Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
Vom Netzwerk:
wusste die Eule – Niu Jianxing –, der offensichtlich ein Gegner Wei Gaofans und seines Hardlinerstandpunkts war, nichts von der Sache und wäre bestimmt außerordentlich dankbar.
    Zunächst wollte Pan nach Dazu, das ziemlich weit entfernt war. Sobald er jedoch dort eintraf, musste er sich entscheiden. Er war gut gefahren mit dem neuen China, hatte nicht den Wunsch, zum alten zurückzukehren, und alles in allem war es vermutlich das Beste, sich auf die Seite der Eule zu schlagen.
    34 In der Luft über der Provinz Sichuan Mit zurückgelegtem Kopf aber angespannt saß Jon Smith gegen das Schott einer hoch fliegenden E-2C Hawkeye AWACS-Maschine der Navy gelehnt. Es war fast 23 Uhr.

Das Vibrieren der Flugzeugmotoren summte in seinen Ohren. Die Maschine war total verdunkelt, wie das bei allen Aufklärungsflügen der Fall war. Aber das war kein gewöhnlicher Aufklärungsflug.
    Er trug seine übliche schwarze Arbeitskleidung mit der Beretta im Hosenbund. Neben ihm lag ein schwarzer Isolieroverall. Da er in zehntausend Metern Höhe aus dem Flugzeug springen musste, würde er ihn brauchen. Er hatte Hunderte von Sprüngen absolviert, aber keinen aus so großer Höhe, und Tatsache war – sein letzter lag wirklich schon einige Zeit zurück. Das Navy-Personal auf dem Flugzeugträger war alle wichtigen Punkte mit ihm durchgegangen und hatte ein paar nützliche Tipps beigesteuert.
    Er hatte ein Sauerstoffgerät, weil er den Fallschirm erst nach freiem Fall auf dreitausend Meter Höhe öffnen würde. Dort unten war kein Krieg, zumindest keine Gefechtszone, und niemand würde auf der Lauer liegen und den Himmel beobachten … theoretisch. Die Absprungzone war anhand von Satellitenaufnahmen bestimmt worden, die weniger als vierundzwanzig Stunden alt waren.
    Es war mit einer annehmbaren Wolkendecke zu rechnen.
    Der Wind war relativ schwach.
    Jede technische Maßnahme und Sicherheitsvorkehrung war getroffen worden. Jetzt lag es an ihm, sich mental auf das Kommende vorzubereiten. Als er in Gedanken noch einmal jeden Schritt durchging, galt sein Hauptaugenmerk Möglichkeiten menschlichen Versagens und dem Auftreten unvorhersehbarer Probleme. Um seine Muskeln locker zu halten, schüttelte er in regelmäßigen Abständen Arme und Beine aus.
    Ein Besatzungsmitglied kam nach hinten. »Es ist so weit, Colonel. Ziehen Sie sich an.«
»Wie lange noch?«
»Zehn Minuten. Ich soll Ihnen vom Kapitän bestellen, die Bedingungen sind optimal. Der Mond geht erst in ein paar Stunden auf, das Wetter hält, und niemand folgt uns.
    Die Luft ist rein, wie es so schön heißt. Ich komme dann noch mal zum Equipment-Check nach hinten und erteile Ihnen letzte Anweisungen. Und vor allem, passen Sie auf, dass Sie beim Springen nicht nach oben driften. Sonst machen unsere Heckanbauten Hackfleisch aus Ihnen.« Der Mann lachte leise über seinen schlechten Witz, als er sich entfernte. Smith war nicht nach Lachen zumute.
    Er klinkte seine Heckler & Koch MP5K an drei Ringen seines über der Brust gekreuzten Spezialgeschirrs fest. Als er sich dann das Gesicht schwärzte, achtete er darauf, nichts in seine Wunden zu bekommen. Schließlich kämpfte er sich in den Isolieranzug und in die Handschuhe und zog den Reißverschluss des Anzugs hoch. Nachdem er das Außengeschirr festgeschnallt hatte, legte er die zwei Fallschirme an und befestigte Sauerstoffgerät, Höhenmesser, GPS und sonstiges Equipment.
    Ihm wurde schnell heiß, und er hatte das Gefühl, eine halbe Tonne zu wiegen. Kurz fragte er sich, wie Soldaten in voller Kampfausrüstung sich überhaupt bewegen konnten, und beantwortete sich seine unausgesprochene Frage auch gleich selbst: Weil sie es mussten. Er kannte das. Er hatte es selbst mitgemacht.
    Als er schließlich fertig war, machte er sich ans Warten und hoffte, es würde nicht lang dauern. Ihm war so mulmig, dass er es nur noch möglichst schnell hinter sich bringen wollte. Springen, fallen und landen. Fast alles war besser als das … sogar die Aussicht auf das schwarze Nichts außerhalb der AWACS-Maschine.
    »Es kann losgehen.« Das Besatzungsmitglied kam wieder nach hinten und zog und zerrte an seiner Ausrüstung, ob sie richtig angebracht war und funktionierte. Zum Schluss gab er Smith einen Klaps auf den Rücken. »Fangen Sie jetzt an, Ihren Sauerstoff zu atmen. Achten Sie auf das Licht dort oben. Wenn es aufleuchtet, schieben Sie die Tür auf. Alles Gute.« Smith nickte und tat, was der Mann gesagt hatte. Als er den Blick auf das Licht heftete,

Weitere Kostenlose Bücher