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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kam zu ihm und Romano.
    »Romano, Web und ich müssen miteinander reden.«
    Der Mann sagte es in einem Ton, dass Romano wortlos kehrtmachte und sich in Richtung Kutschenhaus entfernte.
    Web und Bates sahen einander an. »Okay«, sagte Web, »was liegt an?«
    Bates schilderte es ihm, und Web hörte schweigend zu, bis der Mann endete.
    »Was ist mit Romano?«, fragte Web.
    »Buck hat seinen Namen nicht erwähnt, daher nehme ich an, dass ihm nichts passiert.« »Dann sollten wir es auch dabei lassen.«
    »Ich weiß nicht, Web. Ich sitze sozusagen zwischen allen Stühlen.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Ich mache es Ihnen einfach. Ich quittiere den Dienst.«
    »Wollen Sie mich verscheißern?«
    »Es ist an der Zeit für mich, Perce, weiterzuziehen und etwas anderes anzufangen. Ich werde nicht jünger, und um die Wahrheit zu sagen, ich würde gern mal am eigenen Leib erfahren, wie es ist, einen Job zu haben, bei dem die Leute nicht auf einen schießen.«
    »Wir können uns zur Wehr setzen, Web. Die letzte Entscheidung in dieser Angelegenheit liegt nicht bei Winters.«
    »Ich bin zu müde, um zu kämpfen, Perce.«
    Bates sah den Mann hilflos an. »Ich wollte niemals, dass es so endet.«
    »Romano und ich werden unseren Job hier zu Ende bringen, und dann mache ich mich auf die Socken und suche mir etwas anderes.«
    »Sie wissen, welchen Wirbel das auslösen wird, ich meine, das, was mit den >Freien< passiert ist. Und wenn Sie das HRT verlassen, werden alle annehmen, dass Sie der Sündenbock sind. Es wird ziemlich übel. Die Medien werden sich an Sie hängen. Es fängt sogar schon an.«
    »Es gab mal eine Zeit, da hätte mich das gestört. Aber jetzt nicht mehr.«
    Die Männer standen noch ein paar Sekunden lang beisammen, während viele Jahre des gemeinsamen Kampfs für das Gute plötzlich und abrupt ein Ende fanden, und es schien, als wäre keiner von ihnen darauf vorbereitet. Web machte schließlich kehrt und ging davon.

KAPITEL 50

    Es war etwa zwei Uhr morgens. Die einzige Bewegung auf East Winds kam von den Pferden auf den Weiden und der Tierwelt im dichten Wald ringsum. Dann erklangen Schritte, die sich über den Pfad bewegten, welcher zwischen den Bäumen hindurchführte.
    Ein Licht brannte im Haus, und hinter einem Fenster zeichnete sich die Silhouette eines Mannes ab. Nemo Strait drückte eine kalte Bierdose gegen die verletzte Schulter und verzog schmerzhaft das Gesicht, als das von der Kälte feuchte Metall seine lädierte Haut berührte. Er war mit T-Shirt und Boxershorts bekleidet. Seine dicken, muskulösen Beine hatten den Stoff am Oberschenkel gesprengt. Er lag auf dem Bett, griff nach der halbautomatischen Pistole und lud geschickt das Magazin der Waffe, aber mit nur einer funktionsfähigen Hand hatte er Probleme, den Schlitten zurückzuziehen, um eine Patrone in die Kammer zu transportieren. Enttäuscht von seiner Hilflosigkeit deponierte er die Waffe schließlich auf seinem Nachttisch, ließ sich wieder aufs Bett zurücksinken und trank von seinem Bier.
    Nemo Strait war ein Mensch, der sich ständig wegen allem möglichen Sorgen machte. Und dazu hatte er im Augenblick Grund genug. Er musste immer wieder an den Hubschrauber denken, der wie aus dem Nichts über dem dunklen Wald aufgetaucht war. Strait hatte den Kurs der Maschine verfolgt. Sie war nicht im Wald gelandet und schien auch nicht von der Polizei zu sein. Strait hatte dorthin zurückkehren wollen, wo sie Cove erschossen hatten, um sich zu vergewissern, dass der Kerl auch wirklich tot war. Aber eigentlich musste er tot sein. Sie hatten fünfmal auf ihn geschossen, das stand außer Zweifel, und selbst, wenn der Mann das überlebt haben sollte, war er sicher nicht imstande, irgendwem zu erzählen, was passiert war. Doch Strait gefiel das Ganze nicht, und er hatte jede Nachrichtensendung verfolgt in der Hoffnung, auf diesem Weg zu erfahren, dass ein Undercover-Agent des FBI erschossen aufgefunden worden war. Und er wollte außerdem hören, dass es keinerlei Hinweise auf den oder die Täter gab.
    Er rieb seine Schulter. Straits Blut war da draußen, klar, aber sie mussten schon eine Probe haben, um seine DNS identifizieren zu können, und soweit er wusste, gab es nirgendwo eine. Außer bei der Army! Aber war sie nach fünfundzwanzig Jahren noch vorhanden? Und wenn ja, konnte man damit heute noch etwas anfangen? Er bezweifelte es. Doch er spürte, dass der Zeitpunkt näher rückte, weiterzuziehen und den Standort zu wechseln. Er hatte alles erledigt, was

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