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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Tür öffnete und schloss sich, doch wer immer eingetreten war, zog es vor, still im Hintergrund zu bleiben, bis man sich ihm zuwandte. Als Irene sich schließlich umdrehte, sah sie Skip McMahon mit finsterer Miene vor sich stehen.
    »Skip, ich konnte dir gestern nichts davon sagen. Es waren einfach zu viele Leute da.«
    McMahon, der Anzug und Krawatte trug, starrte sie unverwandt an. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen. »Ich kann es einfach nicht glauben, dass du’s mir nicht gesagt hast.«
    »Es tut mir Leid.«
    McMahon schüttelte langsam den Kopf. »Du und ich, wir hatten doch nie solche Spielchen nötig. Wir waren doch immer ehrlich zueinander.«
    »Ich weiß. Es war ein Fehler. Aber es ist alles so schnell gegangen. Ich wollte es dir ja sagen … Ich habe gefragt, ob ich dich einweihen darf – und sie haben mir gesagt, ich soll noch damit warten.«
    »Wer – Thomas?«
    »Nein, eine Etage höher.«
    »Wer war es?«, fragte McMahon stirnrunzelnd.
    Irene blickte zur Seite, wie um seiner Frage auszuweichen, doch McMahon fasste sie am Kinn und zwang sie, ihm ins Gesicht zu sehen. »Keine Spielchen mehr. Ich will die Wahrheit hören.«
    Irene griff nach seiner Hand und schob sie von ihrem Gesicht weg. »Du musst es aber für dich behalten.«
    »Den Teufel werde ich«, versetzte McMahon.
    »Sprich nicht so mit mir«, sagte Irene vorwurfsvoll und trat einen Schritt zurück. »Wir sind doch Freunde.«
    »Freunde lassen einander aber auch nicht einfach so im Regen stehen.«
    »Skip, das ist von oben gekommen. Ich wollte es dir sagen, aber ich konnte nicht.«
    »Wer hat grünes Licht für den Einsatz gegeben, und wer hat beschlossen, dass das FBI nichts davon erfahren soll?«
    Irene seufzte. »Vizepräsident Baxter«, sagte sie schließlich.
    »Dieser Scheißkerl!«, stieß McMahon hervor und ballte wütend die Fäuste. »Dieser arrogante Scheißkerl. Was zum Teufel bildet er sich ein, dass er … « McMahon hielt inne und bemühte sich, seine Fassung wiederzugewinnen. Zwischen zusammengebissenen Zähnen presste er hervor: »Das ist eine FBI-Operation. Hier ist nicht die CIA und auch nicht das Pentagon zuständig. Wenn ich jetzt nicht vollständig von euch informiert werde, dann … «
    McMahon wurde vom Summen der Sprechanlage unterbrochen. »Dr. Kennedy?«, fragte eine Stimme.
    Irene trat an ihren Schreibtisch und drückte den Knopf. »Ja?«
    »Man erwartet Sie im Konferenzzimmer des Direktors.«
    Irene Kennedy blickte auf die Uhr. Es war einige Minuten nach sieben. »Wir sind gleich da.« Sie blickte zu McMahon auf und sagte: »Wir müssen los, aber du musst mir versprechen, dass du es für dich behältst, bis ich dir alles erklärt habe.«
    McMahon schüttelte grimmig den Kopf. »Nein … ich gehe jetzt da hinein und rede mit ein paar Leuten ein ernstes Wort.«
    Irene fasste ihn fest am Handgelenk. »Nein, das wirst du nicht tun. Da gibt es noch einiges, das du nicht weißt, Skip, und wenn du wirklich Bescheid wissen willst, dann hältst du dich zurück, bis die Sitzung vorbei ist.«
     
     
    Sie waren die beiden Letzten, die Direktor Stansfields privates Konferenzzimmer betraten. Als Irene Kennedy und Skip McMahon sich an den Tisch setzten, war der ziemlich aufgebrachte Direktor Roach gerade dabei, den Anwesenden klarzumachen, was das FBI von der ganzen Sache hielt. »Scheiße« war das Wort, mit dem er nicht nur die gegenwärtige Situation umschrieb, sondern auch die Art und Weise, wie man das FBI behandelt hatte.
    Außer Direktor Stansfield, der den Vorsitz innehatte, waren noch Vizepräsident Baxter, Dallas King, General Flood und Direktor Roach anwesend. Als McMahon und Irene Kennedy eingetreten waren, hatte Direktor Roach kurz innegehalten, um dann fortzufahren: »Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum man uns nicht gesagt hat, dass diese Männer losgeschickt werden. Das Ganze ist mir ein absolutes Rätsel. Skip und ich hätten dem Einsatz ja zugestimmt. Ich versteh’s einfach nicht.«
    Vizepräsident Baxter beugte sich vor und blickte wütend zu General Flood hinüber. »Ich habe diesen Einsatz der SEALs nicht angeordnet«, stellte er fest.
    Flood sah Baxter mit kaum verhüllter Verachtung an und wandte sich dann Roach zu. »Es ist meine Schuld. Ich hatte grünes Licht für Aufklärungsoperationen, und es ergab sich da eine einmalige Gelegenheit.«
    »Ich verstehe trotzdem nicht, warum niemand zum Telefon gegriffen und uns angerufen hat«, erwiderte Roach.
    Flood hätte dem FBI-Direktor gerne

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