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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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setzte sich das Mosaik in Tessas Kopf mit schrecklicher Deutlichkeit zusammen. »Mein Gott«, flüsterte sie, »er ist der Mann, der all diese Frauen umgebracht hat. Der Mann, den dein Bruder gesucht hat.«
    »Das nehme ich an und ich glaube herausgefunden zu haben, warum er hier ist. Doch du musst mir sagen, ob ich Recht habe. Ich habe heute Nachmittag an der Wahrheit gekratzt, stimmt’s?«
    Sie gab keine Antwort. Er hörte sie keuchend atmen und gegen eine Furcht ankämpfen, die größer war als nur die Furcht um ihr Leben.
    »Tessa!«, keuchte er. »Erzähl mir von dem Programm. Das ist es, was er will, oder?«
    Sie versuchte etwas zu sagen, doch ihre Stimme zitterte so, dass die Worte fast als unverständliches Keuchen herauskamen. Doch er hörte: »… löschen… er wollte mich ins Institut bringen um zu löschen, als du… «
    Weiter kam sie nicht, als eine Hand aus der Dunkelheit kam und ihre Haare ergriff. Sie schrie auf und sah, wie Josh sich mit übermenschlicher Willensanstrengung aufrichtete um sie zu verteidigen.
    Etwas Silbergraues fuhr wie ein Strich durch die
    Dunkelheit. Dann stöhnte Josh mit einem schrecklichen Geräusch auf, das sie nie zuvor vernommen hatte. Sie wusste, es war ein Todesröcheln.
    Josh Kelly brach zu ihren Füßen zusammen und bewegte sich nicht mehr.
    »Du Scheißkerl! Das hättest du nicht… «
    Der Satz verklang unvollendet, als sie ein Schlag an der Seite ihres Nackens traf, der sie in eine tiefere Dunkelheit als die der Nacht schickte.
    70
    ES WAR DIESES kurze, fatale Aufleuchten der Taschenlampe, das sie verraten hatte. Es war, er wusste es, die Hand Gottes. Ein rechtzeitiges Eingreifen der Mächte jenseits des menschlichen Verständnisses, dass ihm den Sieg bescherte, der ihm schon zu entgleiten drohte.
    Er hatte gehört, wie Kelly im Garten gestolpert und das Messer ganz in seiner Nähe auf den gepflasterten Weg gefallen war. Glücklicherweise fand er es sofort, dann versuchte er Kelly zu finden um ihm den Rest zu geben, doch ohne Erfolg.
    Der Scheißkerl musste in der Stille den Atem angehalten haben. Auf jeden Fall hatte er das Messer und er hatte keine Zeit mehr zu verlieren, denn er musste sich um die Frau kümmern.
    Schritte waren aus Richtung des Hauses gekommen. Dann hielten sie inne und danach war nichts mehr zu hören gewesen. Er vermutete, dass sie sich die Schuhe ausgezogen hatte.
    Schließlich hörte er sie flüstern. Da war alles wieder im Lot.
    Er war Herr der Lage. Die Sache lief jetzt, wie es sein sollte.
    Seine Gedanken waren jetzt von einer Schärfe, die er immer als eine seiner besten Eigenschaften angesehen hatte. Er befand sich im Rausch, einem ganz natürlichen Rausch ohne Drogen, dem Besten, den es gab.
    Mit der Taschenlampe, die nur knapp einen Meter von der Stelle entfernt lag, an der Tessa zusammengebrochen war, fand er ihre Schuhe und brachte die Bewusstlose dann ins Haus zurück. Er legte sie auf ein Sofa im Wohnzimmer, fühlte ihren Puls, kontrollierte ihre Atmung und zog die Augenlider zurück. Er stellte fest, dass sie wohl noch zehn oder fünfzehn Minuten bewusstlos sein würde, vielleicht auch etwas länger.
    In diesen Dingen war er ein Experte, doch in der Dunkelheit war er nicht in der Lage gewesen den Schlag so genau zu dosieren, wie er es gerne gewollt hätte.
    Er rannte in ihr Schlafzimmer hinauf. Er suchte einen Mantel und etwas, mit dem er sie fesseln konnte. Er fand einige Paar Strümpfe und zerriss einen Seidenschlüpfer um sie damit zu knebeln.
    Als er wieder nach unten kam, lag sie unverändert da.
    Wenn man sie sah, konnte man meinen, sie hätte sich zu einem bequemen Nickerchen ausgestreckt, außer dass sie sich kaum rührte, als er sie fesselte und knebelte. Dann nahm er das Telefon ab, tippte die erforderliche Nummer ein und wartete.
    »Ich höre.«
    Es dauerte nur ein paar Augenblicke um einen kurzen Überblick über das zu geben, was passiert war und was er herausgefunden hatte. Wenn er das Gefühl in der ausdruckslosen, mechanischen Stimme an seinem Ohr hätte beschreiben müssen, dann hätte er es Erleichterung genannt, doch ohne Zweifel bildete er sich das nur ein. Er lauschte gehorsam den weiteren Anweisungen und bestätigte dann, dass er verstanden hätte. Es waren genau die, die er erwartet hatte.
    Er untersuchte schnell die verwinkelte, alte Küche nach einer Tür, die in die Garage führte, und als er sie gefunden hatte, kehrte er zu Tessa zurück. Er beschloss ihren Wagen zu nehmen, denn der würde auf dem

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