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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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Ordnung, dachte ich. Angesichts der Auseinandersetzung war ich neugierig, was ich der Akte entnehmen, ob sie Licht auf die Vorgänge im Team werfen würde. In der Zwischenzeit hörte ich genau zu, wie allen ihre Aufgaben zugeteilt wurden.
    Gregs IT-Team würde die Arbeit am Computer fortsetzen und auch die Aufnahmen der Überwachungskamera auswerten. Simon würde die kriminaltechnischen und rechtsmedizinischen Fakten sammeln. Pete würde in einer halben Stunde eine kleine Pressekonferenz leiten, in der den Medien Simpsons Name bekanntgegeben und ein Aufruf veröffentlicht werden sollte, dass alle, die Jodie oder Scott kannten, sich melden sollten. Dann würde er Simpsons ExFreundinnen aufspüren und herausfinden, ob irgendeine davon der Beschreibung des gesuchten Mädchens entsprach, für den Fall, dass Jodie nicht ihr wirklicher Name war.
    »Wir müssen dieses Paar vor Tagesanbruch finden«, drängte er.
    Als die Besprechung zu Ende war, suchten alle ihre Sachen zusammen. Greg schien es eilig zu haben, wegzukommen. Simon telefonierte, wobei die Spannung ihm nichts ausmachte, während Pete sich nur langsam regte. Ich hörte ihn leise vor sich hin seufzen, als er seine Unterlagen aufnahm.
    Mercer schob mir eine Notiz mit einer Fallnummer und einem Passwort herüber, und ich beschloss, einmal alles andere aus meinem Kopf zu verdrängen. Es gab Arbeit. Ich setzte mich an den Computer und gab die Einzelheiten ein. Ein paar Sekunden danach erschien oben auf dem Bildschirm der Titel der Fallakte.
    Fall Nummer A6267
    Der 50/50-Killer.
     
     
    3. Dezember
16 Stunden 50 Minuten bis Tagesanbruch
14:30 Uhr
     
     
    Scott
    Nummer 273. Wir schicken uns oft gleichzeitig eine SMS. Scott lehnte sich zurück, rollte den Text mit der Maus nach unten, um nachzusehen, ob er diesen Grund nicht schon aufgenommen hatte. Lächerlich, wenn nicht … aber nein, er war nicht da. Wie hatte er das bis jetzt vergessen können?
    Er kam an den Anfang der Liste.
    Fünfhundert Gründe, warum ich dich liebe.
    Er scrollte ans Ende zurück und tippte:
    Nummer 274
    Dann hielt er mit den Fingern über der Tastatur inne. Einen Moment später verzog sich beim Betrachten des blinkenden Mauszeigers sein Mund zu einer nachdenklichen Grimasse.
    Nachdem er die zweihundert überschritten hatte, war es viel schwerer geworden – ihm war einfach nichts mehr eingefallen. Er fand schon noch neue Gründe, allerdings meistens, weil Jodie irgendetwas gesagt oder getan hatte, das ihm auffiel, wie bei den SMS vorhin, die sich gekreuzt hatten. Aber das spielte wohl keine Rolle, fand er, solange es überhaupt weiterging.
    Und das tat es. Sogar wenn alles so schwierig zwischen ihnen war wie in letzter Zeit, fand er immer noch Dinge, deretwegen er sie liebte, und dann kehrte er zu seiner Liste zurück, um sie so bald wie möglich einzufügen. Es machte ihn glücklich. Und gleichzeitig traurig.
    Jetzt war sein Kopf leer, und kein neuer Grund wollte ihm einfallen. Er brauchte Gedächtnishilfen.
    Aber nicht jetzt gleich.
    Scott speicherte das Dokument, sprang mit der Alt-TabTastenkombination aus der Word-Datei heraus und kehrte zu seiner Grafiksoftware zurück. Der gegenwärtige Stand zeigte drei verschiedene Bilder seines eigenen Gesichts. Er hätte sowieso daran arbeiten sollen.
    Alle Projekte, auf die er sich in letzter Zeit konzentrierte, bestanden aus entweder sieben oder neun Bildern eines Objekts oder einer Person. Das erste in dieser Serie war immer fotorealistisch, allerdings hatte es meistens merkwürdige Farben.
    Das Gesicht auf der linken Seite des Bildschirms zum Beispiel war in Schattierungen von Grün und Gelb gehalten, sonst jedoch hätte es ein Foto sein können. Wenn das erste Gemälde fertig war, scannte er es ein und bearbeitete es mit seiner Software. Er verwischte es vielleicht etwas oder machte die Kanten deutlicher, so dass es sich aus Farbblöcken zusammensetzte. Dann druckte er es aus und malte eine Kopie des Ausdrucks. Das war das zweite Bild der Serie. Und so weiter. Es war ein sich ständig wiederholender Prozess. Man hatte schließlich eine Reihe kleiner Bilder, die zeigten, wie sich das Motiv langsam auflöste und auf die reinen Elemente von Farben und Formen reduzierte.
    Irgendwann verlor der Betrachter aus den Augen, was das abgebildete Objekt darstellte. Das letzte Gemälde in dieser Serie von Selbstporträts würde vier orangefarbene und grüne Rechtecke zeigen, die die letzte Leinwand ein wenig neben der Mitte aufteilten wie ein Fenster mit

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