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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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wehtun, als Rache für das, was er getan hatte. Ihn umbringen, wenn sie konnte. Ihn in Stücke reißen.
    Komm nur her und sieh, was du kriegst.
    Das Benzin und das brennende Stück Holz mochten ausreichen, ihn fernzuhalten, doch sie konnte ihn nicht davon abhalten, in Bewegung zu bleiben, wenn sie ihn nicht direkt angriff.
    Er umkreiste sie langsam und versuchte, sich ihr von der anderen Seite des Feuers aus zu nähern. Die Flammen verdeckten ihn einen Moment, sie konnte nur das Gesicht des Teufels sehen, und dann war er am Feuer vorbei und wieder sichtbar.
    Langsame, vorsichtige Bewegungen.
    Er blieb am Rand der Lichtung stehen, und ihr wurde klar, dass er es geschafft hatte, ihr den Fluchtweg abzuschneiden. Sie konnte trotzdem versuchen, in Richtung Stadt zu laufen, aber jetzt war er ihr noch näher als vorher. Sie würde mehrere Meilen durch den Wald laufen müssen, und er würde ihr dicht auf den Fersen sein. Wenn sie vorher eine Chance gehabt hatte, es zu schaffen, jetzt war sie dahin.
    Jodie behielt den Mann im Auge, griff nach hinten und zog an der Tür. Vielleicht lebte Scott noch, und sie konnte ihn da rausholen. Vielleicht hatten sie zusammen eine Chance, sich gegen diesen Mann zu wehren.
    »Leg das weg.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Der Mann hatte Mühe, sich zu beherrschen.
    »Geh wieder in den Schuppen.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Wenn du wieder da reingehst«, sagte er und knirschte wütend mit den Zähnen, »dann können wir beide so tun, als sei dies nie geschehen.«
    Die Tür ging nicht auf. Sie warf einen kurzen Blick nach hinten – an dieser Tür war ein Riegel – und sah dann sehr schnell wieder zu dem Mann hinüber.
    Inzwischen war er einen Schritt auf sie zugekommen.
    Die Tür war besser gesichert als ihre. Sie könnte sie aufkriegen, aber nicht ohne Anstrengung und Aufmerksamkeit, wozu er ihr offensichtlich keine Gelegenheit geben würde. Sie würde dazu auch beide Hände brauchen. »Ich tu dir nichts«, sagte er.
    Noch ein Schritt.
    »Es ist nur ein Spiel.«
    Als er das sagte, brach etwas in ihr auf. Pass auf, hatte die Stimme ihr gesagt, als Scott schrie. Nutze es, wenn du kannst. Jede schreckliche Sekunde war ihr noch präsent. Die Schuldgefühle und der Schmerz, die Hilflosigkeit und der Zorn. All dies bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche und brach hervor.
    »Scheißkerl!« Sie schleuderte es ihm mit solcher Kraft entgegen, dass sie sich dabei vornüberkrümmte. Sie wollte ihn umbringen. »Ich habe gehört, was du ihm angetan hast, du abartiger Dreckskerl!«
    Ihre Arme zitterten, die brennende Spitze des Holzscheits tanzte hin und her.
    »Scheißkerl?« Der Mann klang jetzt kühler. Die Maske zuckte, als sich sein Gesicht darunter verzerrte. »Was weißt du schon, du verdammte Hure? Du kapierst nicht, warum ich das tue. Du weißt nicht, was es heißt, ein Kind zu lieben.«
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Sie streckte ihm das brennende Holzscheit entgegen, aber es versperrte ihr nur die Sicht. Er hatte keine Angst vor ihr, auch ihn hatte die Wut gepackt.
    »Du weißt doch gar nicht, was Liebe ist.«
    Sie sprühte Benzin auf das Ende des Holzscheits. Es loderte hell auf.
    »Bleib zurück«, sagte sie.
    »Oder?«
    Dann ging er auf sie los, die freie Hand ausgestreckt; in der anderen hielt er das Messer, tief und ein wenig hinter sich, bereit, damit zuzuschlagen. Halb fiel sie und halb wich sie ihm aus. Sprang zur Seite, wieder auf das Feuer zu und spritzte ihm dabei Flüssigkeit aus dem Kanister entgegen. Ich muss ihn treffen. Den Kerl umbringen.
    Er hielt den Arm hoch, um seine Augen zu schützen, schlug dabei aber überraschend schnell mit der anderen Hand nach ihr. Das Messer sauste vor ihr durch die Luft.
    »Komm her! Verdammte Schlampe.«
    Sie hasste ihn. Er war dieses große, massive Ding, das auf sie zukam. Wieder schwang sie den Kanister, schleuderte ihm Benzin entgegen und wich über die Lichtung zurück.
    Aber er rannte einfach direkt auf sie los, schnell und stark.
    Das Messer hielt er wieder nach unten, und er brüllte sie wütend an – versuchte sie so zu erschrecken, dass sie zurückzucken und sich abwenden würde. Das war auch ihr erster Impuls, aber sie kämpfte dagegen an – erinnerte sich daran, wie Scott geschrien hatte – und drückte mit der linken Hand so fest zu, wie sie konnte.
    Das Benzin spritzte ihm wieder in hohem Bogen entgegen, und dann knallte er gegen sie und warf sie um. Sie schlug auf dem Boden auf, bevor sie überhaupt begriff, was passiert

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