Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime
meinem Aufenthalt in der Erziehungsanstalt. Doch es war da, das Gefühl von damals, die Hilflosigkeit, auch nach so vielen Jahren.
Eine Begegnung mit der Vergangenheit, die noch immer Gegenwart ist.
Ich habe Fragen, viele Fragen.
Antworten bekam ich nicht.
Kurze Erfahrungsberichte
Stefan
Wir bekamen bei Spaziergängen einen Stock in den Rücken, damit wir ja grade laufen.
Elke, Lissy und Regina
Bei der Untersuchung auf dem Gynäkologischen Stuhl – diese Untersuchung wurde bei jedem Neuankömmling vorgenommen –saß immer eine Nonne davor um alles genau zu betrachten.
So war das bei jedem Mädchen.
Heimzöglinge haben sich vor Scham oder aus Heimweh oft selbst verletzt, damit sie ins Krankenhaus eingewiesen werden. Kleine Löffel wurden verschluckt. Manche sind aus dem Fenster gesprungen
Jürgen S.
Kinder wurden tot gespritzt. Erstickt im kalten Wasser. Ein Junge hat sich erhängt er wurde im Gummisack weggeschafft.
Eine Frau im Rollstuhl
Das haben die Nonnen mit mir gemacht.
„Du kommst in die Irrenanstalt.“
„Wenn du nicht das machst, was hier verlangt wird, darfst du nicht nach Hause.“ (z.B. Weihnachten)
„Du wirst nicht entlassen!“, und weitere Drohungen waren an der Tagesordnung.
Viel mehr kann sie nicht berichten.
Sie weint.....
Gisela u. Stefan
Hospitalismus bekam fast jeder Heiminsasse, bis heute müssen die ehemaligen Heimkinder damit leben.
Die Köpfe wurden kahlrasiert .
Es wurden aus Verzweiflung Stecknadeln geschluckt, damit die Mädchen in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten, um den strengen Erziehungsmaßnahmen der Nonnen zu entfliehen. Es gab Sauerkraut.
Küken wurde vor den Augen der Kinder von den Nonnen der Hals umgedreht, um die Zöglinge zu erschrecken und gefügig zu machen.
Anfang März 2004 an einem Freitag spricht ein Mann auf den Anrufbeantworter.
Dieser Mann will dringend jemanden aus dem Verein sprechen, um etwas loszuwerden.
Am folgenden Montag rufen wir zurück, seine Frau ist am Telefon und teilt uns mit, ihr Mann ist verstorben, er wollte noch etwas erzählen, aus seiner Zeit als Fürsorgezögling, die er sein Leben lang nicht verkraftet hat. Er hätte uns im Fernsehen gesehen und fasste dann den Mut darüber endlich zu sprechen.
Wir sind erschüttert ...
Kinder und Jugendliche wurden in den Heimen solchen Situationen ausgesetzt:
Obwohl es dem Kind nicht gut ging, musste es am Mittagstisch Platznehmen und das Essen zu sich nehmen.
Sofort brach das Kind alles wieder aus (Fisch, Schwartemagen oder ähnliches). Dieses Ausgebrochene musste es wieder essen, bis es im Magen blieb. Das Erbrochene wurde dem Kind am Abend wieder vorgesetzt und musste erneut gegessen werden.
Die Nonnen gaben nicht auf.
Schläge mit dem Stock oder mit einem greifbaren Gegenstand waren auch bei den kleinsten Vergehen an der Tagesordnung.
Erzählt von Stefan J. und vielen anderen
Bettnässer mussten am nächsten Morgen mit dem nassen Laken oder mit der nassen Unterhose am Körper durch die Reihen der Heimkinder laufen, damit es alle sahen und die Sachen trocken wurden.
Stefan J. (und andere), wurde auch im Sender (Pro7) öffentlich von Stefan erzählt:
Die Pfarrer und die Heimleiter nahmen am Wochenende kleine Jungen, die ihnen gefielen, als Sex-Gespielen mit nach Hause (offizielle Begründung: um diesen armen Kindern ein schönes Wochenende zu bereiten)
Elke
In die Klabause – eine Zelle mit einem Eimer für die Notdurft und einer Holzpritsche – kam, wer aus Versehen lachte oder etwas erzählte, das nicht erlaubt war.
Peter (will noch nicht genannt werden)
Ein Heimkind erzählt, er kam als kleiner Junge in die Trockenschleuder, weil er sich beim Spielen nassgemacht hatte.
Gisela hat sich erst jetzt bei uns gemeldet und kann noch nicht offen vor uns sprechen, will aber noch alles Erlebte über sich und ihren Geschwistern aufschreiben:
Bei einer Einweisung von drei kleinen Kindern passierte es, dass der Vater noch einmal zurück kam und seine Kinder nass und blutend am Körper sah, obwohl er seine Kinder erst zehn Minuten vorher abgeliefert hatte. Die Nonnen hatten nichts besseres zu tun, als die Geschwister sofort auszuziehen, um sie von ihrem „Schmutz“ zu befreien. Die Nonne tat das dann mit einer Wurzelbürste.
Peter
Ein Junge und ein Mädchen flirteten in einem Heim von Gruppe zu Gruppe. Die beiden konnten sich nur sehen. Eines Tages wird dies entdeckt und die Nonnen schleppten die beiden in den Keller. Dort
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