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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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mitmischen.«
    Und ich hätte gern, dass du mir Deckung gibst. »Du kannst den Posten hier nicht verlassen. Ich werde vor dem Morgengrauen zurück sein. Wenn ich du wäre, würde ich ein wenig auf Streife gehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn Canfield uns auf die Probe stellen will und sich heute Nacht davonschleicht. Auch wenn er wohl ein wenig Gottesfurcht empfindet, weil er heute Morgen fast gestorben wäre, passt ihm unsere Anwesenheit immer noch nicht in den Kram.«
    »Keine Angst, ich werde die Augen offen halten.«
    »Wenn du das Flugzeug oder den Helikopter siehst, notier es dir. Ich hab auch ein paar Nachtsichtgeräte besorgt, du kannst dich bedienen.«
    »Von den verdammten Dingern bekomme ich immer Kopfschmerzen.«
    »Mag sein, aber du weißt noch, dass diese >verdammten Dinger< uns im Kosovo den Hals gerettet haben.«
    »Okay, okay. Ich hau mich hin.« »Und, Paulie?«
    »Ja?«
    »Nur weil wir nicht von einer Menge Kerlen mit großen Knarren umzingelt werden, ist die Sache nicht ungefährlich. Sei auf der Hut. Ich will nicht noch jemanden verlieren, okay?«
    »He, Web, vergiss nicht, mit wem du sprichst.«
    »Wir hatten im Laufe der Jahre unsere Meinungsverschiedenheiten, aber wir sind gemeinsam durch die Hölle und zurück gegangen. Ich hab dich irgendwie gern um mich. Verstanden?«
    »Herrje, Web, dir liegt wirklich was an mir.«
    »Du bist echt ein blöder Hund, Romano, weißt du das?«

KAPITEL 33

    Als Web die Nummer auf dem Zettel angerufen hatte, den Big F ihm gegeben hatte, hatte sich am anderen Ende die Stimme eines Mannes gemeldet. Web wusste nicht, ob es die von Big F war, da sein erstes Zusammentreffen mit dem Riesen eher zu einer Gehirnerschütterung als zu einem Gespräch geführt hatte. Web hatte gehofft, es sei Big F, da die Stimme hoch und schrill klang. Welch ein wunderbarer Witz Gottes, diesen Mann mit einem Satz hoher Flötentöne zu versehen. Allerdings änderte eine quietschende Stimme nichts an der Gefahr, die ein weiteres Tänzchen mit dieser Eiche in sich barg. Big F schlug nicht mit seinen Mandeln zu.
    Der Mann hatte Web aufgefordert, um genau elf Uhr abends in nördlicher Richtung über die Woodrow-Wilson-Brücke zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt würde er weitere Instruktionen erhalten, übers Handy, wie Web annahm. Seine Nummer war nicht registriert, aber heutzutage schien nichts mehr heilig zu sein.
    Web hatte natürlich mehrfach gefragt, warum er überhaupt fahren solle. »Wenn Sie wissen wollen, was mit Ihren Kollegen geschah, sollten Sie dort sein«, hatte der Mann gesagt. »Und wenn Sie weiterleben möchten«, fügte er noch hinzu. Passenderweise war die Verbindung danach unterbrochen worden.
    Web überlegte, ob er nach Quantico fahren und sich ein Barrett-50er-Gewehr und ein paar tausend Schuss Munition besorgen sollte. Das Schöne am HRT war unter anderem, dass es für seine Einsatzkräfte immer die neuesten Waffen bereithielt und sie dann damit tun und lassen ließ, was sie wollten. Es war wie ein riesiger Bonbonladen für Gewaltgesinnte. Aber schließlich entschied er, dass er selbst beim waffenstarrenden
    HRT einige Aufmerksamkeit erregen würde - mit einer 50er und genügend Munition, um eine mittelgroße Stadt auszuradieren. Er dachte kurz darüber nach, Bates als Rückendeckung anzurufen, doch dann wurde ihm klar, dass das katastrophale Konsequenzen haben könnte. Big F hatte nicht so lange auf der Straße überlebt, weil er dumm war oder unmöglich viel Glück hatte. Er würde die FBI-Leute mit Sicherheit wittern, und sie würden ihn enorm auf die Palme bringen. Aber falls er Informationen darüber hatte, wer sein Team hatte auffliegen lassen, musste Web es herausfinden.
    Er war gerade am Eingang der Southern-Belle-Farm vorbeigefahren. Die Einfahrt war nicht so reich verziert wie die von East Winds. Zudem fiel Web auf, dass die Tore geschlossen und verriegelt waren. Er glaubte, einen Mann in der Nähe des Eingangs patroullieren zu sehen, war sich aber nicht ganz sicher und konnte auch nicht erkennen, ob er bewaffnet war. Ein interessanter Ort.
    Just in jenem Augenblick hörte er den Helikopter nahen. Er schaute auf, sah, wie er vorbeiflog und dann aus seiner Sicht verschwand. Vielleicht landete er auf Southern Belle. Vielleicht waren Terroristen in Amerika gelandet. Web dachte das nur halb im Scherz.
    Er hatte angehalten, um den Wagen zu betanken, dachte daran, Claire anzurufen, entschied sich dann aber dagegen. Was sollte er sagen? Vielleicht sehen wir uns

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