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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Jeeps in Reih und Glied aufgestellt, die Mannschaften in den Wagen. Mallory stand vor ihnen und sprach mit dem jüngsten Offizier der Einheit, einem Leutnant namens Chalmers. Beide nahmen Haltung an, und Shafto blieb auf der Freitreppe stehen.
    »Leute, ihr fragt euch bestimmt, was eigentlich los ist. Ich will's euch sagen. Ungefähr acht Meilen von hier entfernt liegt das Dorf Studley Constable. Es ist auf euren Karten eingezeichnet. Die meisten von euch werden gehört haben, daß Winston Churchill heute eine Basis der Royal Air Force in der Nähe von King's Lynn besuchte. Aber ihr habt ganz gewiß nicht gehört, daß er in Studley Grange übernachten wird. Und jetzt wird's interessant. Im Dorf Studley Constable halten sich zur Zeit sechzehn Mann von der Unabhängigen Polnischen Fallschirmjäger-Schwadron des Special Air Service auf, zu einer Geländeübung, wie es hieß. Ihr könnt sie gar nicht übersehen mit ihren schmucken roten Baretts und den Tarnanzügen.« Jemand lachte, und Shafto wartete, bis es wieder völlig still geworden war. »Ich habe eine Neuigkeit für euch. Diese Burschen sind Krauts. Deutsche Fallschirmjäger, die Churchill entführen wollen, aber wir werden ihnen das Handwerk legen.« Shafto nickte langsam, bevor er fortfuhr. »Eins kann ich euch versprechen, Jungens. Macht eure Sache gut, und schon morgen werden eure Namen von Kalifornien bis Maine in aller Munde sein. Und jetzt, vorwärts, marsch!« Sofort kam Leben in die Gruppe, die Motoren heulten auf. Shafto schritt die Treppe herunter und sagte zu Mallory: »Sorgen Sie dafür, daß unterwegs die Karten gründlich studiert werden. An Ort und Stelle ist keine Zeit mehr für lange Beratungen.« Mallory eilte davon, und Shafto wandte sich an Chalmers.. »Halten Sie die Stellung, mein Junge, bis Major Kane zurückkommt.« Er schlug ihm auf die Schulter. »Ziehen Sie kein langes Gesicht. Major Kane bringt Mr. Churchill mit. Und Sie machen die Honneurs.« Shafto sprang in den vordersten Jeep und nickte dem Fahrer zu. »Okay, los geht's.«
    Sie donnerten die Auffahrt entlang, die Wachen öffneten schnell das mächtige Tor, und der Konvoi schwenkte in die Landstraße ein. Nach ein paar hundert Metern gab Shafto das Haltesignal und befahl seinem Fahrer, direkt am nächsten Telefonmast zu stoppen. Er wandte sich zu Sergeant Hustler um. »Geben Sie mir die Thompson.« Hustler reichte die MP nach vorn. Shafto entsicherte, zielte und jagte eine Salve auf die Mastspitze, daß die Querstangen zu Zündholzgröße splitterten. Die Telefondrähte rissen und schnellten wild durch die Luft. Shafto gab Hustler die Waffe zurück. »Damit dürften alle unliebsamen Gespräche für eine Weile unterbunden sein.« Er klatschte an die Seite des Fahrzeugs. »Okay, weiter, weiter, weiter!«
    Garvey fuhr wie ein Besessener. Er raste die schmalen Landstraßen entlang ohne Rücksicht darauf, daß womöglich ein anderes Fahrzeug entgegenkommen könnte. Trotz allem hätten sie um ein Haar ihr Ziel verfehlt, denn als sie sich bereits der Einmündung zur Straße nach Walsingham näherten, brauste der kleine Geleitzug über die Kreuzung. Zwei Militärpolizisten auf Motorrädern voran, dann zwei Humber-Limousinen und wieder zwei Kradfahrer als Nachhut. »Das ist er!« schrie Kane.
    Der Jeep bog mit kreischenden Reifen in die Hauptstraße, Garvey trat mit aller Kraft aufs Gaspedal. In wenigen Sekunden hatten sie den Konvoi eingeholt. Als sie herangebraust kamen, blickten die beiden Militärpolizisten über die Schultern zurück. Einer winkte energisch ab. Kane sagte: »Sergeant, scheren Sie aus und überholen Sie, und wenn Sie den Konvoi nicht zum Stoppen bringen können, dann dürfen Sie meinetwegen den vordersten Wagen rammen.«
    Dexter Garvey grinste. »Wissen Sie was, Major? Wenn das hier schiefgeht, dann sitzen wir in Leavenworth im Bau, ehe wir bis drei zählen können.«
    Er schwenkte nach rechts aus, zog an den Motorradfahrern vorbei und war jetzt auf gleicher Höhe mit dem Humber. Von dem Mann im Fond bekam Harry Kane nicht viel zu sehen, denn die Seitenvorhänge waren so weit zugezogen, daß sie vor neugierigen Augen Schutz boten. Der Fahrer, der eine dunkelblaue Chauffeursuniform trug, warf ihm sichtlich beunruhigte Blicke zu, und der Mann im grauen Anzug auf dem Nebensitz zog einen Revolver.
    »Versuchen wir's beim nächsten«, befahl Kane, und Garvey schob sich heftig hupend neben die vordere Limousine. Darin saßen vier Männer, zwei Colonels in Uniform, einer

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