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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sie. »Ein Terroranschlag gehört eindeutig zu unseren Aufgabengebieten.«
    »Da werden noch eine Menge Leute mitmischen wollen«, prophezeite er.
    »Wer zum Beispiel?«
    »Die US Army und natürlich der Secret Service.«
    »Aber die Army kann doch nicht … «, begann Jennings kopfschüttelnd.
    McMahon hob die Hand, um sie zu unterbrechen. »Sparen Sie sich Ihre Lektion für Ihre Freunde von der Uni.« McMahon war stolz darauf, einer der wenigen im FBI zu sein, die kein Studium absolviert hatten. »Die Wirklichkeit sieht nämlich anders aus. Was glauben Sie, warum die Sitzung im Pentagon abgehalten wird?« McMahon gab ihr Zeit, über die Sache nachzudenken, während sie eine Treppe hinabstiegen. »Wenn wir die Sache wirklich ganz allein leiten – warum findet die Sitzung dann nicht im Hoover Building statt?«
    Kathy Jennings sah schließlich ein, dass er Recht hatte. Während sie sich dem Ausgang zur Seventeenth Street näherten, fügte McMahon mit grimmiger Miene hinzu: »Ich möchte, dass Sie sich um unseren mobilen Kommandoposten kümmern, während ich im Pentagon bin. Machen Sie unseren Leuten klar, dass ich keine längeren Schichten als acht Stunden dulde. Die ganze Sache könnte sich über Wochen hinziehen. Ich will keine ausgebrannten Leute auf ihren Posten sehen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ja. Ich will, dass die Leute vom Hostage Rescue Team jederzeit startklar sind. Das hat oberste Priorität.«
     
     
    Der teure Anzug war abgelegt und durch einen grünen Kampfanzug ersetzt worden. Rafik Aziz saß am Ende des langen Tisches und starrte auf die Fernsehschirme, die am anderen Ende des Lagebesprechungszimmers aufgereiht waren. Auf den TV-Geräten liefen die Programme der großen Sendeanstalten, die ausnahmslos über die Ereignisse rund um das Weiße Haus berichteten.
    Aziz’ Zorn darüber, dass er den Präsidenten hatte entkommen lassen, war mittlerweile fast verflogen. Mit der ihm eigenen Gründlichkeit hatte er sich auch auf diese Möglichkeit vorbereitet, und wenn ihm nur genügend Zeit blieb, konnte er seine Ziele trotzdem erreichen. Er konnte alles in allem wirklich zufrieden sein. Er hatte das berühmteste Symbol der westlichen Welt in seiner Hand. Es war ihm tatsächlich gelungen, den Djihad, den heiligen Krieg, mitten in das Herz des Feindes zu tragen, und wenn er erst den Präsidenten aus seinem Bunker herausgeholt hatte, würde er sein Werk vollenden. Amerika würde sich nicht länger in die Angelegenheiten der arabischen Welt einmischen.
    Es klopfte an der Tür. »Herein«, sagte Aziz, ohne sich umzudrehen.
    Muammar Bengazi, der für gewöhnlich nie eine Gefühlsregung zeigte, kam mit einem Lächeln auf den Lippen herein, seine AK-74 geschultert und einen Notizblock in der linken Hand. »Wir kontrollieren das gesamte Gebäude«, sagte er. »Wie du befohlen hast, haben wir alle Außenwände und Türen mit Sprengladungen gesichert.« Die Augen des Terroristen funkelten. »Wie geplant machen wir uns auch die Waffen und Sicherheitssysteme des Secret Service zunutze.« Bengazi trat vor und legte beide Hände auf die Lehne eines Stuhls. »Das Außenüberwachungssystem habe ich abgeschaltet, wie du es befohlen hast. Wir verwenden nur die Dachkameras und haben die Computer von ihren Modems getrennt. Ihre Hauptquartiere bekommen keine Bilder mehr geliefert.«
    »Gut. Ich traue ihnen nicht. Wer weiß, wie sie mit ihrer Technologie versucht hätten, uns auszutricksen.«
    Bengazi nickte zustimmend und reichte Aziz den Notizblock. »Hier ist eine Liste von allen Geiseln mit Namen und Ämtern. Die wichtigsten habe ich unterstrichen.«
    Aziz lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blätterte die Seiten durch. »Insgesamt sechsundsiebzig Geiseln.«
    »Das ist richtig.«
    Aziz fand schließlich auf der dritten Seite, wonach er suchte: den Namen der ersten Geisel, die er töten würde. Er tippte mit dem Finger auf den Namen und fragte: »Wie viele Secret-Service-Leute?«
    »Die sind bei den sechsundsiebzig nicht dabei. Sie stehen auf der nächsten Seite. Wir haben neun von ihnen lebend erwischt; vier davon brauchten medizinische Versorgung. Wir haben auch ein paar Marines und verschiedene Armeeangehörige.«
    »Hast du sie von den anderen getrennt?«
    »Ja. Sie sind oben, so wie du es vorgesehen hast.«
    »Gefesselt und mit verbundenen Augen?«, fragte Aziz.
    »Natürlich.«
    »Haben sich unter den Zivilisten schon welche als Anführer hervorgetan?«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Sobald einer irgendwie auffällt

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