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Der amerikanische Buergerkrieg

Der amerikanische Buergerkrieg

Titel: Der amerikanische Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hochgeschwender
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den
draft
organisierten. Meist endeten diese Unruhen schon nach einem Tag. In Boston gelang es dem katholischen Klerus allerdings erst nach drei Tagen, die Massen zu besänftigen. Mindestens acht Menschen starben. In New York aber tobten die Unruhen vier Tage lang vom 13. bis zum 16. Juli, ohne daß Kirche, Stadt oder Staat ihrer Herr wurden. Am Ende waren weit über 100 Menschen tot, das Gros von Soldaten und Polizisten erschossen. Die Behörden stellten nur langsam Ruhe und Ordnung wieder her. Mit dem
New York Draft Riot
vom Juli 1863 erlosch die offene und gewaltbereite Opposition gegen die
Emancipation Proclamation
und den
draft
. Die politische Opposition aber blieb. Bei den Wahlen von 1864, so mußten Lincoln und seine Parteifreunde realistischerweise annehmen, würde sie sich wieder zu Wort melden.

III. Jenseits des Zauderns:
Die Hochphase des Bürgerkriegs
1. Jahre der Entscheidung:
Der Kriegsverlauf 1863 und 1864
    Die operativen Geschehnisse des Jahres 1863 begannen im Mai mit einem doppelten Paukenschlag. Bei Chancellorsville wurden die weit überlegenen Verbände des Nordstaatengenerals Hooker von Lee und Stonewall Jackson, der dabei allerdings sein Leben einbüßte, schwer geschlagen. In der Folge gelangen den Konföderierten auf dem Kriegsschauplatz in Virginia mehrere militärische Erfolge gegen die verunsicherten Unionstruppen. Am Mississippi und weiter im Westen sah die Lage hingegen für die Union deutlich besser aus. Trotz heftigen Widerstandsmarschierten Verbände unter der Führung von Ulysses S. Grant von New Orleans und dem Norden her auf die Festung Vicksburg zu. Vicksburg, das von General John C. Pemberton befehligt wurde, war kein einfaches Fort, sondern ein Ensemble strategisch miteinander verflochtener Festungssysteme, mit schwerer Artillerie und starken Truppenteilen ausgestattet. Am 23. Mai begann eine verbissen geführte, verlustreiche Belagerung, die sich bis zum 4. Juli hinzog. Im Süden hegte man vorläufig die berechtigte Hoffnung, hier eventuell den Vormarsch ein für alle Mal zum Stehen bringen zu können. Dies wäre dringend nötig gewesen, da noch weiter im Westen die Unionstruppen in Arkansas und Texas beständig an Boden gewannen. Auf diesem Kriegsschauplatz wurde die Situation der Konföderierten allmählich kritisch und man brauchte dringend einen größeren Erfolg. Dies hatte General Lee wohl im Hinterkopf, als er sich nach den Erfolgen im Anschluß an Chancellorsville daran machte, eine Invasion der von den Kämpfen bislang unberührten Nordstaaten vorzunehmen. Tatsächlich lag die Initiative nun in seiner Hand, und er gedachte sie zu nutzen. Also setzte er seine
Army of Northern Virginia
mit rund 75.000 Mann in Richtung Norden in Bewegung. Bei Gettysburg in Pennsylvania traf er auf eine annähernd gleich starke Armee von 83.000 Soldaten unter General George G. Meade, dem frisch ernannten neuen Oberbefehlshaber der
Army of the Potomac
. Meade war ein erfahrener Haudegen, der an nahezu allen wichtigen Gefechten an der östlichen Front teilgenommen hatte, gerade der richtige Mann, um der total demoralisierten Truppe wieder etwas Kampfgeist einzuflößen. Lee stand in Gestalt Meades erstmals seit längerer Zeit wieder ein ebenbürtiger Gegner gegenüber. Darüber hinaus fehlte ihm Stonewall Jackson. Noch viel schlimmer aber war ein ganz anderes Problem Lees, das mangelhafte Zusammenspiel seiner Truppenteile. Als die Schlacht von Gettysburg am 1. Juli 1863 eher zufällig als geplant begann, waren weite Teile der Reiterei unter J. E. B. Stuart irgendwo im Gelände unterwegs. Sie hatten ursprünglich ein Ablenkungsmanöver durchführen sollen, fehlten nun aber in der Aufklärung. Dennoch wagte Lee im Vertrauen auf seine bewährten Einheiten den Angriff. Über zwei Tagehinweg verkeilten und verbissen sich die Regimenter beider Seiten ineinander. Zeitweilig sah es ganz so aus, als würde Lees Kalkül aufgehen, aber an entscheidenden Punkten auf dem Schlachtfeld, etwa am Cemetery Hill, wo der braunschweigische General Adolph von Steinwehr für die Union unter hohen Verlusten einen wichtigen Hügel hielt, am Seminary Ridge oder der Fairfield Road gelangen den Unionstruppen blutig erkaufte Abwehrerfolge. Am 3. Juli setzte Lee dann alles auf eine Karte. Wie in Chancellorsville glaubte er, die Unionsstellungen am Cemetery Hill durch einen frontalen Infanterieangriff einnehmen zu können. Unter dem Befehl von General Longstreet setzten sich 12.000 Konföderierte, vor allem aus

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