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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Flur im oberen Stockwerk betrat, traf er den Corporal in seinem Büro an. Er sprang sofort auf. »Sie sind wieder da, Sir?«
      »Das läßt sich kaum übersehen, Smith. Wo ist Sergeant Morgan?«
      »Er hat vor etwa einer Stunde Feierabend gemacht, Sir.«
      »War alles ruhig, während ich weg war?«
      »Ich denke schon, Sir.«
      »Dann lassen Sie mich mal einen Blick ins Wachbuch werfen.«
      Smith reichte es ihm, und Benson blätterte es durch. »Was ist das hier für ein Eintrag? Wer ist Major Conlon?«
      »Ach ja, Sir, der Geistliche. Er machte hier die Runde zusammen mit der Schwester und Father Martin.«
      »Wer hat ihm dazu die Erlaubnis gegeben?«
      »Er hatte einen Ausweis vom Kriegsministerium, Sir. Sie kennen die Dinger ja, mit denen man überall ungehinderten Zugang hat. Ich glaube, Sergeant Morgan hat alles notiert.«
      »Das sehe ich. Die Frage ist, was hatte Conlon hier zu suchen?«
      »Keine Ahnung, Sir. Ein gutaussehender Mann. Graue Haare, Brille. Er sah aus, als hätte er eine schlimme Zeit hinter sich. Ach ja, und er hatte ein Military Cross, Sir.«
      »Das kann alles mögliche bedeuten«, sagte Benson säuerlich. »Ich gehe mal die Schwester besuchen.«
      Sie saß in ihrem Büro, als er anklopfte und eintrat. »Sie sind zurück?« meinte sie lächelnd und legte ihre Arbeit beiseite. »Hatten Sie einen schönen Urlaub?«
      »Das hatte ich. Ist Father Martin in der Nähe?«
      »Er ist gerade in der Kapelle und hört die Beichte. Kann ich Ihnen helfen?«
      »Ein Major Conlon war während meiner Abwesenheit hier, wie ich hörte.«
      »Ach ja, der Militärgeistliche. Ein netter Mann, auf Genesungsurlaub. Ich glaube, er wurde letztes Jahr in Sizilien verwundet.«
      »Ja, aber was hatte er hier zu suchen?«
      »Nichts. Wir haben ihn herumgeführt, und er hat Father Martin für einen Abend abgelöst. Ihm ging es nicht so gut, wissen Sie.«
      »War er noch mal hier?«
      »Nein. Soweit ich Father Martin verstanden habe, wurde er wieder zurückgerufen. Er soll sich in einem Lazarett in Portsmouth melden, glaube ich.« Sie machte ein verwirrtes Gesicht. »Stimmt etwas nicht?«
      »Nein, nein, aber wenn unerwarteter Besuch auftaucht mit einem Sonderausweis des Kriegsministeriums, dann möchte man schon wissen, um wen es sich handelt.«
      »Sie machen sich zu viele Sorgen«, sagte sie.
      »Wahrscheinlich. Gute Nacht, Schwester.«
      Aber der nagende Zweifel wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen, und als er wieder oben in seinem Büro war, rief er Dougal Munro an.
      Jack Carter hatte an diesem Tag dienstlich in York zu tun. Sein Zug würde erst gegen zehn Uhr in London eintreffen, daher arbeitete Munro allein in seinem Büro, als das Gespräch ankam. Er hörte sich geduldig an, was Benson zu erzählen hatte.
      »Sie hatten ganz recht, mich anzurufen«, sagte er. »Es gefällt mir gar nicht, wenn Offiziere mit Sonderausweisen des Kriegsministeriums ihre Nase in unsere Angelegenheiten stecken, aber so geht es nun mal. Das ist eines der Probleme, die sich daraus ergeben, daß wir Einrichtungen wie das Kloster benutzen, Benson. Diese Religionsheinis verhalten sich nicht wie normale Menschen.«
      »Ich habe die Angaben über Conlon hier auf dem Besuchsprotokoll stehen. Soll ich sie Ihnen durchgeben?«
      »Ich habe einen anderen Vorschlag. Ich mache hier sowieso bald Feierabend und gehe nach Hause«, sagte Munro. »Ich komme einfach bei Ihnen vorbei. In anderthalb Stunden.«
      »Ich erwarte Sie, Sir.«
      Benson legte den Hörer auf die Gabel, und Corporal Smith, der in der Tür stand, sagte: »Sie sehen im Wachbuch, daß Colonel Steiner heute abend die Kapelle aufsucht.«
      »Was zum Teufel hat er zu beichten, wenn er den ganzen Tag hier oben in seinem Zimmerchen eingesperrt ist?« wollte Benson wissen.
      »Um acht Uhr, wie üblich, Sir. Soll ich ihn wieder mit Corporal Ross hinunterbegleiten?«
      »Nein«, sagte Benson. »Das machen wir beide. Ich erwarte Brigadier Munro, aber der wird nicht vor halb neun hier sein. Und jetzt organisieren Sie mir mal eine Tasse Tee.«
      In Chernay hatte das Wetter sich eindeutig gegen sie verschworen. Vom Meer trieb Nebel heran, begleitet von heftigen Regenschauern. Schellenberg und Asa Vaughan standen im Funkraum und warteten, während Oberfeldwebel Leber sich gerade mit Cherbourg unterhielt.
      Nach einer Weile wandte er sich zu ihnen um. »Die Maschine des Führers ist heil

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