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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Perikard geführt hat.« Er sah ihre beunruhigte Miene und beeilte sich, sie zu beruhigen. »Aber jetzt ist wieder alles in Ordnung. Die beiden Operationen hätten nicht besser laufen können.«
    Er blickte auf die Uhr. Da sie über Schmerzen geklagt hatte, dachte er bereits darüber nach, wie viel Dilaudid sie benötigen würde. Wahrscheinlich weniger als ein Milligramm, doch es war zu früh, das zu entscheiden. Man würde sehen, wie sie sich in einer Stunde fühlte.
    »Also«, fuhr er fort, »ich denke, Sie sollten …«
    »Das reicht jetzt«, knurrte Mengal plötzlich zu Kureshis
Überraschung. »Geben Sie ihr endlich das Wasser. Ich muss draußen mit Ihnen reden.«
    Kureshi runzelte die Stirn, antwortete aber nicht. Nachdem er seiner Patientin ein paar Worte zugeflüstert hatte, half er ihr, sich aufzusetzen. Fitzgerald gab sich alle Mühe, ihren Teil beizutragen, aber ihre angespannte Miene verriet, wie schmerzhaft die Anstrengung für sie war. Als sie schließlich aufrecht dasaß, reichte er ihr den Becher. Sie leerte ihn sofort und bat um mehr. Kureshi füllte den Becher erneut, gab ihn ihr und registrierte befriedigt, wie sie ihn erneut an die Lippen setzte. Obwohl es ihr nicht gut ging, war sie doch hellwach und geistig fit genug, um ihr die üblichen Fragen zu stellen. Das waren äußerst ermutigende Zeichen.
    In diesem Moment hörte er plötzlich aus dem Flur einen heftigen Wortwechsel auf Englisch. Fitzgerald setzte überrascht den Becher ab, und Kureshi und Mengal drehten sich um, als die Tür aufflog und Amari Saifi in den Raum stürmte, gefolgt von zwei protestierenden Wachtposten. Sie schauten sofort zu ihrem Boss hinüber, und in ihren entschuldigenden Blicken lag zugleich Angst.
    Der Algerier blieb zwei Schritte vor dem Fußende des Bettes stehen und blickte lächelnd auf Fitzgerald hinab. In seinen braunen Augen leuchtete ein perverses Glücksgefühl. »Sind Sie also endlich aufgewacht«, sagte er mit süßlicher Stimme. »Wie geht’s denn so, Frau Dr. Fitzgerald? Schön zu sehen, dass Sie wieder unter den Lebenden weilen. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.«
    Kureshi blickte Fitzgerald an, und in diesem Moment sah er etwas, das er für den Rest seiner Tage nicht mehr vergessen würde. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, wie durch das Blitzlicht einer Kamera geblendet, und ihre Augenbrauen
waren zusammengezogen und an den Enden unter ihrem kastanienbraunen Pony angehoben. Der Mund stand offen, ihr Körper wirkte wie versteinert. Das maskenhafte Gesicht spiegelte schieres Entsetzen. Der Plastikbecher glitt ihr aus der Hand und fiel vom Bett auf den Boden. Als er aufprallte, stöhnte Fitzgerald tief, als müsste sie ein unglaublich schweres Gewicht stemmen. Dann glitten ihre Pupillen nach oben, und ihr Körper erschlaffte völlig, sodass sie seitlich auf die Kissen zurückfiel.
    Für ein paar Augenblicke starrten alle auf Fitzgerald, die soeben das Bewusstsein verloren hatte. Kureshi, der in Notaufnahmen in Seattle und London gearbeitet hatte, reagierte zuerst.
    »Schaffen Sie den Mann raus!«, schrie er, mit dem Finger auf Saifi zeigend. Er eilte zu Fitzgeralds Bett, während Mengal den Algerier durch die Tür zog, gefolgt von seinen Wachtposten, die unentwegt Entschuldigungen vor sich hin stammelten. Kureshi hörte laute Worte aus dem Flur, als er auf den Monitoren die lebenswichtigen Funktionen überprüfte. Erleichtert stellte er fest, dass alles in Ordnung war - kein Aneurysma und auch kein Herzinfarkt, wie er schon befürchtet hatte.
    Als er sich vergewissert hatte, dass keine unmittelbare Gefahr bestand, wurde er wütend. Zum ersten Mal, seit der General mit Fitzgerald aufgetaucht war, wurde er nicht von Furcht beherrscht. Mit fünf schnellen Schritten war er an der Tür. Er zog sie auf und trat in den Flur. Von dem Algerier war nichts zu sehen, aber Mengal stand ein paar Schritte weiter weg und fuhr seine beiden Männer auf Urdu an.
    Als er Kureshi sah, schickte Mengal seine Lakaien weg, und er war nicht schlecht erstaunt, als der kleine pakistanische Arzt mit dem Finger auf ihn zeigte und ihn anknurrte: »Was zum
Teufel hat der Algerier sich dabei gedacht? Wir haben Glück gehabt, dass sie nicht …«
    Bevor er wusste, wie ihm geschah, blieben ihm die Worte im Hals stecken. Er spürte, wie eine Hand ihn strangulierte, dann einen stechenden Schmerz im Hinterkopf, der gegen die Wand prallte. Plötzlich war Mengals Gesicht direkt vor seinem eigenen, und in seinen Augen brannten Wut und

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