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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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bald konnte er seinen Griff wechseln, und das Seil kam gleichmäßig zu ihm herunter. Dennoch war die Schlacht noch nicht gewonnen, bis ein plötzliches Aufatmen von der Menge draußen ihm verriet, daß der Stapel von zehn Klötzen sich sichtbar von dem Haufen darunter in die Luft gehoben haben mußte.
    In Schweiß gebadet ließ er dankbar das Seil los und drehte sich um. Tatsächlich zeigte sich zwischen der Last, die er eben gehoben hatte, und dem Holzstapel ein Streifen Tageslicht.
    „Nun, das hätten wir“, bemerkte Bill sanft. „Ich glaube, es ist mir schließlich doch gelungen, etwas zu heben.“ Er staubte sich die Hände ab, wandte sich wieder um und löste die Bremse am Flaschenzug. Die Last fiel krachend auf den darunterliegenden Haufen zurück. Mit einem verstohlenen Daumendruck befestigte Bill die Bremse wieder, dann ging er zum Bergläufer zurück.
    „Nun“, sagte er, „ich denke, du und ich, wir können jetzt ebenso gut wieder zur Residenz gehen. Ich wollte bloß zeigen, was ich tun kann, wenn mir danach ist, es zu tun. Aber ich kann wirklich nicht erwarten, daß Flachfinger nun versucht, das gleiche Gewicht zu heben. Also werde ich es dort liegenlassen und gehen …“
    Der Läufer war aufgestanden, und Bill hatte sich bereits zum Gehen gewandt, als ein wütendes Knurren hinter ihm ertönte.
    „Einen Augenblick, Hacke-und-Schaufel!“ sagte grimmig der Schmied. Er eilte zu dem Zugseil des Flaschenzugs und nahm es fest in seine beiden riesigen, fellbedeckten Hände.
    Dann setzte er, ohne Vorwarnung, sein ganzes Gewicht ein. Das Seil, plötzlich straff gespannt, gab einen hellen, scharfen Ton von sich, und Bill bekam es mit der Angst. Das von ihm ausgesuchte Seil war durchaus angemessen zum Heben der Last, die er gerade gehoben hatte – sonst wäre es gerissen. Aber er wußte auch, daß ein Seil, das unter gleichmäßigem Zug niemals reißen würde, unter einem plötzlichen Ruck reißen konnte. Und sekundenlang war er überzeugt, daß genau das unter Flachfingers ungeheurem Druck geschehen war. Dann sah er jedoch, daß das Seil standgehalten hatte. Und nicht nur das. Obgleich die großen Schultermuskeln unter dem dunklen Fell von Flachfinger mächtig hervortraten und der Flaschenzug bedenklich ächzte, hielt auch die Bremse, und die Last hob sich nicht.
    Das Seil war jetzt so straff gespannt wie eine Eisenstange, und der ganze Körper des Schmieds zitterte von der Anstrengung, aber als die langen Sekunden verrannen, wurde es deutlich, daß er nicht imstande war, das Gewicht zu heben.
    Spöttisches Lachen erklang aus der Zuschauermenge. Mit einer Reaktionsgeschwindigkeit, die unglaublich erschien bei einem so großen Geschöpf, ließ Flachfinger das Seil los, fuhr herum, eilte mit drei langen Schritten in die Menge hinein und kehrte eine Sekunde später zurück mit einem etwas kleineren Dilbianer, den er am Nacken mit sich zerrte. Außerhalb der Menge, wo genügend Raum war, schüttelte er den anderen, wie ein Hund eine Ratte schüttelt.
    „Willst du es auch mal versuchen, Dicklippe? Du und einer deiner Freunde, vielleicht wollt ihr zusammen versuchen, das zu heben?“ brüllte der Schmied. Er ließ den anderen los, und Dicklippe schwankte einen Augenblick auf seinen Füßen, bevor er sein Gleichgewicht wiederfand.
    Dann leckte er sich die Lippen, blickte auf das Seil und rief einen Namen in die Menge. Daraufhin trat ein weiterer Dilbianer von Dicklippes Größe hervor, und nun begannen sie gemeinsam, unter Grinsen, an dem Seil zu ziehen.
    Aber, genau wie bei dem Schmied, hielt die Bremse am Flaschenzug, so daß das Seil nicht durch die Rollen lief, wie bei Bill, und sie darauf angewiesen waren, nur mit ihrer eigenen Kraft nicht nur das tote Gewicht der Holzklötze, sondern auch noch das Gewicht des Flaschenzugs selbst zu heben. Tatsächlich mußten sie noch einen dritten Dilbianer zu Hilfe rufen, bevor das Lastenbündel sich ächzend in die Luft erhob.
    Ein ehrfürchtiges Murmeln lief durch die Menge. Alle starrten Bill ganz merkwürdig an.
    „Nun, Schmied“, sagte der Läufer fast triumphierend. „Ich nehme an, damit ist die Sache erledigt?“
    „Nicht ganz, Postbote!“ erwiderte der Schmied. Er nahm ein langes, scharfes Messer von einem Tisch, näherte sich dem Lastenbündel, schob die drei Dilbianer beiseite, die es gehoben hatten, und schnitt das Seil durch, das die Last mit dem Flaschenzug verband. Dann trat er zurück, wandte sich an Bill und deutete auf das immer noch geschnürte

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