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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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worden, und deshalb würden ihn Angst und Schuldgefühle antreiben.
    Aber hauptsächlich sorgte ich mich um Pete, und ich fühlte mich allein und machtlos, hier in einem Krankenhaus festzusitzen.
    Dann fiel mir ein, dass ich etwas tun konnte, ge rade weil es ein Krankenhaus war. Ich rannte aus dem Umkleideraum zur Anmeldung hinunter und sagte dort Bescheid, ein Kollege sei verletzt worden, möglicherweise schwer, und dass er in Kürze auf dem Weg hierher sein würde.
    Als ich ins Büro zurückkam, war Bates wieder auf dem Bildschirm.
    »Sie haben ihn gerade weggebracht, Sir«, sagte er. »Er ist im Hubschrauber, sie bringen ihn ins Krankenhaus.«
    »Er wird schon erwartet. Weiß man, was passiert ist? Was für Verletzungen er hat?«
    »Er wurde drei- oder viermal in die Schulter und den Arm gestochen.«
    Mein Gott.
    »Haben sie den Kerl erwischt, der’s getan hat?«
    »Ja, Sir. Ein Mann, der im Wald lebt. Sie sind anscheinend in sein Lager geraten, und er ist sauer geworden.«
    »Jung oder alt?«
    »Alt, glaub ich.«
    Alt. Also nicht Farmer oder Reardon, oder wie immer sich der Scheißkerl nennen wollte.
    Zumindest war Pete von dort weg und unterwegs. In die Schulter und den Arm gestochen – kein Wunder, dass Bates verängstigt aussah. Mein Gott. Wie groß der Druck auch gewesen sein mochte, dem wir hier ausgesetzt waren, dass wir hier sicher im Krankenhaus saßen, hatte es uns zu leicht gemacht, die Gefahren des Gebiets zu vergessen, in dem die Suchtrupps arbeiteten.
    »Sind Sie heute Nacht schon dort gewesen?«, fragte ich. »Im Wald.«
    »Nein, Sir. Zum Glück soll ich mich hier um die Kom munikation kümmern. Ich würde auf keinen Fall da reingehen.«
    Ich wollte ihm gerade sagen, dass das jetzt auch nicht mehr nötig wäre, so wie die Ermittlung sich entwickelte, doch dann fiel mir Mercer ein.
    »Ist Hunter schon dort?«
    »Nein, Sir.«
    »Moment.«
    Ich holte mir die Karte mit dem Waldgebiet auf einen der anderen Bildschirme. Die Aktualisierungen liefen immer noch. Gelbe Kreise stellten die Suchtrupps dar, die sich in Gruppen an verschiedenen Stellen im Wald zusammenballten.
    Das Bild auf dem Schirm zuckte einmal, und alle bewegten sich wieder ein Stückchen auf die Straße zu.
    Vorhin hatte Pete die Methode dieser Suche angezweifelt, und dieser Zweifel schien berechtigt. Keines der Teams war sehr weit gekommen, bevor es zurückgerufen worden war. Auf dem Bildschirm war bestimmt viel weniger gut zu sehen, wie schwierig die Suche da draußen tatsächlich war, wo man dem Wald und dem Schnee ausgesetzt war, aber es war doch ziemlich deutlich erkennbar. Es war von Anfang an eine unmögliche Aufgabe gewesen.
    Du meinst also, er ist dort? Und wartet auf uns?
    Es war lächerlich erschienen, als Pete das gesagt hatte. Warum sollte der 50/50-Killer geschnappt werden wollen? Und doch konnte ich jetzt nicht umhin, zu denken, dass er gewusst haben musste, wie schwer es sein würde, und dass es, wenn er wirklich dort auf uns wartete, nicht so dumm war, wie es vorher vielleicht den Anschein gehabt hatte. Er hätte doch bestimmt erwartet, dass wir es in dem Gelände schwer haben würden? Dass wir Zeit – und sogar Männer – verlieren würden, wenn wir in einen ähnlichen Zusammenstoß gerieten wie Pete.
    Ich rieb mir das Gesicht.
    Reardon hätte Scott und Jodie in ihrer Wohnung festhalten können. Er hätte sie an jeden beliebigen Ort bringen können. Warum in den Wald?
    Es musste einen Grund für diese Abweichung von seinem früheren Vorgehen geben, dafür, dass er sie in diese Wildnis hinausgeschafft und uns erlaubt hatte, sein Gesicht zu sehen, und dadurch auch seinen richtigen Namen herauszufinden. Er hatte sich uns ausgeliefert und dann begonnen, sein Spiel an einem der unzugänglichsten Orte zu treiben, den er hätte wählen können. Aufgrund dessen, was er uns verraten hatte, würden wir ihn wohl irgendwann finden. Doch wir würden ihn nicht vor Tagesanbruch finden.
    Wieder eine Bewegung auf dem Bildschirm, und alle kamen näher an die Straße heran.
    Er ist immer noch vorsichtig … nur hat sich das geändert, womit er vorsichtig ist.
    Er war vorsichtig, damit er nicht vor Tagesanbruch gefasst wurde. Um zu sehen, ob wir ihn vorher finden und so Jodie McNeices Leben retten konnten.
    Vorher war mir diese Idee absurd vorgekommen. Aber wenn es nicht darum ging, warum dann dieser Wald? Warum hatte er Scott überhaupt gehen lassen? Ich bemerkte ein ungutes Gefühl in meinem Inneren. Etwas stimmte hier nicht.
    »Ich bin

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