Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime

Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime

Titel: Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Page
Vom Netzwerk:
weiter gekommen. Alles war in großer Aufruhr, von den Polizisten bis zu den Menschen, die demonstrierten und tobten.
    Als ich aus dem Auto stieg ging ich in gebückter Haltung in die Oper. Rechts von mir der Bundespräsident mit seiner Frau, jetzt musste ich warten, dann kamen in gebückter Haltung der Schah und seine Kaiserin Farah Diba und ich war mittendrin, geschützt von Polizisten auf beiden Seiten.
    Als wir alle im Haus waren, die Türen geschlossen, da war eine gespannte Stille, so empfand ich es damals.
    Wir wurden zu unseren Plätzen geführt. Es war alles sehr aufregend für mich, ich hörte mir den zauberhaften Gesang der hervorragenden Künstler an und schaute ins Orchester, um den Dirigenten Prof. H. zu sehen, weil ich eine Karte fürs Parkett hatte, das war links von den Kaiserlichen Hoheiten, konnte ich ihn nicht gut erblicken.
    In der Pause marschierten wir alle aus dem oberen Rängen an dem Kaiserlichen Paar vorbei, es sollte erst mit Handschlag begrüßt werden, doch der Schah lehnte ab, er war echt sauer über den Trubel gegen ihn auf den Straßen Berlins, dass er richtig wütend war, konnte ich deutlich sehen.
    Jetzt war ich an der Reihe, an dem kaiserlichen Paar vorbei zu gehen und zu grüßen. Was war ich nervös. Die Kaiserin war mit einem zauberhaften Lächeln für mich doch noch bereit, vielleicht weil ich ihre Frisur trug?

    Es war für mich ein aufregend schöner Tag und Abend, den ich aber nie vergessen werde.
    So werde ich auch nie vergessen, dass draußen vor der Berliner Oper, ein junger Student Namens Benno Ohnesorg von der Polizei erschossen wurde. In den Zeitungen stand, es war ein Versehen.
    Das Glas Wein, zu dem der Dirigent mich im Weinhaus Habel am Roseneck, eingeladen hatte, haben wir auf Grund dieses Unglücks ausfallen lassen. Ein paar Tage später habe ich als kleines Dankeschön Herrn Prof. H. zu mir nach Hause zum Kaffee eingeladen. Ich hatte einen Kuchen gebacken und den Tisch schön gedeckt. Als er kam, begrüßte er mich besonders nett, na, dachte, ich so, was sollte das nun sein, er knöpfelte doch an meiner Bluse herum. Ich schaute ihn verblüfft an und sagte zu ihm: „Wollen wir nicht lieber Freunde bleiben Herr Professor“, er war ganz Gentleman knöpfte meine Bluse selbst wieder zu und gab mir ein Küsschen auf die Wange, jetzt war Kaffeezeit für Freunde!
    Im Restaurant musste ich von meinem Besuch in der Oper erzählen. Meine Kolleginnen waren neugierig über mein Erlebnis, sie wollten alles wissen, auch der Herr von links mit Hund Schipsi, wir waren ja jetzt durch meine Freundin und Kollegin Uschi etwas befreundet und hatten auch einige Geheimnisse miteinander, wollte in der Mittagszeit von mir wissen, wie es so war.
    Ich war für ihn eine Vertraute geworden eine Freundin und er schrieb an diesem Tag in mein Gästebuch, ich sei für ihn eine Königin, was wünscht man sich mehr von einem Freund.

    Eine seltsame Begegnung

    Meine Kollegin Brigitte war das ganze Gegenteil von meiner Kollegin Uschi. Brigitte war sehr aufgeschlossen und hatte schon mal hier und da eine kleine Affäre mit einem Gast, es waren Herren von Film und Fernsehen. Die meisten sahen auch super aus, oder hatten einen großen Namen, da konnte Brigitte nicht widerstehen, darüber erzählte sie uns nichts. Wir merkten es dann am ihrem Verhalten.
    Sobald der Gast, mit dem sie gerade befreundet war, im Restaurant auftauchte und wir sie darauf ansprachen, schmunzelte sie geheimnisvoll.
    Als eines Tages, es war am späten Nachmittag, ein Mann ins Restaurant kam, merkte man ihm an, dass er sich hier auskannte. Er schien erschöpft und sah auch ziemlich fertig aus, er schleppte einen Koffer, der schien für diesen Mann eine schwere Last zu sein, und er sah hilfsbedürftig aus. Der Koffer war sehr alt und verschrammt und passte gar nicht zu diesem gutaussehenden Gast. Er setzte sich auf die rechte Seite vom Restaurant, an den größten Tisch.
    Brigitte, groß, rassig und eine gutgeformte Figur, stand nun vor diesem Gast mit ihrem schwarzen Wuschelkopf und fragte nach seinen Wünschen, er sah sie an, fast erschreckt, dabei kam Leben in sein Gesicht und dieser Mann blühte förmlich auf. Ich konnte das gut beobachten, zu dieser Zeit war es noch sehr ruhig im Restaurant. Es knisterte zwischen den beiden so stark, dass der ganze Raum davon erfüllt war. Es war schon eigenartig, nie hatten die beiden sich vorher gesehen, doch ich erkannte ihn etwas später, er war sehr bekannt durch seine Filme und auch

Weitere Kostenlose Bücher