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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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nach Hause, weil er sich, na – sagen wir mal – mit seiner Freundin gestritten hat. Und vielleicht hat er auch ein Bier zu viel getrunken oder gekifft und ist jetzt ganz gechillt.
    Nee, du hast echt zu viel Phantasie, Frl. Krise! Bleiben wir mal auf dem Teppich und in der Realität. Du läufst hier an dem finsteren Chamissopark entlang, und auf der anderen Seite schleicht ein junger Mann. Eigentlich sieht der ganz normal aus. Gut, er trägt eine Lederjacke. Ist das etwa der Typ aus dem Klamottenladen? Aber was sollte der von dir wollen? Ach, das ist doch Quatsch, die jungen Männer haben doch heute alle Lederjacken an. Vielleicht hat der ja wirklich was mit Drogen zu tun. Dann hat er es auf deine Handtasche abgesehen. Garantiert. Er wartet jetzt, bis es dahinten noch ein bisschen dunkler wird, dann springt er über die Straße und reißt …
    Ich gebe ihm meine Handtasche! Freiwillig! Im Portemonnaie sind höchstens noch 40  Euro, und die Papiere habe ich gar nicht eingesteckt. Nur meinen Perso und die EC -Karte. Dann muss ich nachher gleich die Sperrstelle anrufen. Ach, und mein neuer Kajalstift! Mist, den hat mir meine Schwester gerade erst aus San Francisco mitgebracht, den gibt’s hier nicht.
    Warum klopft mein Herz so schnell?
    Ich drücke ihm meine Handtasche in die Hand und fertig. Nur die Handtasche … was soll’s? Keine Gegenwehr, sagt die Polizei auch immer. Das wird das Schlaueste sein. Aber das Handy bekommt der nicht. Das ist in meiner Hosentasche.
    Wenn ich das jetzt raushole, könnte ich Männe anrufen. Nein, Männe ist in Hannover, sitzt in einem Hotelzimmer und kann mir auch nicht helfen, der regt sich nur mörderisch auf. Oder die Polizei? Bis die da ist, hat mich der Typ schon abgemurkst. Außerdem – Scheiße! Ich hab das Handy abgestellt im Kino. So ein Mist! Aber ich könnte so tun, als ob ich telefoniere … Was soll das bringen? Dann schnappt der sich mein Handy auch noch.
    Mann, schwitze ich. Und meine Knie, was ist mit denen los? Zittrig, irgendwie. Schneller kann ich in den blöden Schuhen nicht laufen.
    Doch, es muss schneller gehen. Der läuft jetzt auch schneller. Das ist doch kein Zufall … Unsere Schritte … mein gehetztes Tok-Tok-Tok und sein heimtückisches Tap-Tap-Tap …
    Nie mehr ziehe ich diese Schuhe an, ich schwöre.
    Wie oft hab ich schon so was in der Zeitung gelesen und immer gedacht, das passiert nur den anderen.
    Und wenn der meine Handtasche gar nicht haben will? Vielleicht will der was ganz anderes. Mich vergewaltigen oder umbringen …
    Frl. Krise! Reiß dich zusammen!
    Ich würd ja gerne, aber mir kriecht gerade so etwas kalt den Rücken rauf. Ich seh und höre den Typen nicht mehr. Wo ist der? Nicht umschauen, weiter, weiter … schnell!
    Hier ist ja schon die Willibald-Alexis-Straße. Gott sei Dank. Jetzt nur noch ein Stück geradeaus – aber wo ist der Typ? Ich habe Angst, dass der mich plötzlich von hinten anfällt.
    Und wenn das nun jemand ist, der es direkt auf mich abgesehen hat? Wenn das jemand ist, der weiß, dass ICH hier nach Hause gehe? MEIN Mörder, so wie eben im Kino, wo der Mörder auch lange seinem Opfer aufgelauert hat, ehe er …
    Aber ich habe doch keine Feinde, so ein Blödsinn. Ich bin hier nicht im «Tatort». Und ich bin auch in kein Verbrechen verwickelt oder so, ich kenne nicht mal jemanden, der schon mal im Knast war. Außer Markus aus der Neunten damals, der den Penny überfallen hat, und ALPER – der Cousin von Samira!
    Oh, Himmel, dass ich nicht eher daran gedacht habe. Ein Cousin! Aber was sollte der von mir wollen? Ich hab denen doch nichts getan.
    Los, schneller! Die Cousins, die Cousins … Samira hat denen womöglich erzählt, dass sie sich mir in der Schule anvertraut hat, und die haben bestimmt auf Facebook mitbekommen, dass ich mich für Canans Hochzeit interessiere. Das gefällt denen garantiert nicht. Warum muss ich auch so neugierig sein und mich in fremde Familienangelegenheiten einmischen? Da! Tap-Tap-Tap – da sind sie wieder, die Schritte! Ziemlich nah, oder? Scheiße! Das schallt hier so. Ich kann gar nicht genau sagen, woher das Geräusch kommt.
    Und dann hat mich bestimmt irgendwer mit Emre und Ömür gesehen. Mit der Polizei! Die Jungs kennen sich doch alle im Kiez!
    Mein Schlüssel! Ich muss meinen Schlüssel in die Hand nehmen, zum Aufschließen. Ich kann vor der Tür nicht noch ewig in der Tasche herumkramen! Wenn ich die Schlüssel so zwischen die Finger klemme, könnte ich die dem Kerl ins

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