Der 8. Tag
dass ich nicht in der Lage sein w ü rde und es tats ä chlich auch nicht bin Ihnen zu helfen. Tut mir Leid. «
» Nat ü rlich, Sir. Ich verstehe. «
Er stand auf. Clive tat es ihm nach. » Ich meine, k ö nnen Sie alle nicht die arme Frau eine Zeit lang in Ruhe lassen? Schlie ß lich hat sie einen schrecklichen Schock gehabt. «
Der Amerikaner schaute ihn mit neuem Interesse an.
» Einen Schock? «
Einen Moment lang versp ü rte Clive die verwirrte Unsiche r heit eines Menschen, der wegen eines unbedachten Wortes das ganze Spiel verloren hatte, dann erinnerte er sich aber daran, dass die Katastrophe, genauso wie Tessas Anwesenheit in Berlin, allgemein bekannt war .
» Sie meinen einen Todesfall? Jemand aus der Familie? Etwas in dieser Art? «
» Ich spreche von dem Flugzeugungl ü ck vor kurzem in der N ä he von Berlin. Sie m ü ssen doch davon geh ö rt haben. «
» Sie konnte nicht in einer der Maschinen gewesen sein. S o weit ich mich erinnere gab es keine der Ü berlebenden. «
» Darum geht es. Sie w ä re fast in einer der Maschinen gew e sen. Sie war gebucht auf den Flug, der Berlin verlie ß , und aufgrund eines unwahrscheinlichen Zufalls hat sie ihn ve r passt. Dennoch hinterl ä sst eine so nahe Begegnung mit der Unausweichlichkeit des Todes selbst bei den gebildetsten Menschen ihre Spuren. «
Er h ä tte noch hinzuf ü gen k ö nnen, dass sie zu diesem Zei t punkt schwanger gewesen war und dadurch eine Fehlgeburt erlitten hatte. Er h ä tte noch viel sagen k ö nnen. Aber er hatte ihr versprochen es vertraulich zu behandeln, und das wollte er auch tun .
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E
TWAS AN DEM jungen Amerikaner vermittelte Harry Dash ein ungutes Gef ü hl. Er sp ü rte, dass dieser wie eine gespannte Feder war. Er war ganz nett, h ö flich und brac h te es sogar fertig, einige Male zu l ä cheln, aber es erschien gezwu n gen, wie bei jemandem, der etwas zu verbergen versuchte. Nicht die Art von Mann, dem Harry Dash ge r ne eine Waffe verkaufte.
Das kleine, nicht weit vom Bahnhof entfernte Sportgesch ä ft existierte jetzt schon seit fast vierzig Jahren und es war die ganze Zeit in Harrys Besitz gewesen. Er konnte sich auf seine Menschenkenntnis verlassen, zumindest wenn es um Leute ging, die Gewehre, Pistolen, Jagdmesser und was Harry sonst noch so am Lager hatte kauften.
Im Gro ß en und Ganzen hatte es nicht viele Probleme geg e ben. Wenn es um die Zahl der Waffen ging, die im Umlauf waren, lag England immer noch weit hinter Amerika zur ü ck, doch der Waffenbesitz im organisierten Verbrechen weitete sich aus, was wahrscheinlich nicht zu vermeiden war. Doch Harry wusste nur von einem verurteilten M ö rder in der G e gend, der die Waffe in seinem Laden gekauft hatte, und das war damals, vor ü ber zehn Jahren, eine Familienangelegenheit gewesen. Ein › Verbrechen aus Leidenschaft ‹ wie es die Ze i tungen genannt hatten. Ein M ö rder in vierzig Jahren war nicht zu viel, dachte er sich .
Doch dieser Amerikaner bereitete ihm Sorgen. Er hatte auf die Waffen gestarrt, besonders die kleineren Automatikwa f fen, so als ob er eigentlich diese haben wollte, doch da er ke i nen entsprechenden Waffenschein hatte, bestand keine Chance f ü r ihn. Harry hatte ihm die Rechtslage erkl ä rt und er schien es wohl ohne Murren akzeptiert zu haben. Er hatte mit seinem blonden, jungenhaften Haarschopf genickt, ein L ä cheln aufg e setzt, dass nur auf seinen Lippen lag, nicht aber von diesen hellen, blauen Augen, die wachsam und angespannt geblieben waren, kam.
Dann hatte er sich den Jagdmessern zugewandt, hatte die Schneiden, den Griff und das Gef ü hl daf ü r mit einer Bew e gung gepr ü ft, die eher dazu dienen konnte, einem Menschen die Kehle durchzuschneiden, als ein Kaninchen abzuh ä uten. Zu guter Letzt kaufte er eines mit langer, kr ä ftiger Klinge. Er bezahlte bar und war schnell hinaus. Harry war froh ihn von hinten zu sehen .
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M AJOR FRANKLIN WAR ein ausgeglichener Mensch. Er hatte in seinem Leben viel gesehen und v iel erlebt. Als Offizier der SAS , der speziellen Eingreiftruppe der brit i schen Streitkr ä fte, hatte er aktiven Dienst in Nordirland, im Fal k landkrieg und im Mittleren Osten geleistet, ganz abgesehen von einigen Eins ä tzen in anderen Kriegsg e bieten, in denen die britische Regierung nie offiziell in Erscheinung getreten war. Sein Einsatz bei verschied e nen Dienststellen ging zur ü ck bis in die Zeit des Kalten Krieges. In Berlin Ost und West gab es immer noch Leute, die sich an sein
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