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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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beißende Gestank nach Chemikalien in ihre Lunge. Sie konnte den Geruch jetzt als Chlor identifizieren, aber sie hatte keine Ahnung, wo seine Quelle war. Sie fühlte sich hilflos wie noch nie in ihrem Leben.

KAPITEL 49

    Web und Romano trafen Nemo Strait auf dem Weg zum Haus, wo die Party stattfand.
    »Was ist denn mit Ihnen passiert?«, fragte Romano. Straits Arm befand sich in einer Tragschlinge.
    »Ich hab mich von einem verdammten Gaul austricksen lassen. Das Biest hat mich getreten. Es fühlte sich an, als hätte ich plötzlich das Schlüsselbein im Hals.«
    »Irgendwas gebrochen?«, erkundigte Web sich.
    »Sie haben mich im Krankenhaus in Kentucky geröntgt und nichts gefunden, aber zur Sicherheit haben sie mich für ein paar Tage in dieses Ding gesteckt. Jetzt bin ich ein einarmiger Gutsverwalter, und Billy wird deswegen bestimmt ziemlich sauer sein.«
    Sie wurden im Haus von Billy begrüßt. Web war überrascht, wie er gekleidet war. Er trug eine gebügelte Hose und einen dunkelblauen Blazer. Sein Haar war ordentlich gekämmt, und er hatte sich sogar rasiert. Doch als sie an ihm vorbeigingen, roch Web den Atem des Mannes und wusste, dass er die Party schon vor einer Weile begonnen hatte.
    Billy führte sie nach unten.
    An der Bar standen zwei Männer, die Web nicht kannte. Sie waren lässig, aber sehr teuer gekleidet, Armani-Anzüge, Bruno- Magli-Schuhe ohne Socken, Tag-Heuer-Uhren und goldene Halsketten, die zu sehen waren, weil die Oberhemden der Männer etwa zwei Knöpfe zu weit offen standen. Sie waren tief gebräunt, fit und adrett, die Fingernägel sorgfältig gepflegt und poliert, das Haar perfekt frisiert, und aus vielen Gründen war Webs erster Eindruck, dass sie schwul waren.
    Billy führte Romano und Web zu ihnen. »Ich möchte sie mit zwei neuen Freunden von mir bekannt machen. Giles und
    Harvey Ransome, sie sind Brüder, aber nicht verheiratet.« Billy war der Einzige, der über diese Bemerkung lachte. »Sie sind meine Nachbarn von nebenan. Endlich habe ich es mal geschafft, sie auf einen Drink hierher zu locken.«
    Web und Romano wechselten einen schnellen Blick.
    »Das sind Web London und Paul - nein, lieber Paulie«, fügte Billy mit einem Augenzwinkern hinzu. »Vom Federal Bureau of Investigation.«
    Die Ransome-Brüder hätten daraufhin offenbar am liebsten das Weite gesucht. Web befürchtete schon, Harvey Ransome würde jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    Web gab ihm die Hand. »Wir sind heute nicht im Dienst.«
    Die Ransome-Brüder streckten vorsichtig die Hände aus, als hätten sie Angst, man würde ihnen sofort Handschellen anlegen.
    »Billy hat gar nicht erwähnt, dass das FBI ebenfalls eingeladen ist«, sagte Giles und bedachte seinen Gastgeber mit einem zornigen Blick.
    »Ich liebe Überraschungen«, sagte Billy. »Schon seit meiner Kindheit.« Er musterte Strait. »Was, zum Teufel, ist Ihnen denn zugestoßen?«
    »Ich hatte Streit mit einem Pferd. Das Pferd hat gewonnen.«
    »Das ist mein Verwalter, Nemo Strait«, sagte Billy zu den Ransome-Brüdern. »Er hat mir gerade zu einem kleinen Vermögen verholfen, indem er oben in Kentucky ein paar neuen Trotteln einen Haufen Pferdefleisch verkauft hat.«
    »Wir haben ganz gut verdient«, sagte Strait bescheiden.
    »Verdammt, wo bleiben meine guten Manieren?«, fragte Billy. »Ihr wollt sicher etwas trinken, Jungs.« Er deutete auf Web und Romano. »Ich weiß, dass Sie Biertrinker sind. Und was ist mit Ihnen, Nemo?«
    »Whisky und Wasser, das Beste gegen Schmerzen, was es gibt.«
    Billy ging hinter die Bar. »Dabei leiste ich Ihnen Gesellschaft.« Er schaute zur Treppe. »He, die Party ist schon in vollem Gang!«, rief er.
    Web blickte zur Treppe und erwartete, Gwen zu sehen. Stattdessen erblickte er Percy Bates.
    »Billy war so nett, mich einzuladen«, erklärte er, als er zu ihnen kam. Er lächelte Web an, aber Web konnte in dem Lächeln etwas erahnen, das ihm ganz und gar nicht gefiel.
    Als jeder sein Glas in der Hand hatte, teilten sie sich in kleine Gruppen auf. Web begab sich zu den Ransome-Brüdern und versuchte sie darüber auszuhorchen, was auf Southern Belle im Gange war, aber die Männer drückten sich ungemein vorsichtig aus, was Web noch misstrauischer machte. Nemo und Romano schauten sich Canfields Gewehrsammlung an, während Billy allein geblieben war und den drohenden Blick des ausgestopften Grizzly in einer Ecke erwiderte.
    Nacheinander drehten sie die Köpfe, als Gwen die Treppe herunterkam. Wenn Billy schon viel

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