern. „Oh, und dann habe ich ihnen noch von dem flotten Dreier erzählt, den wir bei deinem letzten Langzeitbesuch für Ehepartner mit meinem Zellengenossen Bubba abgezogen haben.“
    Gegen ihren Willen musste sie lächeln. „Ich versuche, mich ernsthaft mit dir zu unterhalten.“
    „Ich nicht.“ Nachgiebig hob er beide Hände. „Okay, du hast gewonnen. Also ernsthaft. Sie haben mich über Immobilien ausgefragt und über dein College. Dann haben wir die Baseballsaison erörtert und die Frage, ob der internationale Rohstoffmarkt sich jemals stabilisiert oder nicht.“
    Nun schloss sie das rechte Auge und trug Farbe auf. „Also nichts Gefährliches.“
    „Nicht ein Wort. Heute Abend könnte es allerdings anders aussehen. Das wird das Bankett für die verlorene Tochter sein. Es wird ein gemästetes Kalb geben und massenhaft Fragen. Möchtest du also unsere Geschichten einmal durchsprechen, oder soll ich das Ganze wieder beflügeln?“
    Hannah dachte daran, wie Nick ihre angeblich erste Begegnung beschrieben hatte. Dabei hatte er das Bild ihres Katzenjammers auf einer tropischen Insel in derart lebhaften Farben geschildert, dass sie es fast schon selbst geglaubt hatte. Aber weitere haarsträubende Geschichten wollte sie nicht riskieren. Nicht, solange sie vorhatte, später alles aufzuklären.
    Sie klappte die Lidschattenbox zu und griff nach einem Eyeliner. Noch immer misstrauisch, was seine Motive anging, warnte sie ihn: „Du müsstest mir aber dein Wort geben, dass diese Informationen unter uns bleiben.“
    Er kam zur Kommode. Sie drehte sich um und starrte ihn an.
    „Wovor hast du eine so verdammt große Angst?“, fragte er, offensichtlich irritiert. „Du bist nicht in der Lage, meine Frage einfach zu beantworten. Immer musst du alles einschränken. Mensch, Hannah, hast du Angst, du könntest aus Versehen etwas von dir selbst preisgeben? Wahrscheinlich wäre es das Ende der Welt, wenn du jemandem erlauben würdest, dich kennenzulernen, richtig? Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, ich bin deinetwegen hier. Das tue ich für dich . Ich selbst habe nicht den geringsten Vorteil davon, also könntest du vielleicht einmal anfangen, dich ein bisschen mehr wie ein Teamplayer zu verhalten und etwas weniger wie eine Gutsherrin.“
    Seine barschen Worte schockierten sie, vor allem, weil sieder Wahrheit so nah kamen. „Du tust das nicht für mich“, fauchte sie. „Tu nicht so. Dir geht es doch nur ums Geld.“
    „Vierhundert Mäuse? Im Vergleich zu dem, was ich normalerweise in ein paar

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