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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gefunden.“
    „Ja“, sagte der Läufer, „ich hatte mir auch Gedanken gemacht. Du warst nicht in der Residenz, und es war höchste Zeit für dich, in der Schmiede zu erscheinen. Da traf ich Süßes Ding, und wir gingen in den Wald, wohin die anderen gegangen waren. Und nach einer Weile dachte ich, es könnte nicht schaden, deinen Namen zu rufen und zu sehen, ob du antwortest. Nun, du hast geantwortet“, schloß der Läufer. „Und so bin ich hier.“
    „Ich verstehe“, sagte Bill. „Dann laß mich jetzt in deinen Sattel steigen“, wandte er sich an den Läufer. „Ich bin gute drei Stunden in der Schmiede überfällig.“
    Der Bergläufer blickte ihn bestürzt an, genau wie Süßes Ding. Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. „Aber Hacke-und-Schaufel“, sagte der Läufer schließlich, „du kannst jetzt nicht zurückgehen.“
    Bill starrte zu ihm auf. „Warum nicht?“
    „Warum? Nun, weil sie dich alle auslachen würden, Hacke-und-Schaufel, wenn du jetzt ankämst. Erst setzt du einen Wettstreit im Gewichtheben an, und dann bist du nicht erschienen, als der Zeitpunkt kam.“
    „Aber es war nicht meine Schuld, daß ich nicht da war“, erklärte Bill und erzählte ihnen, daß Mula-ay ihn auf den Kopf geschlagen und in den Wald geschleppt und angebunden hatte. Zu seiner Überraschung erhellten sich die düsteren Mienen der beiden Dilbianer jedoch nicht, als er seinen Bericht beendet hatte.
    Der Bergläufer schüttelte bedächtig den Kopf. „Ich hätte mir denken können, daß es so etwas war“, meinte er ernst. „Aber es ändert nichts, Hacke-und-Schaufel. Zweifellos hattest du einen guten Grund, nicht rechtzeitig zu erscheinen, aber der Kernpunkt ist, daß du nicht gekommen bist. Woher sollen die Leute wissen, daß du dich nicht einfach gedrückt und diese ganze Geschichte erfunden hast? Ich glaube dir, weil ich euch Shorties ein wenig kenne. Aber die Sumpflocher werden dir nicht glauben. Sie werden annehmen, daß du wahrscheinlich wußtest, daß du nicht schwerer heben kannst als Flachfinger und daß du deshalb nicht gekommen bist.“
    „Nun, dann werde ich es ihm jetzt beweisen“, sagte Bill.
    „Du verstehst nicht, Hacke-und-Schaufel.“ Der Läufer schüttelte wieder den Kopf. „Flachfinger wird sich nicht dazu hergeben, ein zweites Mal zu einem Wettstreit mit dir anzutreten. Er hat sich einmal bereit erklärt, und du hast dich gedrückt – schon gut, ich weiß, es war nicht deine Schuld. Aber er wird es anders sehen, und wenn er noch einmal zustimmt, und du drückst dich ein zweites Mal, oder du stürzt oder du wirst krank oder irgend etwas, was dann? Dann würden die Leute auch ihn auslachen, weil er sich auf diese Weise von dir an der Nase herumführen läßt.“
    „Faßbauch hat es also fertiggebracht, mich in eine üble Lage gegenüber sämtlichen Dorfbewohnern zu bringen, wie?“ bemerkte Bill grimmig. „Daß ihr mich gerettet habt, hilft mir also gar nicht, nicht wahr?“
    Sowohl der Postbote als auch Süßes Ding sahen verlegen aus. Süßes Ding faßte sich zuerst.
    „Nun, warum denkst du dir dann nicht etwas aus?“ fragte sie. „Ihr Shorties kennt doch alle möglichen Tricks! Sie würde sich bestimmt etwas einfallen lassen, das weiß ich. Vielleicht liegt es daran, daß du ein männlicher Shorty bist. Wenn Sie hier wäre, Sie wüßte bestimmt etwas. Sie … “
    Die ständige, betonte Wiederholung des Wortes „Sie“ war wenig dazu angetan, Bills Laune, die bereits durch die Ereignisse ziemlich gelitten hatte, aufzubessern. Er unterbrach Süßes Ding ziemlich unhöflich.
    „Also gut“, entgegnete er. „Mir ist etwas eingefallen. Laßt uns zum Dorf zurückgehen.“

 
9.
     
    Der Bergläufer zögerte noch. „Weißt du auch genau, was du da tust, Hacke-und-Schaufel? Wie gesagt, Flachfinger wird sich jetzt nicht mehr im Gewichtheben mit dir messen …“
    „Das glaubt er!“ sagte Bill.
    „Du meinst, du hast dir etwas ausgedacht, das ihn doch dazu bringt?“ fragte der Läufer ganz glücklich. „Warum hast du das nicht gleich gesagt? Also steig auf in den Sattel!“
    Als sie durch das Dorf marschierten, drehten sich die Dilbianer auf der Straße nach ihnen um, und Bill drangen ihre diversen Kommentare, meist ziemlich höhnisch, an die Ohren. Er hielt sich an den Harnischriemen des Läufers fest und blickte nicht rechts, nicht links. Er bemerkte, daß die Hohnrufe Süßem Ding und dem Bergläufer auch nicht gerade angenehm waren, obgleich sie nicht ihnen galten. Der

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