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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Wichtig war zu wissen, dass es einmal passieren w ü rde, und dann daf ü r bereit zu sein.
    » Scheren Sie sich zum Teufel, junger Mann « , gab er ruhig zur ü ck .
    An die n ä chsten Sekunden konnte er sich kaum erinnern. Er sp ü rte einen Schlag im Gesicht. Er wurde niedergeschlagen und getreten und merkte, wie man seinen Mantel und Hut nahm. Dann kam ein sonderbares Gef ü hl, so als ob etwas nach seinem Herzen gegriffen und eine W ä rme freigesetzt h ä tte, die sein ganzes Wesen erf ü llte. Danach hatte er das Gef ü hl zu fallen, drehend, rollend, holpernd ohne Schmerz wie in seinen Kindheitstagen, wo sie auf dem H ü gel hinter der Farm spie l ten und sich darin zu ü bertreffen suchten, wer weiter, schne l ler und l ä nger rollen konnte. Und sie lachten. Lachten immer dabei.
    Er war sich noch nicht einmal sicher, ob das der Tod war. Je l ä nger es andauerte, desto mehr erweckte es den Eindruck etwas ganz anderes zu sein.
    Price rannte ü ber Magdalen Bridge. Die Verkleidung mit dem Mantel und dem Hut eines alten Mannes machte ihn wieder sicherer. Da der Schnitt und das Material des Tweed so vornehm waren, bestand nat ü rlich das geringe Risiko, dass jemand ihn f ü r den alten Mann selbst hielt und ihn ansprach. Doch dar ü ber w ü rde er sich Gedanken machen, wenn es dazu k ä me. Jetzt wollte er nur zum C r owley Place, einer Sackgasse, in der sich, wie er sich auf dem Stadtplan eingepr ä gt hatte, gut versteckt Telefonzellen befanden.
    Zweimal fuhren Streifenwagen in hohem Tempo kaum hundert Meter von ihm entfernt in unterschiedlichen Richtu n gen vorbei. Ganz offensichtlich lief eine Gro ß fahndung. Er zwang sich dazu, Jahrzehnte ä lter zu erscheinen, indem er seine Schultern h ä ngen lie ß und vorsichtige Schritte machte, doch der Schwei ß lief ihm unter der Krempe des eleganten Filzhutes hervor. Er war sich sicher, dass man die Leiche des alten Mannes nicht vor dem Morgen finden w ü rde, noch nicht einmal falls man ihn vermissen und suchen w ü rde. Und der Morgen lag noch einige Stunden in der Zukunft. Bis dahin konnte viel geschehen.
    Doch zuerst brauchte er eine Telefonzelle.
    Pl ö tzlich war er da – › Crowley Place ‹ stand deutlich an der Steinmauer zu seiner Rechten. Und ein kurzes St ü ck weiter R ü cken an R ü cken zwei Telefonzellen.
    Er wartete wie gewohnt, bis die Verbindung hergestellt war, dann vernahm er wieder die Worte: » Ich h ö re. «
    So schnell und verst ä ndlich wie es ihm m ö glich war, beric h tete er genau, was passiert war. Das Programm war vernichtet, aber nicht die Frau. Und er hatte keinen Zweifel daran, dass sie zum Gegenschlag ausholen w ü rde. Sie hatte angedeutet, erz ä hlte er, dass es vielleicht einige Zeit dauern w ü rde, bis sie eine neue Ausfertigung des Programms bereit h ä tte, doch ohne Zweifel w ä re sie, wenn man ihr Zeit lie ß e, dazu in der Lage. Ehrlich gesagt konnte er nicht absolut sicher sein, dass sie ihn nicht angelogen hatte und nicht irgendwo eine weitere Kopie existierte, die sie sofort einsetzen k ö nnte.
    Es trat Stille ein, so als ob jemand nachdachte. Dann war e i ne Entscheidung getroffen. » Die Sache ist unbefriedigend. Ich muss auf den anderen Plan, den ich ausgearbeitet habe, z u r ü ckgreifen. Ich werde dir jetzt erkl ä ren, was du zu tun hast. «

77
    S
    ARAH METCALFE WAR nicht an zu vielen technischen Einzelheiten interessiert. Diese verwirrten sie und sie w ü r den mit Sicherheit die meisten ihrer Zuschauer ü berfo r dern. Was sie wollte und das hatte sie Walter Chapman bei ihrem ersten Gespr ä ch erkl ä rt, war die Ausstrahlung des Ortes, den Nervenkitzel hier eine unvorstellbar gef ä hrliche Kraft herau s zufordern und sie dazu zu zwingen, der Menschheit dienstbar zu sein. Das war ihrer Ansicht nach eine Art Metapher f ü r die Jahrtausendwende. Au ß erdem gab es da noch, wie sie meinte, den sexuellen Aspekt dieses Vergleichs, doch das w ü rde sie in der Sendung nicht he r ausstellen.
    Normalerweise w ü rde Walter Chapman um zwei Uhr mo r gens drei ß ig Kilometer entfernt zu Hause in seinem Bett li e gen. Zumindest hatte er es in Vorbereitung auf das, was sich als eine lange und erm ü dende Nacht erweisen w ü rde, g e schafft, sich am Nachmittag ein paar Stunden hinzulegen. Aufgrund der verstohlenen Blicke, die sich Sarah Metcalfe und Roger Dean, wenn sie sich unbeobachtet glaubten, zuwarfen, bekam er den Eindruck, dass die beiden etwas Ä hnliches g e tan hatten.
    Bis jetzt war alles

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