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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Leute ein Bein ausreißt. Alle Luftwaffenbesatzungen, die in Irland runtergingen, wurden in Kriegsgefangenenlager gesperrt. Kommt andererseits ein Flugzeug der RAF vom Kurs und legt eine Bruchlandung hin, dann gibt's meist Eier und Speck zum Frühstück und eine Fahrkarte nach Hause.«
      »Soweit ich weiß, hat er auch Mitglieder der IRA einsperren
    lassen.«
      Devlin nickte und sagte dann: »Einundvierzig kam ich auf einem neutralen Schiff zurück, einem brasilianischen Frachtdampfer aus Irland, der in Lissabon anlegte, aber das ist eine heikle Sache. Viel zu unsicher.«
      Ilse meldete sich zu Wort und meinte schüchtern: »Eines ist gewiß - sobald der Oberst geflohen ist, werden sie nach ihm suchen.«
      »Genau«, sagte Devlin. »Die Polizei, die Armee, die Home Guard, die Sicherheitsorgane. Jeder Hafen wird überwacht werden, vor allem die irischen Routen.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, sobald er draußen ist, müssen wir England umgehend verlassen. Wir müssen weg sein, ehe sie überhaupt begreifen, was passiert ist.«
      Schellenberg nickte und ließ sich das durch den Kopf gehen. »Mir scheint, als sei der cleverste Teil an der Operation Adler die Art und Weise gewesen, wie Oberst Steiner und seine Männer nach England gebracht wurden.«
      »Sie meinen die Dakota?« fragte Devlin.
      »Eine Dakota der RAF, die in Holland bauchlanden mußte und die wir reparierten. Völlig unverdächtig, auch wenn sie jemand bemerken sollte. Einfach ein britisches Flugzeug auf dem Heimweg. Um die Männer abzusetzen, brauchte es nur eine Zeitlang unter achthundert Fuß zu fliegen, denn viele Teile der englischen Küste verfügen noch nicht über Radaranlagen, die in diesem niedrigen Bereich arbeiten.«
      »Es funktionierte blendend«, sagte Devlin. »Außer auf dem Rückweg. Gericke, der Pilot, lag mit mir im gleichen Krankenhaus. Er wurde von einem Nachtjäger der Luftwaffe abgeschossen.«
      »Das war Pech, aber der Gedanke an sich ist faszinierend. Ein kleines Flugzeug, das unterhalb der Radargrenze operiert. Eine britische Maschine. Dazu ein geeigneter Landeplatz. So könnten Sie und Steiner in kürzester Zeit rausgeholt und nach Frankreich gebracht werden.«
      »Und Schweine haben Flügel und können fliegen, Herr General. Sie brauchen dazu nicht nur ein geeignetes Flugzeug, sondern auch eine Rollbahn. Darf ich außerdem darauf hinweisen, daß für das Ganze ein hervorragender Pilot nötig ist?«
      »Ich bitte Sie, Mr. Devlin, machbar ist alles. Wir haben eine Abteilung für feindliches Fluggerät. Dort testet die Luftwaffe englische und amerikanische Maschinen, die in unsere Hände gefallen sind. Sie haben sogar eine B17. Ich habe sie selbst gesehen.« Er wandte sich an Ilse Huber. »Setzen Sie sich sofort mit denen in Verbindung. Schauen Sie außerdem in den Unterlagen über die Operation Seelöwe nach. Suchen Sie nach Plätzen in der Nähe von London, die wir für geheime Operationen, für nächtliche Landungen und so weiter vorgesehen haben.«
      »Und vergessen Sie den Piloten nicht«, fügte Devlin hinzu. »Er muß, wie gesagt, etwas ganz Besonderes sein.«
      »Ich kümmere mich sofort darum.«
      Während sie sich entsprechende Notizen machte, klopfte es an der Tür. Eine junge Frau in der Uniform der SS-Helferinnen kam mit einem Aktenordner herein. »Die St. Mary's Priory in Wapping. Die wollten Herr General doch sehen, nicht wahr?«
      Ilse lachte zufrieden. »Gut gemacht, Sigrid. Warte im Büro auf mich. Ich hab' noch etwas für dich.« Sie wandte sich um und reichte Schellenberg die Akte. »Ich suche Ihnen die Sachen gleich heraus.«
      Als sie die Tür erreichte, hielt Schellenberg sie kurz zurück. »Mir fällt da noch etwas ein, Ilse. Schauen Sie mal in den Akten über diese rechtsextremen englischen Organisationen nach, die vor dem Krieg existierten. Einige von ihnen hatten sogar Parlamentsmitglieder unter ihren Förderern.«
    Sie ging hinaus, und Devlin fragte: »Von wem, zum Teufel,
    sprechen Sie, Herr General?«
      »Von Antisemiten, Leuten, die mit den Faschisten sympathisieren. Viele Angehörige des englischen Adels und der Oberklassen waren glühende Verehrer des Führers, jedenfalls vor Kriegsbeginn.«
      »Die Sorte, die enttäuscht war, daß die deutschen Panzer nicht vor dem Buckingham Palast vorfuhren?«
      »Genau die.« Schellenberg klappte den prallen Aktenordner auf, zog den ersten Plan heraus und faltete ihn auseinander. »So, Mr. Devlin, da

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