Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime
Freizeit war er immer bei mir, deshalb habe ich ihm geglaubt.
Als er anfing ein großes Objekt in Berlin zu bauen, nahm ihm die Architektin sehr in Anspruch und ich sah ihn nur noch selten. Ich ging mitunter in sein Büro, um nur mal „Guten Tag“ zu sagen, er bekam es immer wieder hin, mich mit seinem Charme zu beruhigen und ich war wieder zufrieden.
Er hatte zwei Sekretärinnen, eine kam mir sehr „verdächtig“ vor, doch ich dachte mehr an diese Star-Architektin, auf die ich schon länger eifersüchtig war. Er versicherte mir, dass er mit ihr nichts hätte.
Die eine Sekretärin war es dann. Und ich habe es nicht bemerkt, wie sollte ich auch. Ich hatte mich getäuscht, ich gehörte nicht zu dieser Gesellschaft.
Eine kleine Bedienung mit drei kleinen Kindern. Dafür musste ich arbeiten und für sie sorgen, das passte nicht in diesen Rahmen. Warum habe ich mir nur so große Hoffnungen gemacht? Ich glaubte an ihn und was er mir versprach. Meine Traurigkeit holte mich ein. Eine Hoffnung hatte ich, ich war mutig und ich war beliebt. Die Arbeit und die Kinder werden mir darüber hinweghelfen. Meinen Weg musste ich, wie immer, allein gehen.
Er hatte ein böses Spiel mit mir gespielt.
Für diese Gesellschaft war ich doch zu unerfahren, jetzt hatte ich es am eigenen Leib erfahren, wie das ist, wenn ein Mann seine Frau betrügt. Obwohl ich nicht mit Hans verheiratet war, tat diese Erkenntnis, wieder die Angst wertlos zu sein, aus dieser Verbindung sehr weh. Wie muss es seiner Frau zumute gewesen sein, jetzt hatte er schon wieder eine „Neue“.
Fast alle männlichen Gäste hatten im Restaurant eine feste Freundin, ich hätte es wissen müssen, einmal kamen sie mit der Ehefrau, am nächsten Tag mit der Freundin zum Speisen.
Ich arbeitete in der nächsten Zeit viel und ich bekam ein Angebot, für ein Geschäft zu arbeiten, in dem ich vielseitig eingesetzt werden sollte. Dieses Angebot nahm ich an. Viele Gäste, die ich schon vom Grunewald her kannte, besuchten auch dieses Restaurant.
An einem Herbst-Nachmittag, es war schon dunkel und vier Herren saßen im Restaurant und tranken ihr Bier. Sie waren sehr lustig, jeder hatte etwas zu erzählen, sie nahmen sich immer sehr wichtig.
Bei der nächsten Bestellung, fragte mich ein Herr aus dieser Runde, (er war ein berühmter Schlagersänger).
„Sag mal Mädchen, kennst du eigentlich diesen Mann hier?“ Ich schaute den Mann an, doch hatte ich ihn noch nie gesehen.
„Weißt du das denn nicht, wer das ist? Komm“, sagte er zu seinem Tischnachbarn, „sag mal etwas zu dem Mädel, vielleicht erkennt sie dich an der Stimme.“
Er sprach mit mir und schmunzelte, stellte mir Fragen, doch ich erkannte auch diese Stimme nicht.
„Na“, sagte der Schlagersänger „ dann will ich es dir mal sagen. Hast du denn nie etwas von Onkel Tobias vom Rias ist da als Kind gehört? Das ist er, der Onkel Tobias.“
Wie gelähmt stand ich da und stammelte. „Ja, ja, klar kenne ich diese Sendung.“
Er lächelte mich an und gab mir die Hand und stellte sich vor, ja ich bin es, der Onkel Tobias vom Rias.
Ich konnte es kaum fassen, diesen Mann kennen gelernt zu haben, das hatte mich doch etwas durcheinander gebracht, eine Schlüsselfigur in unserem Leben in Ost-Berlin.
Es war eine schöne Zeit in dieser Gaststätte zu arbeiten, ich lernte in der Küche und das Büfett zu bedienen. Mein Freund Hans kam mich dort oft besuchen.
Mit seinen Freunden spielte er auch hier in einen Extra-Raum, Skat, wie immer am Freitag nach Geschäftsschluss. Als ich dringend eine Wohnung suchte konnte ich mir, in seinem fertiggestellten Mietshaus eine Wohnung aussuchen. Ich nahm die kleinste Wohnung damit keine hohen Kosten auf mich zukamen. Die Freundschaft blieb trotz allem weiter bestehen, obwohl er mein Vertrauen in unserer Liebe zerstört hatte.
Meinen Kindern ging es gut und ich holte sie oft aus dem Kinderheim in meine neue kleine Wohnung. Dann konzentrierten sie sich auf alles was ich ihnen im Rahmen meiner Möglichkeit, nur bieten konnte, es gab viel neue Kleidung und Spielsachen und sie waren außer Rand und Band. Mein Herz tat weh, wenn ich sie wieder ins Heim zurückbringen musste. Zu keiner Zeit habe ich mich jemanden anvertraut, der mich kannte, (nur der nette Polizist wusste fast alles von mir und er hatte mich verstanden), wie mein Leben bis dahin verlaufen war. Das hatte ich sehr schnell herausbekommen, nur nichts davon erzählen. Es würde alles falsch verstanden werden. Ich ging
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