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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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war schon schlimm genug; sieben Jahre würde er es jedenfalls bestimmt nicht aushalten.
    Während King und Marge Tutwiler sich unterhielten, sah Baxter aus dem Fenster. Er trug sein etwas schütter werdendes schwarzes Haar glatt zurückgekämmt. Baxter legte den linken Arm auf seinen leicht vorgewölbten Bauch und erinnerte sich an etwas, das King oft sagte, wenn sie über die bevorstehenden drei Jahre unter Hayes, dem Einfaltspinsel, sprachen. »Vergessen Sie nicht, Chef, Sie sind nur einen kleinen Schritt von der Präsidentschaft entfernt. Man kann nie wissen, ob es nicht eines Tages irgendein verrückter Attentäter auf Hayes abgesehen hat.«
    Dallas erwies sich manchmal als richtiger Prophet, dachte Baxter bei sich. Während die Wagenkolonne auf die George-Mason-Memorial-Bridge auffuhr, erlaubte sich der innerlich äußerst angespannte Baxter, einen Moment lang die Tatsache zu genießen, dass er nun im Grunde Präsident der Vereinigten Staaten war.
     
     
    Special Agent Skip McMahon vom FBI stand im Joint Operations Center des Secret Service, das sich im vierten Stock des Executive Office Building befand, und blickte auf das Weiße Haus hinunter. Von seiner Aussichtswarte aus konnte er neun tote oder schwer verletzte Sicherheitsbeamte erkennen. Er hatte erfahren, dass auf der anderen Seite des Gebäudes noch weitere Opfer zu verzeichnen waren – doch die genaue Zahl kannte man nicht. Auch jetzt, vier Stunden nach dem Anschlag, kamen die Informationen noch recht spärlich. Niemand wusste genau, was im Weißen Haus vor sich ging.
    McMahon war seit sechsundzwanzig Jahren beim FBI und hatte in dieser Zeit so ziemlich alles erlebt, was man erleben konnte; zumindest hatte er das bisher gedacht. Er hatte gleich nach dem College beim FBI begonnen und war zunächst in Las Vegas mit der Untersuchung von Banküberfällen beauftragt worden. Danach hatte man ihn nach Washington versetzt, wo er zuerst in der Spionageabwehr tätig war, ehe man ihn mit der Untersuchung von Gewaltverbrechen betraute. Er merkte rasch, dass er ein Talent dafür hatte, sich in die kranken Gehirne der Leute hineinzuversetzen, die er jagte. Doch es hinterließ schließlich Spuren bei ihm, dass er sechs Jahre lang nichts anderes tat als sich vorzustellen, was im Kopf irgendeines Serienkillers oder eines perversen Gewalttäters vorging, der ein unschuldiges kleines Mädchen entführte, vergewaltigte, quälte und schließlich tötete.
    Zum Glück für McMahon hatte er rechtzeitig erkannt, dass er den Job aufgeben musste, bevor er daran zugrunde ging. Erst kürzlich hatte man ihm die Leitung der »Critical Incident Response Group«, kurz CIRG, übertragen, die sich vor allem um Fälle mit Geiselnahme kümmerte. Es war jedoch während der vielen Sitzungen zum Thema Terroranschläge in der Stadt kein einziges Mal vorgekommen, dass jemand von einem möglichen Frontalangriff auf das Weiße Haus gesprochen hätte.
    McMahon blickte zu den Hausdächern in der Umgebung hinüber, die, wie er wusste, von Scharfschützen des FBI und des Secret Service besetzt waren – eine Situation, über die er überhaupt nicht glücklich war. Dass die einzelnen Teams ihre Anweisungen von unterschiedlichen Stellen bekamen, war in einer solchen Krisensituation bestimmt nicht hilfreich und musste unverzüglich geändert werden.
    Eine Agentin, die neben McMahon stand, hielt ihm ihre Uhr vor das Gesicht. »Sie sollten jetzt gehen. Die Sitzung beginnt in zwanzig Minuten.«
    McMahon nickte. Mit hängenden Schultern blickte er auf die gefallenen Männer hinunter. »Wie viele Opfer haben wir schon?«, fragte er.
    Special Agent Kathy Jennings sah in ihrem kleinen Notizbuch nach. »Wir haben bis jetzt achtzehn gezählt«, antwortete sie, »aber Gott weiß, wie viele es im Haus sind.«
    McMahon schüttelte den Kopf über das Blutbad. Er sah müde aus, und die Krise hatte gerade erst begonnen. Schließlich drehte er sich um und ging zur Tür. Er hasste solche Sitzungen, bei denen alle hohen Tiere anwesend waren.
    Kathy Jennings ging hinter ihm hinaus. Als sie sicher war, dass niemand mithören konnte, sagte sie: »Ich glaube, die Leute vom Secret Service waren nicht sehr erfreut über unseren Besuch. Meinen Sie, dass sie schon wissen, dass wir die Sache übernehmen?«
    »Das weiß ich nicht. Sie haben mindestens achtzehn Leute verloren … wahrscheinlich sogar doppelt so viele, und das Weiße Haus ist schließlich ihr Terrain.«
    »Aber sie sind auf so etwas nicht vorbereitet«, erwiderte

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