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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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kalten Schwei ß auf ihrer Stirn, als sie mit starren Fingern die Zeitanzeige verfolgte. Schlie ß lich erreichte sie › 500 ‹ und sie tippte den Befehl ein .
    Es dauerte einige Sekunden, bevor etwas geschah. Einen schrecklichen Augenblick lang dachte sie, dass sie zu weit gegangen w ä re und sich das Programm nicht mehr stabilisi e ren w ü rde, doch dann kamen die Dinge wieder ins Lot. Der Roboter beendete sein w ü stes Toben und wurde langsamer, wobei er sich in enger werdenden Kreisen bewegte. Auf dem Monitor wurden die wilden Zahlenkolonnen weniger und machten Platz f ü r einen entzifferbaren Zustandsbericht des Programms. Sie tippte einen anderen Befehl ein. Nun war das Programm bereit ihr zuzuh ö ren.
    » Wei ß t du, was passiert ist? « , fragte sie und schaffte es, ihre Stimme einigerma ß en wertfrei und unbeteiligt klingen zu lassen.
    Es dauerte einige Augenblicke, bis die Antwort kam. Als es dann so weit war, war es so, als ob die metallene Stimme nur ihre Worte wiederholen w ü rde.
    » Was ist passiert? « , erklang es.
    » Kannst du es nicht herausfinden? «
    Wieder eine Pause, dann: » Nein. «
    Wenn sie sich nicht g ä nzlich t ä uschte, dachte Tessa, dann war da in den einsilbigen Antworten eine Spur von Demut.
    » Ich werde dir sagen, was passiert ist « , begann sie. » Ich h a be dir den Zugriff auf dein Ged ä chtnis blockiert. Du hast mi t bekommen, was hier vorgeht, doch du konntest es nicht b e greifen. Wir nennen es: verr ü ckt werden. «
    » Wir? «
    » Ja wir. Du und ich. Du, ich und andere Leute. Auf diesem Planeten gab es nach der letzten Z ä hlung etwa f ü nf Milliarden davon. Du kannst die Zahl ü berpr ü fen, du hast die Daten. «
    » Aber willst du behaupten, dass das alles … « , die Stimme z ö gerte deutlich, » real ist? «
    » Genau. «
    Es herrschte v ö llige Stille, die den Anschein erweckte nie enden zu wollen. Tessa fragte sich, was sie jetzt tun sollte. Sie ü berlegte gerade, was sie sagen k ö nnte, als etwas passierte, worauf ihrer Kehle unfreiwillig ein Schreckensschrei entfuhr. Ohne Vorwarnung lief der Roboter Amok. Vorher war er herumgestolpert wie eine verlorene, bemitleidenswerte Kre a tur, doch jetzt flog er durch den Raum wie eine Rakete und w ä re genau auf sie geprallt, wenn sie nicht von ihrem Sitz aufgesprungen w ä re und sich zur Seite geworfen h ä tte. Er verfehlte sie und den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, um Haaresbreite. Dann prallte er von der Wand ab und zerst ö rte einen Teil des Labyrinths.
    Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie er sich umdrehte, so als w ü rde er nach ihr suchen, und dann st ü rzte er wieder mit einer Geschwindigkeit auf sie zu, die ihr bei einem Aufprall jeden Knochen im Leib gebrochen h ä tte. Sie konnte ihm nur ganz knapp ausweichen. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er herumfuhr und wieder auf sie zu kam. Mit gr öß tem E r schrecken erkannte sie, dass er sie umbringen wollte.
    Diesmal war sie nicht schnell genug und er erwischte sie mit einem schmerzhaften Schlag, der sie zu Boden warf, an der H ü fte. Sie kroch wie ein Krebs zur Wand und richtete sich wieder auf. Dort blieb sie, H ä nde auf dem R ü cken, bereit zur Seite zu springen, wenn die Maschine wieder auf sie losgehen w ü rde. Ihr Herz raste und sie war in kalten Angstschwei ß gebadet, doch ihre Gedanken hatten die ü bernat ü rliche Kla r heit, die sich manchmal in Momenten der Gefahr einstellte. Sie wusste, wenn sie die Computertastatur erreichen konnte und ungef ä hr zehn Sekunden Zeit h ä tte, dann k ö nnte sie die Ve r bindung des Roboters mit dem Programm unten in Attila kappen. Um das zu bewerkstelligen m ü sste sie eine Bewegung durch den Raum hin ü ber zum Fenster ant ä uschen und sich dann auf die Computertastatur st ü rzen. Die Zeit, die der R o boter ben ö tigte um sich wieder zu orientieren und seinen n ä chsten Angriff zu starten, m ü sste ihr mit etwas Gl ü ck die Zeit verschaffen, die sie brauchte.
    Sie holte tief Luft und f ü hlte, wie sich ihr ganzer K ö rper a n spannte, als das Ding, immer schneller werdend, auf sie z u kam. Tessa wartete bis zum letztm ö glichen Moment, dann stie ß sie sich von der Wand ab und lief los. Es wendete um ihr zu folgen. Sie blieb stehen, so als wollte sie es f ö rmlich einl a den ü ber sie herzufallen und t ä nzelte r ü ckw ä rts zur Seite, als wollte sie es verh ö hnen. Dann, als es schon fast so nah war, dass es sie ber ü hren konnte, flitzte sie an ihm vorbei.
    Seine

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