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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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ganz in seine Gedanken vertieft und sah in die Nacht hinaus. Aber andererseits war es möglich, dass er einfach erschöpft war und sich auf das Geländer stützte. Ich hatte keine Möglichkeit, es herauszufinden. War seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Schnee ein Zeichen von Stärke oder Kapitulation?
    Er schien Pete nicht zu bemerken, als dieser näher kam, doch sein Kollege blieb trotzdem neben ihm stehen, lehnte sich auf das Geländer, starrte gemeinsam mit ihm in die Nacht hinaus und teilte diesen Anblick mit ihm, so gut er konnte. Die zwei schwarzen Gestalten standen schweigend und nur durch einen geringen Abstand voneinander getrennt im Schnee.
    Unsere Aufgabe ist es, ihn zu unterstützen.
    »Machen Sie das für mich fertig«, sagte ich zu den Kollegen hinter mir.
    Und dann ging ich mit dem Foto in der Hand zu dem Haus hinüber.
     
     
    3. Dezember
8 Stunden 40 Minuten bis Tagesanbruch
22:40 Uhr
     
    Jodie
    Nachdem er Jodie allein gelassen hatte, war das Erste, was sie tat, dem Rat der Stimme in ihrem Kopf zu folgen und eine vollständige Bestandsaufnahme ihrer Situation zu machen. Wo sie war und was sie dabeihatte, das ihr helfen könnte, woanders hinzukommen.
    Das »wo« war nicht schwer, vorausgesetzt sie nahm es nicht zu genau. Der Mann mit der Teufelsmaske hatte sie tief in den Wald hineingeführt und sie schließlich an einen Ort gebracht, den er offensichtlich von Anfang an eingeplant hatte. Es war eine Lichtung zwischen den Bäumen, wo er schon ein großes Feuer vorbereitet hatte. Klobige Holzscheite waren aufgeschichtet, und er hatte ein großes rostiges Stück Blech auf vier Steinsäulen gelegt, um das Brennmaterial trocken zu halten. Am Rand der Lichtung standen einige alte Steingebäude, von denen die meisten bis auf die Grundmauern verfallen waren.
    Alle bis auf zwei, genau gesagt.
    Der Mann hatte Scott angewiesen, neben dem noch nicht angezündeten Feuer zu warten. Er tat wie geheißen und blieb einfach mit gesenktem Kopf still stehen. Mit einer einzigen Bewegung des Messers dirigierte der Mann Jodie zu einem der Steinbauten hinüber. Sie befolgte den Befehl und musste sich beim Eintreten leicht bücken.
    Es war ein alter Lagerraum, gerade so groß, dass sie hineinkam. Hinten waren mit Moos und Spinnweben bedeckte Granitplatten aufeinandergeschichtet. Die Wände sahen genau so aus wie von grünen Adern durchzogen und mit grauem, staubigem Flaum bedeckt.
    Sie hielt inne, doch der Mann stieß sie weiter. Sie verstand, was er wollte.
    Setz dich. Sie tat es.
    Der Mann stand einen Moment lang im Türrahmen, dann ließ er die Tür zufallen, und der Raum war in völlige Dunkelheit getaucht. Ihr war, als versinke ein Teil ihres Herzens darin. Eine Sekunde später hörte sie ein metallisches Klicken, als die Tür abgeschlossen wurde.
    Einfach so – ohne weitere Worte oder Drohungen. Nichts. Allein in pechschwarzer Finsternis.
    Ohne Orientierungsmöglichkeiten wusste die Stimme plötzlich nicht, was sie ihr raten sollte, und sie fing an, kurz in Panik zu geraten – in echte Panik, in der die Dunkelheit um sie herum von kleinen Lichtkringeln erfüllt war –, bevor sie sich bemühte, zu ihrer Gelassenheit zurückzufinden.
    Wo bist du?
    Was weißt du?
    Die Fragen bedrängten sie, und nach einiger Zeit suchte sie Antworten darauf.
    Zwei, vielleicht drei Meilen tief im Wald, mit Handschellen, in eisiger Kälte in irgendeinem alten Schuppen. Ein Ort, wo man Dinge aufbewahrte, bis man sie brauchte. Der Mann hatte schon vor ihrer Ankunft ein Feuer vorbereitet, sie wurden also hier zu einem bestimmten Zweck festgehalten. Und dann die Tasche. Er hatte Sachen in dieser Tasche mitgebracht.
    Bleib bei dem, was du sicher weißt, schlug die Stimme vor. Nicht lange nachdem er die Tür zugemacht hatte, war an deren Rändern ein flackerndes gelbes Licht erschienen, der Mann hatte also das Feuer angezündet. Er musste so etwas wie Benzin dabeihaben, denn das Feuer loderte sehr schnell hoch. Sie hörte es knistern, als das Holz anfing, zu glühen und zu knacken. Gleich darauf nahm sie den Holzkohlengeruch des Rauchs wahr.
    Aber keine Hitze, dachte sie, oder wenigstens keine große. Achte nicht darauf – was hast du bei dir?
    Ihre Tasche war natürlich weg und damit auch ihr Mobiltelefon. Der Mann war ja nicht blöd. Was also noch?
    Es war schwierig, in der Enge in ihren Taschen zu suchen, besonders da ihre Hände noch immer vorn von den Handschellen zusammengehalten wurden, doch sie tat, was sie konnte. Sie beugte sich

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