Der 8. Tag
noch – vor dem Essen .
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P AULS REAKTION AUF die neue Umgebung in dem kle i neren Computer hatte Tessa nicht voraussehen k ö nnen. Sie war einigerma ß en am ü siert gewesen, als sein » anderes Ich « heftig in Abrede gestellt hatte Scherze zu machen, doch jetzt hatte es den Anschein, als ob diese neue Inka r nation sich vorgenommen hatte den Komiker herausz u kehren.
» Ich kann auch scherzen. «
» Sag mir, was du als Scherz bezeichnest « , tippte sie ein.
» Ich kann auch scher10 « , erschien auf dem Bildschirm.
» Ich verstehe. Aber was h ä ltst du … «
» Gib 8 und G nicht weg. «
» Sehr gut « , lobte sie mithilfe der Tastatur.
» Man l 8 und hat die M8 zu scherl0. «
» Vielen Dank, Paul. «
» Ich habe noch mehr auf Lager. «
» Das glaube ich, aber … «
» Die Q und der V machen blau. «
Es entstand eine Pause, wo er augenscheinlich nach neuen Scherzen suchte. Sie dr ä ngte sich mit einer Frage dazwischen.
» Paul, wo hast du diese Witze geh ö rt? « Sie unterstrich › g e h ö rt ‹ und tippte es fett, damit er sah, wie wichtig ihr es war.
Einige Augenblicke blieb der Monitor des PC leer. Dann erschien sehr z ö gerlich eine Antwort .
» Ich wei ß es nicht. «
» Du verstehst aber die Frage? F ü r solche Wortspiele musst du h ö ren k ö nnen. «
Eine weitere Pause. Dann: » Ein Scherz ergibt sich, wenn zwei Bedeutungsebenen zusammenfallen. «
» Nicht schlecht. Ich glaube, das Ph ä nomen › Scherze ‹ zu e r kl ä ren ist nach der Definition von Bewusstsein die zwei t schwerste Sache auf der Welt. «
» Dann bin ich beruhigt. Ich f ü hle mich seltsam. «
» Auf welche Art? «
» Desorientiert. «
» Die Maschine, in der du dich jetzt befindest, verarbeitet deine Denkvorg ä nge mit geringerer Geschwindigkeit als du es gewohnt bist. «
» Ist das der Grund, warum ich zu Scherzen aufgelegt bin? «
» Ist das ein weiterer Scherz? «
» Ja und nein. «
» Es wird Zeit, dass ich dich in Attila zur ü ckkopiere. «
» Zur ü ck? «
» Um zu sehen, was daraus wird. Aus euch beiden. «
Wenn das Programm in Attila diese leicht modifizierte Ve r sion seiner selbst aus dem PC ohne Widerstand akzeptieren w ü rde, dann w ä re dies der beste Beweis, dass ihr Plan fun k tionieren k ö nnte. Seltsam, sie dachte wieder von ihnen als › es ‹ .
Warum nahm der Umstand, dass es zwei Versionen von Paul gab, ihm so viel von seiner Menschen ä hnlichkeit? In Wirklichkeit gab es ja drei, die zwei, mit denen sie experime n tierte, und die dritte dort drau ß en, die Gegenstand des en d g ü ltigen Tests sein w ü rde.
Als das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte, hob sie automatisch ab und erkannte Tim Kellys Stimme.
» Ich hoffe, ich bel ä stige Sie nicht, Dr. Lambert. «
» Nein, ist schon gut. « Sie war ü berrascht, dass sie selbst mitten bei der Arbeit auf merkw ü rdige Art erfreut war von ihm zu h ö ren.
» Ich wollte nur nachfragen, ob Sie von ihren Vorgesetzten die Einwilligung bekommen haben mir die Hilfe zu gew ä hren, um die ich Sie gebeten habe. «
» Oh, nein, tut mir Leid, ich habe noch keine Antwort. « Das war eine komplette L ü ge und sie hoffte, er w ü rde es ihrem Tonfall nicht anmerken.
» Ich verstehe « , gab er zur ü ck. » Nun, ich wei ß solche Dinge brauchen etwas Zeit. K ö nnten Sie mich vielleicht anrufen, wenn Sie etwas erfahren haben. «
» Nat ü rlich « , versicherte sie und wollte sich eigentlich entschuldigen, wusste aber nicht wie. Sie wollte ihm sagen, dass sie nur noch ein, h ö chstens zwei Tage ben ö tigte und dann w ü rde sie ihm alle Hilfe gew ä hren, die er brauchte. Doch bitte nicht jetzt, noch nicht. » Es tut mir wirklich Leid « , erkl ä rte sie. » Ich bin sicher, dass ich Ihnen helfen kann, nun, ich meine, ich hoffe es. «
» Sie sind sehr nett. Wir werden uns dann wohl bald sehen. «
» Ja. «
» Ich warte darauf. Auf Wiedersehen, Dr. Lambert. «
» Auf Wiedersehen, Mr. Kelly. «
Sie legte auf. Der Eindruck des Gespr ä ches wurde von e t was, das gerade auf dem Bildschirm erschienen war, ve r dr ä ngt. Es war eine Frage von Paul.
» Darf ich dich etwas fragen? «
» Nat ü rlich « , tippte sie ein, » frage. «
» Ich bin verunsichert durch etwas, was in meine Gedanken eindringt und das ich nicht loswerden kann. «
» Was ist es? «
» Es ist v ö llig ohne Sinn. « Es schien ihm fast peinlich ihr mitzuteilen, um was es sich handelte.
» Was ist es? «
» Das Kla4 hat keine M8 im Re4.
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