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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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auswerten, ein paar Computertasten drücken und nur wenige Stunden später den Übeltäter präsentieren können.« Er warf seinen Notizblock auf den Tisch. »Aber so läuft es nur in den seltensten Fällen. Wir brauchen unbedingt ein paar Ansatzpunkte. Nun, wir haben gerade ein paar reinbekommen. Irgendjemand möchte uns wissen lassen, dass er noch am Leben ist.«
    »Aus jeder Spur lässt sich was machen, Perce. Wer immer dahinter steckt, er hat keinen Einfluss auf den Ablauf der Ermittlungen.«
    »Wissen Sie, ich war wirklich sauer, als Sie das WFO verlassen haben, um durch den Matsch zu robben und mit großen Gewehren zu schießen. Wenn Sie bei mir geblieben wären, hätten Sie es eines Tages zu einem ordentlichen FBIAgenten gebracht.«
    »Jeder schaufelt sich sein eigenes Grab. Sie sagten, Sie hätten noch was?«
    Bates nickte und schob Web einen Zeitungsausschnitt zu.
    »Scott Wingo... der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Ja, er hat unseren Freund Ernest B. Free verteidigt.«
    »Richtig. Ich habe natürlich nicht an der Gerichtsverhandlung teilgenommen, weil ich noch im Erholungsurlaub war. Aber die Jungs, die dabei waren, haben über ihn geredet.«
    »Intelligent und gewieft. Er hat einen tollen Deal für seinen Klienten ausgehandelt. Und jetzt ist er tot.«
    »Ermordet?«
    »Sein Telefonhörer war mit Atropin präpariert worden. Wenn man telefoniert, drückt man automatisch den Hörer an die Haut. Atropin wird viel schneller über die Haut als über den Blutkreislauf absorbiert. Der Pulsschlag wird beschleunigt, die Atmung fällt schwer, man bekommt manchmal Halluzinationen, alles innerhalb einer Stunde oder so. Wer schlechte Nieren oder andere Kreislaufprobleme hat, kann das Zeug nicht schnell genug abbauen, was die Wirkung verstärkt. Wingo war Diabetiker, hatte Herzprobleme und saß im Rollstuhl. Also war Atropin eine gute Wahl. Er war jeden Samstag allein im Büro, sodass ihm niemand helfen konnte, wenn er die ersten Auswirkungen spürte. Und es war allgemein bekannt, dass er die Wochenenden nutzte, um Rückrufe zu tätigen. Zumindest haben uns das die Leute aus Richmond gesagt.«
    »Also kannte sein Mörder sowohl seine gesundheitliche Verfassung als auch seine Arbeitsgewohnheiten?«
    Bates nickte. »Leadbetter wurde erschossen, als er in seinem Wagen das Licht einschaltete, um einen Artikel zu lesen, auf den ihn angeblich ein anderer Richter hingewiesen hat. Der Marshal, der den Anruf entgegennahm, sagte, es sei ein Richter namens Mackey gewesen. Der natürlich nie angerufen hat.«
    »Schon wieder das Telefon.«
    »Das ist noch nicht alles. Watkins' Nachbar fuhr gerade mit seinem Wagen los, als Watkins zu seinem Haus ging. Er erzählte der Polizei, er hätte gesehen, wie Watkins in die Tasche griff und sein Handy herausholte. Der Mann konnte natürlich nicht hören, ob es geklingelt hatte, aber er sagte, es hätte ausgesehen, als würde Watkins einen Anruf entgegennehmen. Das Haus war voller Gas, er schaltete das Handy ein, Bumm!«
    »Einen Moment!«, sagte Web. »Ein Handy ist was anderes als ein Lichtschalter. Die Tasten erzeugen keine Funken, die stark genug wären, um Gas zu entzünden.«
    »Wir haben das Telefon untersucht - beziehungsweise das, was noch davon übrig war. Die Gerichtsmediziner mussten es buchstäblich von Watkins' Hand abkratzen. Jemand hatte eine Magnetspule eingebaut, die genau den benötigten Funken erzeugte.«
    »Also muss jemand ihm das Handy entwendet haben, vielleicht, während er schlief oder längere Zeit fort war, um so etwas einzubauen. Dann musste er ihn beobachten, um genau im richtigen Moment anzurufen.«
    »Ja. Wir haben die Anrufprotokolle von Watkins und dem Marshal überprüft. Beide Male wurden Telefonkarten benutzt, die man gegen Bargeld kauft, abtelefoniert und wegwirft. Keine gespeicherten Daten.«
    »Wie sie von Undercover-Agenten benutzt werden. Ihrer ist noch nicht wieder aufgetaucht, oder?«
    »Vergessen Sie den Kerl.«
    »Nein, ich werde später noch einmal auf ihn zurückkommen. Welche neuen Erkenntnisse gibt es über Free?«
    »Keine. Es ist, als wäre der Typ auf einen anderen Planeten geflüchtet.«
    »Ist seine Organisation noch aktiv?«
    »Bedauerlicherweise ja. Sie erinnern sich wahrscheinlich, dass die Leute jede Beteiligung am Anschlag auf die Schule in Richmond abgestritten haben. Und Ernie wollte seine Brüder nicht verpfeifen, sondern sagte aus, er hätte die Aktion ganz allein geplant, ohne dass sie etwas davon wussten. Damit war die

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