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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Süßes Ding versetzte dem Läufer einen respektlosen Rippenstoß, und dieser drehte sich verärgert um.
    „Hacke-und-Schaufel“, erklärte Süßes Ding sparsam und deutete mit dem Daumen auf Bill, der ihr nachgelaufen kam.
    „Läufer“, keuchte Bill, „ich muß vor den anderen ins Tal hineinkommen, damit ich Knochenbrecher als erster erreiche. Kannst du mich zu ihm bringen?“
    Sekundenlang starrte der Bergläufer ihn verständnislos an. Dann stieß er plötzlich einen Freudenschrei aus, hob Bill auf und warf ihn mit Schwung über seine Schulter und in den Sattel. Bill ergriff die Riemen, und schon rannte der Läufer auf das Tor zu, das sich unter den Schlägen des Rammblock-Teams aufzulösen begann. Und tatsächlich zerbarst es in einem Schauer von Holzstücken, gerade als der Läufer die Rammblockträger erreichte. Ohne innezuhalten, sprang der Läufer über einen der Träger, der keuchend im Gras zusammengesunken war, und lief weiter, geradewegs auf den Mittelpunkt der bereitstehenden, bewaffneten Linie der Banditen zu, wo die massige, schwarze Gestalt von Knochenbrecher alle anderen überragte.
    Bill blickte kurz über die Schulter zurück, wartete, bis sie etwa in der Mitte zwischen dem Tor und den Banditen angekommen waren, dann befahl er dem Läufer, stehenzubleiben. Der Läufer tat, wie ihm geheißen, und Bill sprang aus dem Sattel. Bill stellte sich so hin, daß er halb den Banditen und halb den Dorfbewohnern zugewandt war, die jetzt durch das niedergebrochene Tor hereinströmten, und dann schrie er ihnen allen zu:
    „Haltet ein mit dem Krieg! Niemand von euch wird anfangen zu raufen, bevor ich nicht zuerst meinen persönlichen Kampf mit Knochenbrecher ausgetragen habe!“
    Und gleich darauf wurde sein Ruf wiederholt von der kraftvollen Stimme des Bergläufers, so daß er in der Stille, die sich plötzlich sowohl über Angreifer als auch über Verteidiger gelegt hatte, deutlich zu hören war.

 
16.
     
    Erst jetzt merkte Bill, daß er weder sein Schwert noch seinen Schild hatte. Er hatte beides in den Händen von Süßes Ding zurückgelassen. Offenbar schienen sich allerdings die Dilbianer der Lächerlichkeit eines kleinen, unbewaffneten Shorty, der zwischen den gegnerischen Linien bewaffneter Riesen stand und diese aufforderte, den Kampf aufzugeben, nicht bewußt zu sein. Die Banditen zu beiden Seiten von Knochenbrecher steckten ihre Schwerter in die Scheide und entspannten sich. Als Bill in die andere Richtung blickte, sah er die Dorfbewohner weiterhin durch das Tor strömen, aber gleichfalls ohne Anzeichen von Feindseligkeit. Die beiden Gruppen trafen aufeinander und vermischten sich rings um Bill, und alles blieb ganz friedlich. Bill ging unterdessen mit dem Bergläufer auf Knochenbrecher zu, der immer noch an seinem Platz stand und wartete.
    Als Bill und der Bergläufer ihn erreichten, drehte sich der Banditenchef plötzlich auf dem Absatz um.
    „Komm mit!“ sagte er zu Bill und führte den Weg an zu den Gebäuden. Bill, der Bergläufer, und alle anderen folgten.
    Schließlich blieb Knochenbrecher neben einem länglichen, schmalen Gebäude stehen, das nur ein oder zwei Fenster hatte und eine Tür an jedem Ende. Bill erkannte es als das Lagerhaus, in dessen Schatten er und Anita gesprochen hatten, nachdem er die Felswand in das Tal hinuntergeklettert war. Und nun brachte Knochenbrecher ihn hierher zurück, um das Duell mit ihm auszutragen.
    „Hier ist dein Schwert … und dein Schild“, hörte er plötzlich leise Süßes Dings Stimme an seinem Ohr, und er wandte sich halb um, um die Waffen von ihr in Empfang zu nehmen. Der lederumwickelte Griff des Schwertes erschien ihm kalt, und das Gewicht von Schwert und Schild schien ihn niederzudrücken. Vor ihm ragte Knochenbrecher auf wie ein Turm. Und trotz Bills Gewißheit, die Dinge jetzt klar zu durchschauen, und obgleich es ein kalkuliertes Wagnis war, das er einging, blieb die Tatsache bestehen, daß es ein Wagnis war.
    „Also gut, Knochenbrecher“, sagte er so laut und so verächtlich, wie es ihm nur möglich war. „Wie willst du es haben?“
    „Ich werde dir sagen, wie ich es haben will“, gab Knochenbrecher zurück. Er deutete auf das Lagerhaus neben ihnen. „Ich habe gestern die Fenster vernageln lassen. Drinnen ist alles voller Zeug, aber es bleibt Platz genug, um von einem Ende zum anderen zu kommen. Ich werde an diesem Ende in das Gebäude hineingehen – und du am anderen. Und derjenige, der zuerst auf seinen zwei Füßen am

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