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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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sagte Harpal und zeigte darauf. Martin nickte. Hans sah nur mit gefalteten Händen brummig hin.
    Harpal sagte: »Sie sind nicht menschlich, aber bilateral symmetrisch.«
    »Ich denke, es gibt noch mehr Gesichter, aber die sind zu unscharf, um sie zu erkennen«, warf Giacomo ein.
    »Augen. Vielleicht ein Mund«, meinte Jennifer.
    Hans sagte noch mürrischer: »Ich gebe keinen Pfifferling für das, nach was sie aussehen. Was haben sie zu bedeuten?«
    »Vielleicht ist es die Besatzung von…«, sagte Jennifer und hielt inne.
    Martin beendete für sie den Satz: »… von dem anderen Schiff des Gesetzes. Unsere künftigen Kameraden.«
    »Wenn sie es sind, so sind sie schrecklich stupide, wenn sie ein Signal wie dieses senden, das ein jeder empfangen kann.«
    »Dies könnte eher zu einem letzten Testament gehören«, sagte Hakim. »Ein sterbendes Schiff, das Energie kanalisiert, um ein schwaches, aber wahrnehmbares Signal zu senden… Jemand, der sich keine Sorge mehr macht, daß man ihn findet.«
    »Die Mütter könnten uns doch wenigstens so viel sagen, ob sie tot sind oder noch am Leben. Nicht wahr?« sagte Harpal.
    »Das sind nicht unsere Partner«, erwiderte Hans. »Es sind bloß einige andere arme Schweine, die hier draußen verloren sind.«
    Noch mehr Gesichter. Dunkle Innenräume mit hell beleuchteten Figuren. Sie fingen an, die allgemeine Gestalt der Wesen zu erkennen. Runde Körper mit vier dicken stämmigen Beinen, verlängerten pferdeartigen Köpfen auf langen Hälsen, einem Paar schlanker Gliedmaßen, die an den ›Schultern‹ saßen und in vierfingrige Hände ausliefen. Sie trugen harnischartige Kleidung, die mehr zum Tragen von Dingen nützlich schien als zur Verhüllung.
    »Zentauren«, sagte Jennifer.
    »Mir kommen sie eher wie Dinosaurier vor«, sagte Giacomo. »Sauropoden.«
    »Legt noch einen Zahn zu!« befahl Hans.
    Giacomo und Jennifer arbeiteten zusammen, um noch mehr Detail zu interpolieren. Für einen Moment verschwamm das Bild in Grau, und dann kam es in künstlicher Klarheit um Vorschein, alle Gestalten auf plastische Vereinfachungen reduziert. »Ich werde die Schatten verstärken, da die Lichtquelle aus diesem Winkel zu kommen scheint«, sagte Giacomo und zeigte versuchsweise auf das Bild.
    Hans machte weiter ein mürrisches Gesicht. Martin dachte: Etwas Neues, und das gefallt ihm nicht.
    Giacomo tastete auf dem Menu und gab kurze verbale Befehle, die von seinem Mofix interpretiert wurden.
    Der Bildkontrast wurde noch dramatischer, die Schatten schärfer ausgeprägt, und die Szene gewann plötzlich an Tiefe. Fünf der Sauropoden schwebten in einem schlecht definierten Innenraum. Sie verbanden sich zu einem fünfzackigen Stern mit den Köpfen zur Mitte und verbunden durch handartige Anhängsel.
    »Ein Gruppenbild«, sagte Martin.
    »Nächstes Bild, und nehmt es ebenso in die Mangel«, sagte Hans.
    Es erschienen noch mehr Figuren, zusammen mit Maschinen, die ebenso schwierig zu verstehen waren, wie das Innere der Dämmerungsgleiter an die Erde gewohnten Augen vorgekommen wäre. Das zehnte Bild war ein Diagramm: Sterne und größere Kugeln vor einem gesprenkelten dunklen Himmel. Anordnungen von Punkten und Schlitzen, die Beschriftungen für das Bild gewesen sein mochten, schienen durch die Verstärkungen gelitten zu haben; aber als Giacomo die Verstärkungen ausschaltete, ergaben die Symbole nicht mehr Sinn als zuvor.
    »Wozu das Ganze?« fragte Hans. »Das Schiff ist tot – das muß es sein! Seit zweitausend Jahren.«
    Die Stimme ihres Schiffs antwortete: »Es ist ein Schiff des Gesetzes. Die übermittelte Information ist wahrscheinlich viel weniger als das, was in dem Schiff selbst gespeichert ist. Es wird verlangt, daß alle Schiffe des Gesetzes zusammenkommen und Informationen austauschen, falls ein solches Rendezvous möglich ist.«
    Hans hob die Augen, dann die Hände und gab auf. Er fragte: »Wer möchte gehen?«
    »Wir können auslosen«, schlug Hakim vor.
    »Nein, wir werden nicht losen«, sagte Hans. »Martin, ich nehme an, du möchtest gehen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Martin.
    »Ich hätte es gern, wenn du gingst. Nimm Hakim und Giacomo mit!«
    Jennifer stockte der Atem.
    Giacomo fragte: »Eine wie lange Reise?«
    »Einen Monat nach eurer Zeit«, sagte die Schiffsstimme. »Für dieses Schiff vier Monate. Es wird Superbeschleunigung und -bremsung geben.«
    »Eine Menge Treibstoff«, sagte Hans leise.
    Giacomo berührte Jennifers Hand. »Nicht gerade ein Abstecher. Verleiht

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