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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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beruhigend auf das Kind ein.
    In diesem Moment hatte die panische Angst sie zu überwältigen gedroht. Es fühlte sich an, als hätte sie ein paar Minuten lang den Verstand verloren.
    Doch dieser Moment war inzwischen nicht mehr wichtig, und auf Anweisung der Stimme verdrängte sie ihn. Jetzt war es entscheidend, sich in der Landschaft zurechtzufinden und mit dem unsicheren Boden, dem weichen Schlamm und den Blättern klarzukommen, die unter ihren Füßen wegrutschten. Bäume streckten von beiden Seiten ihre Zweige wie schwarze Geweihe einander entgegen, ein Haufen feuchter Erde kämpfte gegen einen anderen um die Vorherrschaft.
    Der Boden stieg steil an, dann ging es abwärts. Über lange Strecken war es praktisch wie eine schlammige Rutschbahn. In den Lücken zwischen den Bäumen war noch mehr Schlamm, und weiter weg waren noch mehr Bäume. Über allem sah man in der Ferne die Berge.
    Es war eiskalt – so schrecklich kalt. Sie konnte ihr Gesicht fast nicht mehr spüren. Durch Anspannen und Lockern der Muskeln versuchte sie, etwas Wärme zu erzeugen. Für Scott musste es noch schlimmer sein. Er sah merkwürdig aus; in seiner Trainingshose, einem weißen Hemd und seinem schweren Mantel stolperte er vor ihr her. Sie streckte die Hand aus und berührte ihn an der Schulter, in der Hoffnung, dass er sie verstehen würde. Ich liebe dich. Doch der Mantel war glatt und kalt. Er spürte es wahrscheinlich gar nicht …
    Jodie nahm ihre zusammengebundenen Hände weg, ließ sie aber in seiner Nähe.
    Sie dachte daran zurück, wie der Lieferwagen angehalten hatte und sie sicher gewesen war, dass dies etwas Schreckliches zu bedeuten hatte. Aber stattdessen war sie eine Zeitlang allein gelassen worden. Als Nächstes wurden die Doppeltüren zu ihren Füßen geöffnet, und das frühe Abendlicht war ins Wageninnere gefallen. »Steig ein.« Die Stimme des Mannes war ruhig und vernünftig, fast wohlerzogen. »Leg dich hin. Wenn du wegläufst oder dich wehrst, fahre ich weg und tue ihr weh.«
    Jodie schielte vorsichtig nach oben und sah, wie Scott in den Bus kletterte, die Hände in Handschellen vor sich, genau wie ihre, und mit einem verbitterten Ausdruck auf dem Gesicht. Sie war überrascht und verwirrt. Der Lieferwagen neigte sich zur Seite und schaukelte, als Scott sich ungeschickt neben sie legte. Der Mann draußen erschien kurz als Silhouette vor dem Himmel und schlug dann die Türen zu. »Es wird alles gut«, flüsterte Scott. Er klang so ernst, dass sie wusste, er hatte furchtbare Angst. »Ich hol uns hier schon raus.«
    Nach ein paar Augenblicken sprang der Motor an, und sie fuhren weiter. Jodie sah zum Kopf des Fahrers hoch und dann zu Scott. Wegen des Knebels konnte sie nicht antworten; sie rollte sich herum, eineinhalb Drehungen, und lag jetzt mit dem Rücken an ihn geschmiegt, so wie sie manchmal schliefen.
    Sie spürte, wie seine gefesselten Hände gegen ihr Kreuz drückten, aber trotzdem tröstete sie seine Wärme. Er küsste sie durch die Haare auf den Hinterkopf und presste sich an sie. Sie waren zusammen in dieser Geschichte, und sie würden zusammen wieder herauskommen.
    Da war die Stimme zum ersten Mal zu hören gewesen. Sie erinnerte sich, dass sie ganz ruhig gewesen war. Jetzt, wo Scott hier war, hatte sie das Gefühl, ihre missliche Lage besser zu verstehen, und dadurch konnte sie sich entspannen und die Bedingungen dieser Situation akzeptieren. Zu kämpfen war nicht möglich und Flucht unwahrscheinlich. Dann war also Beobachtung der Schlüssel. Ihre Gedanken konzentrierten sich darauf, was es bedeuten könnte, dass sie und Scott zusammen in diese Sache verwickelt waren. Als Wichtigstes ergab sich, dass das hier kein Zufall war. Der Mann mit der Teufelsmaske hatte einen Plan, den er befolgte. Und mit Erfolg. Sie wusste nicht, was seine Absicht war, aber offensichtlich wusste er genau, wie er vorzugehen hatte. Kein Plan ist perfekt, sagte ihr die Stimme. Jeder Plan hat Lücken.
    Es würde zwischen den verschiedenen Phasen Lücken und Pausen geben, in denen er sich mehr auf sein Glück verließ als sonst. Wenn sie schlau waren und das Glück sich auf ihre Seite schlug, konnten sie dies vielleicht ausnutzen. Ihr Leben konnte gerettet werden oder verlorengehen, es hing davon ab, wie gut sie sich die wenigen Pausen zunutze machten.
    Dieser Gedanke hatte ihre Reserven an Wut und Entschlossenheit mobilisiert.
    Du wirst hier lebend rauskommen.
    Und doch hatte sich bis jetzt nichts ergeben. Sein Plan war erfolgreich von

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