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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fest. »Ich habe dich von dem Augenblick an, als ich dein Gesicht zum ersten Mal sah, begehrt. Hast du das gewusst?«
    Unfähig zu sprechen, schüttelte sie stumm den Kopf. Sein Gewicht auf ihrem Körper und der starke Griff seiner Hände lösten eine neue Welle der Begierde in ihr aus.
    »Du warst so kühl, so reserviert, aber ich habe gespürt, dass du eine sehr sinnliche Frau bist. Ich musste dich haben, wollte dich so sehen wie jetzt – nackt, in meinem Bett.«
    Sein Mund fiel über den ihren her, rücksichtslos, zornig. Ihre Lippen fieberten ihm entgegen, akzeptierten seine Wut, sein Drängen, erwiderten seine Begierde.
    »Ich wollte deine Mauer einreißen«, murmelte er. Seine Hände waren überall gleichzeitig auf ihrem Körper, bis sie sich zitternd vor Lust unter ihm wand. »Ich war entschlossen,
dich zu besitzen – dieses Eis zum Schmelzen zu bringen.« Seine Hand schlüpfte zwischen ihre Schenkel; sie bäumte sich ihm verlangend entgegen. »Doch als ich dich in den Armen hielt, fand ich kein Eis und keinen Grund, dir etwas vorzumachen. Wenn du irgendeinen Mann nicht zufrieden stellen konntest, so war das allein seine Schuld. Sein Unvermögen.«
    Liv stand in Flammen. Ihre Hände tasteten, suchten, streichelten, machten sich selbstständig, während ihre Lippen seinen Hals mit heißen Küssen bedeckten. Sie spürte, wie sich sein Puls unter ihren Zärtlichkeiten beschleunigte. Sie zog seinen Kopf zu sich, wollte seinen Mund auf ihrem spüren. Dieser Geschmack – sein Geschmack. Sie konnte nicht genug davon bekommen. Auch er zitterte jetzt am ganzen Körper.
    Dieser Kuss, dieses gegenseitige Verschlingen brachten ihr plötzlich zu Bewusstsein, dass es ihr gelungen war, sein Denken und seine Beherrschung auszuschalten. Er spielte ihr nichts vor. Er war im Strudel ihrer Leidenschaftlichkeit versunken  – gefangen in der Ekstase, die sie beide kreiert hatten. Sie spürte es, es machte sie stolz, dann versank auch sie in diesem Strudel der Begierde, der jeden Gedanken ausschaltete.
    Sie war wie betäubt, erfüllt von einem Gefühl absoluter Zufriedenheit, ihr Körper bebte, ihr Atem kam in keuchenden Stößen. Thorpe lag mit seinem ganzen Gewicht auf ihr, sein Rücken war schweißnass. Sie lagen einfach da, erfüllt und satt voneinander, die Zeit strich dahin, ohne dass sie es merkten.
    »Ich glaube, du hast doch Recht gehabt.« Seine Stimme klang dunkel und heiser. »Das war eben nicht besonders aufregend.«
    Liv hatte nicht die Kraft zu lachen, doch in ihrem Inneren blubberte es leise, sanft und angenehm. Sie wusste nicht, wie er es anstellte, dass er immer die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt fand. Sie akzeptierte es einfach. Es war eine ganz neue und wunderbare Erfahrung, im Bett zu lachen. Er hob den Kopf und grinste sie an.
    »Dummkopf«, flüsterte er schmunzelnd und küsste sie.
Dann legte er sich auf die Seite und zog sie neben sich. Binnen Sekunden war sie eingeschlafen und lag ganz still. Er legte den Arm um sie und hielt sie fest.

11.
    Der Wecker schaltete sich mit einem schrillen Summton ein. Automatisch drehte Liv sich um, um das hässliche Geräusch abzustellen, und berührte etwas Warmes, Weiches. Ihre Augen flogen auf. Verwirrt und orientierungslos starrte sie in Thorpes Augen, während der Wecker weiter summte. Vage nahm sie den Schatten von Bartstoppeln an seinem Kinn wahr, die schläfrige Schwere seiner Augen, die sie anblickten.
    Ich habe mit ihm geschlafen, dämmerte es ihr. Wir haben uns geliebt, und ich habe die Nacht in seinem Bett verbracht. Ganz langsam nahm die Erinnerung Gestalt an. Das Tageslicht beschwor eine Spur Erstaunen herauf, doch wie sehr sie sich auch prüfte, in sich hineinhorchte, sie verspürte nicht das geringste Bedauern. Sie hatte Leidenschaft, Zärtlichkeit und Geborgenheit erlebt. Wie könnte sie das bereuen?
    Thorpe langte hinter sich und stellte den Wecker aus. Stille. Abrupte, absolute Stille. Ohne etwas zu sagen, zog er Liv an sich. Er hatte die schläfrige Verblüffung in ihrem Gesicht bemerkt, dann das schrittweise Begreifen und Akzeptieren beobachtet. Das amüsierte ihn, erregte ihn aber auch gleichzeitig. Liv war keine Frau, die es gewohnt war, neben einem Mann aufzuwachen.
    Das zärtliche, morgendliche Kuscheln war wieder eine neue Erfahrung für Liv, der sie sich willig überließ. Es war eine andere Art von Intimität, die nichts forderte. Träge erkundete sie in seinen Armen dieses unbekannte Gefühl. Sie war sich nicht ganz sicher, was

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