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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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wirklich schlimm. »Nein«, keuchte er. »Es ist überflüssig, sie anzurufen. Sie werden nicht eigenmächtig agieren, ich versichere es Ihnen.«
    Als die Hügelkuppe hinter ihnen lag, sah Kealey das am Straßenrand geparkte Auto. Er hielt dahinter an, stieg aus und ging schnell auf das Heck des Wagens zu, im vollen Wissen darum, dass er völlig schutzlos war. Sein Mund war trocken, und sein Herz hämmerte heftig, als er hinter dem linken Hinterreifen nach den Schlüsseln tastete. Er fand sie, wie erwartet, und öffnete den Kofferraum. Obwohl er gerade Owen gegenüber etwas anderes gesagt hatte, hielt er eine Explosion durchaus für möglich. Aber wenn sich eine Bombe in dem Kofferraum
befunden hätte, wäre er jetzt schon tot gewesen, er hätte nicht einmal mehr den Blitz gesehen.
    Nichts geschah. In dem Kofferraum lag ein halbes Dutzend Kampftaschen.
    Und eine Reisetasche, in der er die Überwachungsfotos fand. Er blickte sie schnell durch. Bewaffnete Männer vor einem Haus, das ihn an ein englisches Cottage erinnerte. Er wusste nicht genau warum, aber das Gebäude hatte nichts mit der in Pakistan üblichen Bauweise zu tun. Bei den restlichen Fotos sprang ihm auf Anhieb nichts ins Auge. Am nützlichsten waren ein von Hand skizzierter Grundriss des Hauses und eine Zeichnung des Gartens, auf der auch markiert war, wie man sich am unauffälligsten annähern konnte. Fahims Männer hatten das Anwesen für mehrere Tage ohne Unterbrechung observiert. Profis. Vermutlich hatten etliche von ihnen in Afghanistan an der Seite der Mudschaheddin gekämpft. Oder Machado hatte einige von ihnen persönlich ausgebildet, vor etlichen Jahren, als er selbst in Pakistan gewesen war. Möglich war beides.
    Nachdem er die Fotos verstaut hatte, überprüfte er die Ausrüstung - vier Gewehre mit Zielfernrohr, Reservemagazine, Nachtsichtgeräte, eine Reihe von Pistolen. Die Waffen ließen nichts zu wünschen übrig - eine Sig 550, zwei Sturmgewehre vom Typ HK G36, ein Bofors-AK5B Scharfschützengewehr. Außerdem fand er noch zwei solide Messer. Er nahm so schnell wie möglich eines der Sturmgewehre auseinander, obwohl er praktisch mitten auf der Straße stand. Bisher war kein Auto vorbeigekommen, doch das konnte sich sehr schnell ändern. Er sah, dass alle erforderlichen Komponenten vorhanden waren, setzte die Waffe wieder zusammen, drückte auf den Abzug und hörte ein befriedigendes Klicken.

    Nicht übel. Er warf sich zwei Kampftaschen über die Schulter, brachte sie zu dem Subaru, stopfte sie in den Kofferraum und ging zu dem Toyota zurück, um den Rest zu holen. Als alles verstaut war, schloss er bei beiden Autos den Kofferraum und klemmte sich hinter das Steuer des Subaru, dessen Motor noch lief.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Pétain. Kealey warf einen Blick über die Schulter und sah, dass sie immer noch den Kopf eingezogen hatte. Sie wirkte allenfalls ein bisschen nervös. Ein schneller Blick auf ihre rechte Hand bewies, dass diese nicht zitterte. Mehr musste er nicht wissen.
    »Alles bestens.« Er fuhr los, aufmerksam in den Rückspiegel blickend. Niemand stürzte aus dem Wald und rannte zu dem Toyota.
    Zehn Minuten später rief er Owen an. »Wie sieht’s aus?«
    »Gerade ist ein Wagen aufgetaucht. Moment, ein Typ steigt aus … Er geht zu dem Toyota. Bleib kurz dran.« Sehr schnell meldete sich Owen zurück. »Okay, der Wagen fährt weiter. Er ist zu weit hinter dir, um dich noch einzuholen. Weiter vorn auf der Straße hat Massi keine Fahrzeuge entdeckt. Sieht so aus, als wäre die Luft rein.«
    »Gut.« Kealey atmete erleichtert auf. Bei diesem Plan, den er hastig entworfen hatte, konnte sonst was schief gehen, doch es sah so aus, als würde alles klappen. Fahims Leute hatten Wort gehalten, womit man nicht rechnen konnte, doch Kealey wusste jetzt, dass er innerhalb seiner Organisation tatsächlich ein so wichtiger Mann war, wie er schon immer vermutet hatte. Wahrscheinlich war das der Grund dafür, dass sie nicht in einen Hinterhalt geraten waren. »Wir sehen uns in einer Dreiviertelstunde in Sialkot.«
    »Okay. Was ist mit der Ausrüstung?«

    »Ist komplett da. Scheint alles in Ordnung zu sein.«
    »Dann sind wir im Geschäft.«
    »Ja, sieht so aus. Ich melde mich.«
     
    Zwanzig Minuten später bremste Kealey ab und bog auf eine holprige, nicht befestigte Straße ein. Sie fuhren zwischen zwei hohen Steinsäulen hindurch, rollten dann einen steilen Hügel hinab, und nach ein paar Minuten hatten sie die Bäume hinter sich

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