Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
Vom Netzwerk:
Notwendigkeit bestanden darüber zu sprechen. Eine Hölle, aus der es kein Entrinnen gab, und keinen Hinweis, dass Gott existierte oder wenn doch, dass er sich überhaupt um seine Geschöpfe kümmerte.
    Doch nun, nach all diesen einsamen Jahren des Zweifelns, hatte Gott zu ihm gesprochen und ihm Trost in seiner Einsamkeit gespendet. Gott hatte ihm versichert, dass er richtig gehandelt hatte, alle diese Frauen aus der Hölle zu erlösen. Bei diesem Gedanken brach er wie immer in Tränen der Dankbarkeit aus.
    Als er so mit dem Telefonhörer in der Hand verharrte, fühlte er plötzlich eine Kälte, als ob er in einem eisigen Wind stände. Er merkte, dass er sich in seinen Gedanken verloren und nicht auf die Worte gehört hatte, die aus dem Hörer erklungen waren und immer noch an sein Ohr drangen.
    Wie lange schon? Er schaute auf seine Uhr, doch das war Unsinn. Er wusste nicht, ab wann er nicht mehr zugehört hatte, also würde ihm die Zeit auch nicht weiterhelfen. Doch es konnten nur wenige Augenblicke gewesen sein. Vielleicht ein paar Minuten. Bleibe ruhig, bewahre einen kühlen Kopf.
    »Tut mir Leid«, unterbrach er, »die Leitung war unterbrochen. Ich habe nicht alles mitbekommen, was du gesagt hast.«
    Eine Pause. Price hielt den Atem an. Dann kam die Stimme:
    »Ich habe keine Unterbrechung bemerkt.«
    »Irgendetwas war es. Vielleicht ein Fehler hier in den Geräten.«
    »Ich kann nichts feststellen.«
    »Was soll ich dazu sagen? Ich habe dich nicht gehört. Mehr weiß ich nicht.«
    Eine erneute Pause. Dann: »Ich werde es wiederholen.«
    »Vielen Dank.«
    »Ich habe die Polizei abgehört. Sie wissen, dass du Urlaub genommen hast und niemand im Büro weiß, wo du dich aufhältst.«
    »Was? Woher wissen sie…?« Price merkte, wie sein Herz schneller schlug. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Das war nicht im Plan vorgesehen. »Wie sind sie dahinter gekommen? Du hast gesagt, wenn sie mich von der Liste gestrichen haben, dann würden sie mich nicht überwachen… «
    »Es war ein Zufall. Es ist nicht von Bedeutung. Es ist ganz offensichtlich, dass sie dieser Information wenig Beachtung schenken. Denk daran, ich überwache sämtliche Kommunikation, also gibt es keine Bedrohung, von der ich nicht wüsste.
    Im Moment bist du nicht in Gefahr.«
    »Nun gut, wenn du es sagst.«
    »Kein Grund beunruhigt zu sein. Es hat keine Auswirkungen auf unsere Pläne. Nun höre gut zu… «
    Price hörte zu und konzentrierte sich diesmal genau auf das, was ihm mitgeteilt wurde.
    51
    DIE JUNGE FRAU an der Rezeption reichte ihm den Zimmerschlüssel zusammen mit einer Nachricht.
    »Vor zehn Minuten war da ein Anruf aus Übersee für Sie, Mr. Kelly. Sie haben ihn gerade verpasst.«
    Es war Jack Fischl gewesen und er bat ihn zurückzurufen.
    Er ging auf sein Zimmer und hob den Hörer ab und kam sofort zu Jack durch.
    »Hallo, Jack, ich bin’s. Was ist los?«
    »Hallo, alter Knabe. Wie steht’s… Mann, ich habe hier ein Echo in der Leitung. Wie steht’s da drüben? Hast du schon mit ihr gesprochen?«
    »Das habe ich als Erstes erledigt.«
    »Und?«
    »Nette Dame… Ich bin mir nicht sicher… «
    »Warte mal… warte mal einen Moment. In der Leitung ist ein teuflisches Echo. Es hört sich an, als würde ich doppelt und dreifach zu mir selbst sprechen. Hast du auch ein Echo?«
    »Ja, habe ich. Willst du mich zurückrufen?«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Wir müssen es wahrscheinlich langsam angehen lassen. Kannst du mich hören?«
    »Ich höre dich.«
    »Hör zu, hier hat sich etwas ergeben. Vielleicht nichts Wichtiges. Es handelt sich um einen von den Kerlen, die wir beim ersten Durchgang befragt haben, der aus Studio City. Zwei meiner Leute, Bob Miller und Lew Wise, haben ihn befragt, der Name ist Chuck Price… «
    »Was? Ich habe dich… «
    »Chuck… «
    »… nicht… «
    »… Price… «
    »… verstanden… «
    »Verdammter Mist!«
    »Warte einen Moment… jetzt ist es besser.«
    »Verstehst du mich jetzt?«
    »Warum sprichst du nicht einfach weiter und erzählst mir, was zu sagen ist, und ich unterbreche dich nicht mehr?«
    »Ein Kerl mit Namen Price, Charles Mortimer Price, Chuck genannt, Grafikanimateur. Wise hat eine signierte Zeichnung von ihm oder so etwas… ein Nachbarskind hat sie gesehen und gefragt, ob es auch eine haben könnte… also hat er den Typ angerufen und erfahren, dass er verschwunden ist… im Urlaub haben sie gesagt, doch niemand wusste, wo… wie ich schon sagte, möglicherweise ist nichts dran,

Weitere Kostenlose Bücher