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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und trank einen Schluck Bier.
    »Als Reporter«, konterte sie, »solltest du so viel Intuition besitzen, dass du die tiefere Bedeutung meiner Worte begreifst.«
    Thorpe beugte sich grinsend zu ihr hin. »Ich bin verrückt nach dir, Carmichael.«
    »Du bist verrückt, Punkt«, gab sie zurück und bemühte sich, ihren ansteigenden Puls zu ignorieren. »Aber ich versuche darüber hinwegzusehen, sodass wir freundschaftlich miteinander verkehren können. Natürlich nur, wenn du zu einer freundschaftlichen Basis bereit bist«, fuhr sie fort.
    »Wie definierst du freundschaftlich?«, bohrte er weiter.
    »Thorpe, du bist unmöglich.«
    »Ich versuche doch nur, den wesentlichen Punkt zu verstehen. Wenn mir keine klaren Fakten zur Verfügung stehen, wie kann ich dann eine tragfähige Entscheidung fällen? Aber wie ich sehe« – er nahm ihre Hand –, »bist du bereit zuzugeben, dass du meine Gesellschaft tolerieren kannst. Ist das so weit richtig?«
    Liv zog die Hand weg. »So weit ja«, erklärte sie vorsichtig.
    »Und du bist gewillt, den zweiten Schritt zu tun und eine Freundschaft mit mir zu unterhalten.«
    »Eine lockere Freundschaft.« Obwohl sie genau spürte, dass er auf etwas ganz Bestimmtes abzielte, war sie nicht im Stande, die Falle zu erkennen.
    »Eine lockere Freundschaft also«, stellte er fest. Er hob sein Glas und prostete ihr zu. »Und nun zum dritten Schritt.«
    »Welcher dritte Schritt?«, fragte sie alarmiert, doch Thorpe grinste sie nur viel sagend über den Rand seines Bierglases hinweg an. »Thorpe …«
    »Dein Essen wird kalt«, warnte er sie und beäugte dann interessiert die Spareribs auf ihrem Teller. »Isst du die alle auf?«
    Abgelenkt durch die Antwort, die sie ihm gerade auf die vorige Frage hatte geben wollen, sah sie hoch. »Warum?«
    »Ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen.«
    Lachend spießte Liv ein weiteres Stück Fleisch auf. »Ich auch nicht«, sagte sie und aß den ganzen Teller leer.
    Als sie das Lokal verließen, nieselte es leicht. Liv hob das Gesicht dem Regen entgegen. Sie war froh, dass sie Thorpe getroffen hatte – froh über die Gesellschaft beim Essen. Wenn das auch keinen Sinn ergab, so scherte sie sich nicht darum. Zudem war es gefährlich, aber selbst das war ihr egal. Sie hatte an diesem Abend jemanden gebraucht, der sie zum Lachen und zum Nachdenken bringen konnte. Und zum Fühlen. Wenn dieser jemand ausgerechnet Thorpe sein musste, so wollte sie sich jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen, warum das so war.
    Ein paar gestohlene Stunden, mehr wollte sie nicht. Ein paar Stunden, um all die Versprechen zu vergessen, die sie sich einst gegeben hatte. Heute Abend konnte sie auf diese Versprechen verzichten. Heute Abend war sie frei von der Vergangenheit, frei von der Zukunft.
    »Worüber denkst du nach?« Thorpe zog sie in die Arme, und Liv lachte.
    »Dass ich froh bin, dass es regnet.« Immer noch lachend, schüttelte sie sich das Haar aus dem Gesicht. Im nächsten Moment lag sein Mund auf ihren Lippen. Liv schlang die Arme um seinen Hals und gab sich ganz dem Augenblick hin.
    Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen. Nein, bei Gott nicht. Daran gedacht hatte er freilich schon. Aber als sie lachend den Kopf in den Nacken legte, war es um seine Beherrschung geschehen gewesen. Regentropfen glitzerten auf ihrem Haar, auf ihrer Wange. Er schmeckte sie auf ihren Lippen.
    Diese absolute Hingabe hatte er bei ihr noch nie erlebt. Sie entfachte in ihm die schwelende Glut der Begierde zu einer lodernden Feuersbrunst. Merkte sie denn nicht, wie sehr er sie liebte, wie sehr er sie brauchte? Konnte sie nicht wenigstens Mitleid mit ihm haben? Er riss sie an sich und vergrub das Gesicht an ihrem Hals.
    Liv wand sich aus seiner Umarmung und lehnte sich an einen Laternenpfahl. Ihr Herz raste, eine unbekannte Euphorie hatte sich ihrer bemächtigt und ließ sie erzittern. Sie hatte eine Verzweiflung in ihm gespürt, die zu akzeptieren sie nicht wagte.
    »Thorpe, ich …« Sie schluckte, schüttelte den Kopf, unfähig sich einzugestehen, was mit ihr geschehen war. »Das habe ich nicht gewollt – es ist einfach passiert«, stammelte sie.
    Innerlich aufgewühlt wie ein Vulkan, trat Thorpe vor sie hin und legte ihr die Hand auf die Wange.
    »Nein, bitte nicht.« Sie schloss die Augen. In ihrem Inneren spielte sich ein Tauziehen ab – ihre Gefühle zogen sie zu ihm hin, ihr Verstand von ihm weg. Vielleicht, wenn sie versuchte, alles Vorherige zu vergessen und bis zu diesem

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