Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition)
(auch Sam hatte schon Yogastunden besucht, um Frauen kennenzulernen). Dann drückte er seinen Körper gegen ihren derzeitigen Scheitelpunkt, während sie tief einatmete und sich noch steiler krümmte. Dadurch schmiegte sich ihr Unterkörper zwar noch enger an seinen, aber ihr Oberkörper entfernte sich von ihm. Das ließ Sam nicht durchgehen. Er streckte die Hand aus, um den Schweiß zu berühren, der sich in ihrer Halsmulde gesammelt hatte, und von dort ihre Brüste und ihren straff gespannten Bauch entlangzufahren. Er spürte ihren Atem noch ein, zwei Züge lang an seinem Körper, bevor sie sich irgendwie wieder in die Hund-Position zurückdrehte. Sam hatte sich kaum bewegt, fand sich nun aber hinter ihr wieder, genüsslich gegen Merediths Po gepresst, der nach oben zeigte. Jetzt konnte er sich besser abstützen und über sie beugen, Hund über Hund, die Außenseiten ihrer Hände und Füße gegen die Innenseiten seiner Hände und Füße gedrückt. Ihre Körper berührten sich nun auf ganzer Länge. Er spürte, wie sie tief einatmete. Indem er sich gleichzeitig an ihr und der Matte abstützte, schaffte er es, die rechte Hand vom Boden zu lösen und mit den Fingern an den Innenseiten ihrer Beine entlangzustreichen, dann unter ihr Top zu gleiten, ihren schweißnassen Bauch entlangzuwandern und schließlich unter ihren BH zu schlüpfen. Dort umschloss er ihren Busen, streichelte mit dem Daumen ihre Brustwarze und spürte, wie ihr Herz unter seiner Handfläche schlug, während er ihr mit der Zunge das nasse Salz vom Nacken leckte. Inzwischen hatte Meredith Mühe, mit ihren glitschigen Händen die Position zu halten und gleichzeitig sein Gewicht und ihres zu stemmen. Sie verlagerte ihren Schwerpunkt und schaffte es irgendwie, die linke Hand zu befreien und sie in Sams Shorts zu schieben. Er war ziemlich beeindruckt – was Gleichgewicht und Kraft anging, schien Hot-Yoga tatsächlich wahre Wunder zu bewirken. Sie atmeten tief ein und aus. Dann rutschte Sam mit der linken Hand ab und fiel auf sie drauf, wodurch sie beide in einem Knäuel aus Gliedmaßen auf der Yogamatte landeten.
Einen Moment lang blieb er einfach liegen und spürte ihren Körper, zwang sie beide zum Warten, bis sie ihn sanft mit dem Rücken von sich stieß und genug Platz schuf, um sich umzudrehen, damit sie sich ins Gesicht sehen konnten. Er legte sich wieder auf sie und freute sich darüber, dass sie jetzt ganz ihm gehörte – kein Körperteil, der von ihm weggekrümmt war, kein Gleichgewicht, das er halten musste, damit sie unter ihm blieb. Dass ihre Körper glitschig waren, war nun kein Hindernis mehr, im Gegenteil. Er hörte auf, ihren Hals zu lecken, und küsste sie stattdessen mit einer tiefen, fordernden Langsamkeit, die sein rasender Puls Lügen strafte. Er konnte ihn nicht zügeln, genauso wenig wie sie ihren. Da er nun über zwei freie Hände verfügte, schob er sie unter ihr Top und ihren BH und zog ihr beides mit einer einzigen, flüssigen Bewegung über die Schultern. Dann streifte er ihr auf die gleiche Weise die Shorts vom Leib. Ihre nasse Haut erregte ihn, er war froh, jetzt beide Hände zur Verfügung zu haben: eine, um Meredith auszuziehen, die andere, um zu erkunden, was darunter war. Meredith folgte seinem Beispiel und zog auch ihn aus. Dann lag er nackt auf ihr, überall rutschig und hart, genau wie sie, und sie atmeten kochend heiße Luft in ihre sowieso schon feurigen Lungen, während sie sich in vollkommenem Gleichklang bewegten, ineinandergeschoben wie Puzzleteile, durchnässt und schwitzend. Als sie fertig waren, blieben sie keuchend und tropfend und pulsierend auf der Matte liegen, auf der sich inzwischen kleine Pfützen bildeten. Sam stemmte sich leicht nach oben, um ihr nicht wehzutun, konnte sich aber nicht von ihrem Atem und ihrem Herzschlag und ihrem Körper losreißen. Sie war das Lebendigste, was er je gespürt hatte.
»Der Kontrast zwischen dir und der Arbeit im Salon ist atemberaubend«, sagte Sam, der sich vorher nie hatte träumen lassen, dass er beruflich einmal derart viel mit dem Tod zu tun haben würde.
»Ich glaube nicht, dass es das ist, was dir den Atem geraubt hat«, schmunzelte Meredith.
Er zeichnete ein träges Rinnsal aus Schweiß nach, das ihre Wange hinunterfloss. »Ich liebe dich, weißt du das? «
»Ich weiß«, antwortete Meredith. »Das habe ich gemerkt.«
Dann fing ihr Handy an zu klingeln. Und Sams auch. Sie ignorierten es, aber das Klingeln wollte einfach nicht mehr aufhören. Schließlich
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