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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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und dann auf seinen Schreibtisch, auf dem sich die Aktenordner türmten. »Ich bin mit meiner Arbeit in Verzug, aber vielleicht kann ich ja auch in kurzer Zeit etwas für Sie tun.« Er faltete die Hände vor der Brust, lehnte sich zurück und sah Smith abwartend an.
    Smith musste das Messer zwischen die Polster stecken, aber das konnte er erst, wenn er Cruyff dazu bekam, wegzusehen. »Kein Problem, Monsieur. Dafür habe ich volles Verständnis. Ich weiß jede Minute zu schätzen, die Sie für mich erübrigen können.« Er schilderte Major St. Germains jüngste Forschungen an dem neuen Virus. »Allerdings komme ich bei USAMRIID nur langsam voran. Viel zu langsam. Inzwischen sterben in Zimbabwe Menschen.
    Wer kann bei der heutigen Mobilität zwischen Ländern und Kontinenten noch sagen, wo das Virus als Nächstes zuschlagen wird? Vielleicht sogar hier in Hongkong.«
»Hmm. Ja. Das könnte katastrophale Folgen haben … in einer Stadt mit so extremer Bevölkerungsdichte. Aber ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte.« Der durchdringende Blick wich keinen Zentimeter von Smith.
    Dieser beugte sich mit tief besorgter Miene vor. »Ihre pharmazeutische Tochtergesellschaft befasst sich mit Hantaan-Viren, und ich …« Cruyff verlor die Geduld und unterbrach ihn: »Biomed et Cie befindet sich in Belgien, Major. Tausende von Kilometern von hier entfernt. Hier in Hongkong befassen wir uns, zumindest in diesem Büro, vorwiegend mit Marketing. Deshalb kann ich Ihnen leider nicht …« Jetzt war es an Smith, Cruyff zu unterbrechen: »Ich weiß von dieser Tochter. Aber Donk & LaPierre hat auch ein Forschungsteam in einem mikrobiologischen Institut in der Volksrepublik. Das sind die Wissenschaftler, die mich interessieren. Wenn ich richtig informiert bin, machen sie mit den Hantaan-Viren, die dort in der Nähe aufgetreten sind, gute Fortschritte. Meine Studien über unser neues Virus haben mich zu der Auffassung geführt, dass es durch Mäuseausscheidungen übertragen werden könnte, die trocknen und zu Staub zerfallen und sich dann über die Luft verbreiten und Menschen infizieren, genau wie das beim Machupo-Virus in Bolivien und anderen Regionen Südamerikas der Fall ist. Hantaan-Viren wie die, mit denen sich Ihre Leute befassen, werden auf dieselbe Weise übertragen wie Machupo. Diese Studien sind Ihnen doch sicher bekannt.« Er bedachte Cruyff mit einem aufrichtigen Lächeln.
    »Selbstverständlich«, erklärte Cruyff. Auf diese Weise erweckte er weder den Eindruck, keine Ahnung zu haben, noch etwas verbergen zu wollen. »Was genau möchten Sie wissen? Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich um nichts Vertrauliches.«
»Natürlich«, wiederholte Smith. »Nachdem Donk & LaPierre ein privates Wirtschaftsunternehmen ist, arbeiten Ihre Forscher vielleicht an Vakzinen gegen die Hantaan-Viren. Wenn dem so ist, könnten mich ihre Erkenntnisse bei meinen Forschungen ganz entscheidend weiterbringen.«
»Kein Vakzin, Dr. St. Germain. Zumindest nicht, soweit ich informiert bin. Andererseits würde die Wissenschaftler die Unternehmensführung in der Anfangsphase und eigentlich auch in fortgeschritteneren Phasen erst dann über irgendwelche Forschungsergebnisse unterrichten, wenn sie sicher wären, dass sie ein hohes kommerzielles Potenzial bergen. Auch wenn nicht auszuschließen ist, dass sie der Sache in einem rein experimentellen Rahmen nachgehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie an einem Impfstoff für Ihre spezielle Art von Virus arbeiten.«
»Tatsächlich? Warum nicht?« Cruyff lächelte nachsichtig. »Zu nennenswerten Ausbrüchen hämorrhagischer Viren kommt es nur in armen Ländern. Forschung und Entwicklung sind ungeheuer kostspielig, vor allem heutzutage. Die Dritte Welt hat einfach nicht das Geld, um für die Forschungs-und Entwicklungskosten aufzukommen, geschweige denn für die Impfstoffe.«
»Das mag ja sein. Trotzdem …«
»Wie sollte sich also eine solche Investition amortisieren? Was würde mit unserer Aktie passieren, wenn wir derart idealistische Projekte unterstützen wollten? Wir sind unseren Aktionären treuhänderisch verantwortlich.«
»So ist das also. Vakzine sind nicht mehr gefragt.« Er ließ Enttäuschung durchklingen. Dann hellte sich seine Miene wieder auf. »Trotzdem haben Sie dort sehr gute Wissenschaftler. Vielleicht machen sie etwas völlig Neuartiges und Interessantes mit Hantaan-Viren. Da ich selten Gelegenheit finde, nach Asien zu fliegen, möchte ich Sie jetzt in der Hoffnung, Sie nicht

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