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Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime

Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime

Titel: Der Albtraum meiner Kindheit und Jugend - Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Page
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von der Bühne vom Theater am Kuhdamm.

    Versuchungen

    Unmittelbar passierte mir das auch mit einer berühmten Persönlichkeit, nur wollte ich von diesem Menschen überhaupt nichts wissen, er verfolgte mich nach Feierabend bis zu den Umkleideräumen.
    Ich machte ihm klar, dass ich nichts von ihm wissen wollte, doch er ließ nicht von mir ab. Wie ein Gockel lief er mir hinterher. Ich nahm an, er würde schon irgendwann damit aufhören.
    Wenn seine Frau das mitbekam! Doch seine Frau störte das überhaupt nicht, sie trank ihren Wein und war dabei selig.
    Als er eines Tages vor meiner Wohnungstür stand, war ich doch sehr erschrocken. Ich hätte ihm irgendwann versprochen, mit ihm einen Sonntag zu verbringen. Wahrscheinlich tat ich dies, damit er mich endlich in Ruhe lassen würde. Ich bat darum, er möge doch draußen warten, bis ich umgezogen sei. Er wartete in seinem Wagen auf mich und wir fuhren, ganz unverfänglich, zum Berliner Zoo. Es wurde ein schöner Tag, die Sonne strahlte, ein Orchester spielte Berliner Musik, es schallte durch das ganze Gelände. Man konnte annehmen ganz Berlin wäre auf den Beinen. Laufend kamen Zoobesucher und wollten von ihm, wenn er erkannt wurde, Autogramme.
    Bei den ersten zehn Mal war das ja noch sehr interessant für mich, doch nach einiger Zeit wurde es ziemlich lästig, ich hatte einige Fragen an ihn, die ich dann beim Kaffeetrinken beantwortet bekam.
    Warum seine Frau nichts dagegen hätte, dass er sich eine Freundin aussuchte. Sie hätte einen sehr jungen Liebhaber, der sogar in seinem Haus mit ihr übernachtet und er hätte schon sehr lange sein eigenes Schlafzimmer.
    Mir fielen die Nonnen ein, was zu dieser Zeit selten passierte, das sind die wahren Verwahrlosten, so etwas sollten die Schwestern im Vincenzheim sich mal anhören. Wir „verkommenen Mädchen“ waren harmlos dagegen! Ich schüttelte den Kopf. Das hat mich total umgehauen, so war das alles.
    Wenn ich verliebt in ihn gewesen wäre, wären wir vielleicht ein Paar geworden zur eventuellen „Abschreckung“ erzählte ich ihm dann von meinen Kindern und er erwiderte, dass ihm das nichts ausmachen würde, er hätte Kinder sehr gern und seine Frau könnte keine bekommen. Voller Zweifel bat ich um Bedenkzeit.

    Eine Liebe von besonderer Art

    Im Restaurant waren zwei runde Tische in einer Nische vor der Küche. In diesem Bereich durfte Skat gespielt werden. Es kamen Herren in schicken Anzügen und Kaschmirmänteln, das schmückte sie, denn manche waren klein und hässlich, doch sie spielten Karten wie kleine Teufel und wollten nur bei der Bestellung mit uns reden, wehe, wenn sie jemand beim Kartenspielen unterbrach.
    Es waren Häusermakler, Politiker, Architekten und Filmleute, große Bauunternehmer dort versammelt. Alle kannten sich schon wegen ihrer Spielleidenschaft, es ging immer um viel Geld und Verbindungen geschäftlicher Art.
    Die Erinnerung geht nicht mehr aus meinem Herzen. Ich lernte aus dieser Clique Hans K. kennen und ich war Feuer und Flamme für diesen Mann. Ich wollte mich dagegen wehren, als erfahrener Mann eroberte er mich im Fluge. Er gab mir das Gefühl, ich gehörte zu dieser Gesellschaft, nahm mich mit zu seinen politischen Veranstaltungen, wo ich auf ihn wartete, bis er mit seinen Ansprachen fertig war, bei den Diskussionen durfte ich anschließend dabei bleiben.
    Wir waren ein Paar, was hatte ich für ein Glück. Ich konnte seinem Charme nicht widerstehen, das machte sicher auch seine Macht aus, die er zweifellos hatte und die er mit sehr viel Geschick gebrauchte. Das alles imponierte mir sehr.
    Er imponierte auch seinen Genossen, wie es in seiner Partei hieß, doch mir fiel auf, dass er viele davon auch nur benutzte, indem er etwas versprach und nicht hielt, weil ich seinen Terminkalender kannte und er aus zeitlichen Gründen sein Versprechen gar nicht einhalten konnte.
    Ich habe sehr viel warten müssen, die meisten Verabredungen hat er auch bei mir nicht pünktlich eingehalten, doch wenn er dann noch zu mir kam, war ich sehr froh und er erzählte mir, was und wen er alles getroffen hat, bei offiziellen Anlässen nahm er mich ja nicht mit, das musste er dann mit seiner Ehefrau absolvieren.
    Doch war ich immer zuversichtlich. Ich wollte nicht von ihm lassen und so den Mann nicht verlieren. Er war meine erste und einzigste große Liebe. Er versicherte mir immer wieder, ich wäre die Richtige für ihn, auch wenn ich drei Kinder habe. Wenn er könnte, würde er mich heiraten. In seiner wenigen

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